Übernatürliches

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[… Er stockte…]

„Jetzt winden sie sich nicht heraus!"
kam ein Ruf aus der Reihe.

Von wem er war wusste keiner von uns und selbst wenn, wir hätten ihn nicht verraten.

„N...na gut also 90 Kilo werden es schon sein!"

stammelte er. Dieses Blatt durfte er abreißen und die restliche Rolle weiter werfen.

Als nächstes war Tom dran. Er musste beantworten, wann er das letzte Mal die Socken gewechselt hatte und so ging das immer weiter. Irgendwann war ich dran. Ich las meine Frage vor:

„was war dein Schlimmster Albtraum..."

Ich erschauderte. Wer hatte das gefragt? Es war mir sehr peinlich denn es war schon sehr gruselig gewesen.

„Ich... ich fiel von einer Klippe"

antwortete ich. Das war zwar nicht die ganze Wahrheit aber immerhin ein Teil. Dann riss ich den Zettel ab und warf die Rolle in die Runde.

Sie traf auf Lena. Ich war sehr gespannt. Wir wussten gar nichts von ihr deshalb waren wir über jede Frage dankbar.

„Wie heißt du mit vollem Namen?"

las sie vor. Ich wusste von ein paar Leuten den ganzen Namen, aber ganz sicher nicht von Lena. Sie stockte etwas, doch sie wusste, dass sie nicht drum herum kam. Also setzte sie zum Satz an

„Ich bin Lena..."

fing sie an doch auf einmal kam ein Leiter des Hauses in die Tür gehetzt. Er verlangte nach Herrn Akkermann.

„Vermissen sie zufällig ein Kind aus ihrer Gruppe?"
Fragte er mit bebender Stimme.

„Soweit ich weiß ist Jana nicht hier aber die ist gar nicht mitgefahren!" antwortete dieser.

Ich stand auf und rief
„Ich weiß wer fehlt!"

Alle schauten zu mir.

„Wo ist Hannah?"

Tatsächlich war Hannah nicht da. Doch ich war mir sicher, dass sie mit uns zusammen das Zimmer verlassen hatte, dass sagte ich dem Leiter auch noch einmal. Dieser führte uns hinaus, da saß sie. Sie saß ganz hoch oben in einem Baum. Mit eigener Kraft wäre sie nie dort herauf gekommen. Ihre Stimme bebte und sie redete viel unverständliches Zeug:

„Der Schatten, er hat es gesehen... Es war der weiße Schatten, er hat mich weggezerrt! Ich war bei euch, dann verlor ich das Bewusstsein, ich bin nicht freiwillig hier!"

Für die anderen machte das keinen Sinn, doch ich glaubte ich wusste wer gemeint war. Es verbarg sich ein schwarzes Schaf unter uns. Eines das sicher noch nicht genug hatte. Es hatte an Katharina manipuliert aber ich war mir sicher, dass sie von alleine hochgeklettert war. Das schien zwar unmöglich aber ich wusste es. Ich wusste genau, wie sie dort hinauf gegangen war. Ich sah den Plan der einzelnen Äste auf denen sie gegangen war vor mir. Ich musste sie nur noch verbinden und... Ich ging los. Ich wusste genau welchen Fuß ich wohin stellen musste um nicht herunter zu fallen. Ich war sehr trittsicher, kam Hannah von Schritt zu Schritt näher. Sie sah mich mit Tränen in den Augen an. Ich streckte ihr meine Hand zu, sie nahm sie an. Ihre Hand war eiskalt. Ich stieg auf ihren Ast um sie zu beruhigen. Im letzten Moment hörte ich die Schreie, wie jemand uns zu rief:

„Der Ast bricht!"

Dann waren Hannah und ich schon im Fall. Aus Reflex griff ich nach einem Ast, der uns auch zu halten schien, doch ich wusste nicht, wie lange ich noch sie halten konnte. Sie hing ängstlich an meiner Hand. Sie weinte. Und auch ich wusste, wenn die da unten uns nicht bald helfen würden, wären wir beide geliefert. Nur eine falsche Bewegung und wir würden schweigen.
Für immer...

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Moon Child- Undying LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt