Angst

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[… Aber es war anders als die Angst die ich kannte. Sie war irgendwie… unheimlicher! …]

Ich fühlte zum ersten Mal seit langem diese Leere. Als wenn etwas aus deinem Herzen gerissen würde. Ich drehte mich zum Haus. Ein Auto fuhr durch unsere Straße und ließ mich erschaudern. Ich rannte zu meiner Haustür und traf Terces.

Doch er war gerade am Fressen also wollte ich ihn nicht stören. Ich lief in mein Zimmer und rief meine Jana an. Ihr erzählte ich von meinem Traum und von meiner Angst. Aber nur von meinem ersten Traum, der zweite war selbst mir unheimlich. Ihr konnte ich mich genauso anvertrauen wie Terces mit dem Unterschied, dass sie ein Menschliches Wesen und er ein Hund war. Sie war auch eine super Zuhörerin und war für einen da, wenn man sie brauchte. Als wir genug gesprochen hatten ging ich schlafen. An Terces dachte ich an dem Abend nicht mehr.

Er saß draußen vor meiner Tür mit der Leine im Maul und wartete darauf, dass ich mit ihm spazieren gehen wurde. Vergeblich. Als er es dann endlich einsah war es schon mitten in der Nacht.

Er versuchte die Klinke der Tür herunterzudrücken um sie aufzubekommen, doch er war zu klein. Ein klagendes Jaulen, nicht zu laut, durchdrang das Haus. Doch keiner hörte die verbitterten Rufe meines kleinen Hundes.

Er rollte sich zusammen und schlief vor der Tür. Die Trauer konnte man ihm an seinen klugen Augen ansehen. Währenddessen träumte Ich wieder. Es war ein anderer Traum, nicht einer wie die anderen. Er war mit einer Art schwarzem Tuch bedeckt, wie der Vignette Filter nur irgendwie unnatürlicher, sodass ich nur unscharf die einzelnen Erlebnisse sehen konnte.

Ich kam in dem Traum vor und noch zwei andere Personen deren Gesichter ich nicht sehen konnte. Es war ein sehr eigenartiger Traum. Ich wachte auf. Aber es war so komisch denn der Schock saß mir tief in den Gliedern obwohl nichts Großartiges geschehen war. Nichts woran ich mich erinnern konnte.

Dann hatte ich auf einmal wieder Angst. Angst einzuschlafen. Angst vor einer Weiterführung des Traumes. Einfach Angst vor allem. Aber ich wusste ja noch nicht mal was mir solche Angst machte. Der Traum etwa? Nein das konnte nicht sein, ich konnte ihn ja nicht mal richtig sehen! War es Philipp? Könnte es sein, dass er mit mir spielte? Ich wusste es nicht. Ich konnte es nicht wissen aber vor allem rätselte ich darüber wer die beiden Personen in meinem Traum sein konnten. Es konnte eigentlich jeder x-beliebige sein. Bilder schossen mir durch den Kopf. Was wäre wohl als nächstes passiert? Tausende Möglichkeiten zeigten sich mir innerhalb von nicht mal drei Sekunden. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Knien und umschlung sie mit meinen Armen.

„Du brauchst doch keine Angst zu haben!"
dachte ich mir
„Terces ist..."

ich stockte und schreckte hoch und sah mich um. Das Körbchen neben meinem Bett war leer.

„Terces?"
rief ich so laut, als dass es meine Eltern nicht hörten.

Ich öffnete meine Zimmertür. Draußen lag Terces. Er hatte geduldig auf mich gewartet, war nicht fort gegangen. Er war so ein treuer Hund!

Ich weckte ihn lieb und trug ihn in mein Zimmer. Er durfte in meinem Bett weiterschlafen denn ich hatte es ja auch alles verbockt. Außerdem hätte ich jetzt eh nicht mehr schlafen können. Die Angst war zu groß, Gänsehaut überzog meine Haut, Terces merkte es sofort und kuschelte sich an mich. Er schien mir zu verzeihen.

Ich kraulte ihn bis er wieder eingeschlafen war. Dann dachte ich an Philipp, an sein Lächeln und ob er mich wohl auch mochte. Es war eine sehr schwierige Frage. Ich erinnerte mich denn diese Frage hatte ich mir vor nicht allzu langer Zeit schon mal gestellt. Ich schaute nach draußen. Die Nacht wich gerade den ersten Sonnenstrahlen aber meine Welt sah immer noch düster aus. Zu düster für den Tag heute. Aber dann richtete ich mich auf. Und ich freute mich auf einmal sehr!

„Heute ist unsere Klassenfahrt Terces!"
flüsterte ich ihm zu.

Er war sofort hellwach und freute sich mit mir. Nur zu schade, dass Haustiere auf der Klassenfahrt verboten waren. Doch da fiel mir wieder ein, dass ich etwas vergessen hatte. Nur was es war fiel mir nicht ein. Immer noch nicht. Aber selbst wenn, ein Mitschüler würde es sicher ausleihen können. Ich umarmte Terces ganz fest und packte meinen Koffer und meine Taschen in den Flur.

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Moon Child- Undying LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt