Kapitel 5 - Nachsitzen

38 2 0
                                    

Michael war inzwischen zwar wieder aufgewacht, doch er redete kein Wort. Doch jetzt musste Snape sich um Chris und die kleine Weasly kümmern. Er würde seinen Freund später noch einmal besuchen.  Er gab den Beiden Kindern die schriftliche Version der Sicherheitsvorkehrungen.  Sie hatte die Länge von drei Seiten Pergament. „Sie haben eine Stunde Zeit um das abzuschreiben.“, sagte Snape. Eigentlich hatte er keine Lust, die beiden zu betreuen. Aber so fand er wenigstens ein wenig Zeit, seinen Papierkram zu erledigen. Er tauchte seine Feder in das Tintenglas und begann. Auch Rose machte sich gewissenhaft an ihre Aufgabe. Nur Chris blieb sitzen, ohne mit der Aufgabe zu beginnen. „Ihre Zeit ist begrenzt, Darkray“, sagte Snape mit einem gefährlichen Unterton in der Stimme. Der Junge sah ihn nur mit einem sehr kühlen Blick entgegen und sagte: „ich werde diese Arbeit nicht verrichten.“ Snapes Augenbrauen zogen sich zusammen. „Worauf wollen Sie hinaus, Darkray?“, fragte er nun. Er war ungewöhnlich frech für einen Erstklässler. „Ich habe mich jederzeit an die Sicherheitsvorkehrungen gehalten. Sie haben von daher kein Recht, mich nachsitzen zu lassen.“, erklärte er kühl. „Sie haben beim brauen nicht einmal geholfen so dass Miss Weasly sich abhetzen musste. Andernfalls wäre es gar nicht zu dieser Situation gekommen. Ich habe sehr wohl das Recht, Sie nachsitzen zu lassen Darkray. Nehmen Sie sich der Aufgabe nicht an, muss ich mit Flittwick über ihren Verweis reden.“, erklärte Snape dem Schüler nun. Seufzend macht Chris sich an seinen Aufsatz. Er hatte keine Lust, schon wieder zu fliegen. Warum konnte er nicht einfach die Klappe halten und machen, was man ihm sagte?

Als das Nachsitzen beendet war ging Snape gemeinsam mit den Schülern zum Essen in die große Halle. Sylivia lächelte als sie ihn sah. Snape brauchte einen Augenblick, um zu realisieren, was da passierte. Jemand lächelte ihn an. „Guten Abend“, ertönte Sylivias angenehm sanfte Stimme. „Guten Abend“, sagte nun auch Snape. Um ehrlich zu sein wusste er noch nicht genau, was er von der jungen Frau halten sollte. Sie war intelligent und jung. Und dazu noch beliebt. Sie verstand sich scheinbar mit allen. Snape seufzte leise in sich hinein. Warum fiel es ihm nur so schwer sich auf Beziehungen einzulassen?

In dem Moment wuschelte ihm jemand von hinten durch die Haare. Er wollte ihn gerade anfauchen, doch als er sah, wer da lächelnd, wenn auch bleich und ausgezerrt hinter ihm stand zog er nur den Stuhl neben sich zurück. Dankbar nickte Michael ihm zu, setzte sich und begann zu essen. „Warum bist du nicht auf der Krankenstation?“, fragte Snape. Es beunruhigte ihn. Weil seinen Zustand nach musste er eigentlich noch mindestens fünf Tage im Bett bleiben. Aber immerhin war er wieder aufgewacht. „Du musst das Mal los werden.“, flüsterte Michael, ohne weiter auf die Frage seines Gegenübers einzugehen. Man sah ihm an, dass er es ernst meinte. Nervös sah Snape sich um. Nur Michael und Dumbledore wussten davon. Wenn raus kam, dass er es immer noch trug, würde er sofort von der Schule gehen müssen. Er wollte Michael noch nach dem Grund fragen. Doch als er neben sich sah, war Michael verschwunden. Der Stuhl stand da, als hätte nie jemand darauf gesessen. Hatte er sich Michael nur eingebildet? Nein, er war hier gewesen. Ganz sicher.

Nach dem Abendessen begab Snape sich wieder in die Bibliothek. Doch dieses Mal aus anderen Beweggründen. Schnell rauschte er die Regalreihen entlang. Aus dem Augenwinkel überflog er die Bücher an denen er vorbeirauschte, bis er fand, was er suchte. Schnell schlug er das Buch auf und durchstöberte die Aufsätze über das Todessermal. Schnell überflog er die Zeilen nach einem Gegenzauber. Doch es gab keinen. Nur Ein Satz brannte sich in sein Gedächtnis. ‚Es muss jemand gefunden werden, der etwas opfert. Das ihm wichtigste auf der Welt.‘ Was hatte das zu bedeuten? Er beschloss Michael noch einmal zu besuchen. Er musste einfach einen klaren Kopf bekommen. Gemäßigten Schrittes machte er sich auf den Weg zum Krankenzimmer. Da lag Micheal auf einem der Betten. Seine Augen waren geschlossen und sein Mund war leicht geöffnet. Er schlief friedlich. Snape konnte gar nicht anders, als bei diesem Anblick zu lächeln. Da schlug Michael die Augen auf. Es war Snape egal. Michael war sein bester Freund. Er beschloss, sich auf einen Stuhl neben das Bett zu setzten. „Wie geht es dir?“, fragte Snape, während er Michael die wirren Haare aus dem Gesicht strich. „Ganz in Ordnung“, sagte dieser und lächelte schwach. „Warum soll ich das Mal loswerden?“, fragte Snape nach einer Weile. „Weil meine Zeit sonst kürzer ausfällt, als es uns beiden lieb ist.“, erklärte Michael ernst. Diese Worte musste Snape erst einmal verarbeiten. Sein Blick verriet den Schock und seine Stimme leise und brüchig. Für einen Moment sah Snape verletzlich aus. „Wir haben uns doch gerade erst wieder“, flüsterte er verzweifelt. Dann sammelte er sich wieder. Er musste es schaffen das Mal loszuwerden. Aber wie?

Snape saß noch da, bis Michael wieder eingeschlafen war. Dann erhob er sich, strich dem kleineren noch eine Mal über die gelockten pechschwarzen Haare und begab sich in seinen Schlafsaal. Noch lange lag er wach in seinem Bett und überlegte, wie viel Zeit er und Michael wohl noch hatten. Da spürte er eine Kleine Hand auf seinem Arm. „Warum weinen Sie Severus?“, fragte Sylivia besorgt und sah ihn mit ihren großen grünen Augen an. Überrascht fuhr er sich über seine Wange. Er hatte die Tränen gar nicht wahrgenommen. „Es ist nichts. Tut mir leid, dass ich Sie geweckt habe.“, sagte er und zog seinen Arm vorsichtig unter ihrer Hand weg. „Haben Sie nicht.“, entgegnete sie und gab ihm ein warmes  Lächeln. Wie gerne hätte er sich ihr anvertraut. Doch er durfte nicht. „Sie sollten schlafen.“, sagte Snape so fürsorglich wie es ihm möglich war, ohne dass er seine Maske fallen ließ. Sylivia nickte. Sie wünschte ihm eine gute Nacht und begab sich in ihr Bett. Kurze Zeit später war sie eingeschlafen. Snape hingegen lag noch lange wach. Immer und immer wieder wiederholten sich Michaels Worte in seinem Kopf und ließen ihm keine Ruhe.

Ich habs wieder pünktlich geschafft X3 momentan bin ich gut im Plan. Dieses Kapitel ist mal etwas kürzer. Ich hoffe aber, dass es euch dennoch gefällt.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen
Liebe Grüße
Sayori

Rebirthing Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt