Philipp

7 4 0
                                    

[In meinem Gedächtnis eingebrannte Bilder, die ich jederzeit abrufen konnte…]

Konnte ich so jedes Bild, das ich sah präzise aufmalen? Noch ganz Erstaunt über meine Künste wischte ich Die Bilder weg. Gerade noch rechtzeitig denn es kam schon der Erste aus meiner Klasse herein. Es war ein Mädchen: Anna.

Sie saß eine Reihe vor mir und war ganz okay aber wir waren nicht sonderlich miteinander befreundet. Wir grüßten einander und Anna schaute an die Tafel.

„Was machst du da?"

Ich hob die Schultern und machte einen Fragenden Gesichtsausdruck.

„Keine Ahnung"
Sagte ich unschuldig
„Ich habe sie nur sauber gemacht!"

Anna setzte sich an ihren Platz und schaute nach vorne.

„Du Luna"
fing sie an
„Warum bist du so früh da? Du kommst doch sonst immer fast zu spät!"

Ein Grinsen zog sich über ihr Gesicht.

„Mir war danach"
antwortete ich und drehte mich von der Tafel weg zu meinem Platz.

Da trudelten auch nach und nach unsere restlichen Mitschüler in den Raum. Und dann war es soweit. Lena kam herein. Ich erkannte sie sofort. Sie sah genauso aus wie das Mädchen in meinem Traum. Warum bloß?

Ich war so in Gedanken vertieft, dass ich sie aus Versehen rempelte. Ihre Sachen fielen herunter und ich begab mich daran sie aufzuheben. Sie bedankte sich und lächelte mich an. Bei ihr wusste ich sofort, dass sie den Dank eben ernst gemeint hatte. Und tatsächlich ist Lena neben mich gesetzt geworden. Nach und nach trudelten meine Klassenkameraden herein. Tina, Johanna, Felix und Jannis , meine beste Freundin Jana, Luisa...

Die Schulglocke klingelte uns alle aus dem Schlaf und unser Chemielehrer Herr Akkermann kam herein. Er schloss die Tür und legte seine Tasche auf das Pult.

Sofort begann er damit unsere Namen aufzurufen. Bei einem Namen stockte er.

„Wo ist Herr Körte?"
fragte er in die Runde.

Er wollte ihn gerade als fehlend eintragen als er durch die Tür gestolpert kam.

„Anwesend mit Verspätung" notierte er laut
„Schon das fünfte Mal in diesem Jahr Philipp! Wenn sich das nicht drastisch verbessert werde ich gezwungen sein deine Eltern zu informieren!"

Er hatte einen bösen Unterton in seiner Stimme. Philipp ging zu seinem Platz und lächelte mich dabei an.

Obwohl es nur ein paar Sekunden waren, fühlte es sich an wie die Ewigkeit. Ja ich spürte es. Ich spürte ihn! Die Schmetterlinge in meinem Bauch, das Pulsieren meines Körpers und das endlose Lächeln auf meinem Gesicht. Ich war verliebt. Und zwar in Philipp. Das war das Beste was mir je passiert ist. Die Stunden bis zum Schulende kamen mir vor wie ein paar Minuten.

Als ich aus der Schule ging kam Philipp zu mir rüber. Er fragte mich ob er mich nicht begleiten konnte. Ich war nicht dagegen so gingen wir zusammen. Er hatte fast denselben Schulweg wie ich. Wir redeten zwar nicht viel, doch ich spürte, wie auch er sich freute.

Aber er konnte es sehr gut verstecken. Als ich zuhause ankam drehte ich mich nochmal um. Es dämmerte und Philipp ging im gleichmäßigen Schein der Laternen nachhause. Da rief ich ihm hinterher

„Dankeschön!"

Ich wusste dass er es gehört hatte und kam mir wie ein Trottel vor da er sich nicht umdrehte und er ohne ein Wort hinter der nächsten Kurve verschwand.

Auf einmal fühlte ich Angst in mir hochkommen. Dieses Gefühl hatte ich schon fast verdrängt doch es war immer noch da. Und das musste es. Aber es war anders als die Angst die ich kannte. Sie war irgendwie... unheimlicher!!!

[577 WÖRTER]

Moon Child- Undying LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt