Kapitel 10 - Fragen über Fragen

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Als Snape im Krankenflügel ankam, erlebte er die nächste Überraschung. In einem der Betten lag der Sucher der Ravenclaws. Sein Oberkörper war fast frei, abgesehen von einem Verband um die Rippen. Neben ihm saßen Luna und Alice. Na ganz toll. So würde er Michael sicher nicht ausfragen können. Der stand schon mit der Tasche da und grinste ihn breit an. „Du hast es geschafft“, bemerkte Michael. „Ich hatte Hilfe.“, murmelte Snape und erinnerte sich an den Kuss zurück. Ohne weitere Worte zog Michael ihn zu seinem eigenen Schlafsaal. Er schloss die Tür hinter sich und drehte sich zu Snape. Dieser erwartete eine Standpauke sonders gleichen. Doch stattdessen nahm Michael ihn tröstend in den Arm. Eine Weile standen sie einfach nur da und genossen die Nähe des jeweils anderen. Da merkte Snape, warum Sylivia ihn ein letztes Mal geküsst hatte. Sie konnte ihn nicht mehr lieben. Erst jetzt sah er ein, wie gut ihm Michaels Nähe tat und wie sehr ihm auch der Kuss gefallen hatte. Er rang noch mehrere Minuten mit sich selbst. Sie verstrichen langsam, während Snape seine Nase schutzsuchend in der Halsbeuge des Kleineren vergrub, welcher ihm fürsorglich über den Rücken streichelte. Schließlich fasste Snape sich ein Herz. Er hob seinen Kopf, so dass er Michael nun direkt in die Augen sah. Sanft legte er seine Hand auf Michaels Wange und verlor sich einmal mehr in seinen braunen Augen. Dann hob er das Kinn des Älteren an, und beugte sich langsam vor. Snapes Lippen trafen auf Michaels, welcher perplex innehielt. Snapes Herz flatterte. Die Angst, Michael könnte den Kuss nicht erwidern, paarte sich mit der Freude, dass er es geschafft hatte. Nach einer gefühlten Ewigkeit legte Michael schließlich seine Arme um den Hals des Größeren und erwiderte den Kuss. Er war dabei sanft aber dennoch bestimmt. Er wollte Snape. Aber er konnte ihn dennoch nicht zwingen. Und das wollte er auch gar nicht. Da zog Snape Michael näher zu sich. Der Kuss wurde Leidenschaftlicher. Widerwillig ließen die beiden schließlich voneinander ab, um zu Atem zu kommen.

Snape setzte sich auf das Bett, da seine Knie schon leicht zitterten. Lächelnd setzte Michael sich daneben und kuschelte sich an seine Schulter. Da fiel Snape wieder ein, warum er Michael eigentlich hatte aufsuchen wollen. „Michael, ich muss dich ein paar Dinge über Alice fragen.“, sagte er und sah seinen Freund ernst an, während er sich im Hinterkopf fragte, wie sie nun eigentlich zueinanderstanden. Dieser nickte und sagte nur: „Schieß los“ Snape überlegte kurz. „Wieso hasst sie ihren Vater so sehr?“, fragte er schließlich. Verwundert sah Michael ihn an. Alice hatte ihm nie erzählt, dass sie ihren Vater hasste. Sie hatte generell nie etwas von sich selbst erzählt. An anderen Gesprächen hatte sie sich eher spärlich beteiligt. Michael wusste nur, dass sie und Luna sehr eng waren. Nahezu wie Schwestern. „Ich glaube es ist sinnvoller, wenn du diese Sachen Luna fragst. Sie weiß sicher mehr“, sagte Michael nach einigen Überlegungen. Snape wollte noch nach dem Grund fragen, aber Michael zog ihn wieder zu sich, um ihn zu küssen. Ohne weiter darüber nachzudenken zog Snape den Kleineren in seine Arme. Es fühlte sich so unglaublich gut an. Plötzlich zuckte Snape zusammen. Ein stechender Schmerz ging durch seine Schläfen. Michael hatte dies Bemerkt und löste den Kuss. „Ist alles in Ordnung“, fragte er besorgt. „Ja sind nur Kopfschmerzen“, sagte Snape und lächelte gequält.

Erst jetzt fiel Michael die tiefen Augenringe, die das Gesicht des Professors zierten, auf. Er sah noch blasser aus als sonst und seine Augen waren leicht glasig. „Hast du etwa getrunken?!“, fragte Michael entsetzt. „Nein!“, rief Snape, bereute es aber sofort, da ihm nun leicht schwarz am Augenrand wurde. Langsam legte er sich hin und verschloss seine Augen so gut es eben ging vor dem Licht. Michael legte sich nur neben ihn, und streichelte ihm über die Stirn. Schweißperlen rannen über seine Stirn, so warm war Snape. Und doch waren seine Hände eiskalt und zitterten. „Du solltest ins Krankenzimmer Sev.“, sagte Michael und ein ängstlicher Unterton schwang in seiner Stimme mit. Snape schüttelte nur den Kopf und krächzte mühsam: „Dumbledore.“ Seine Haut war nun fast weiß. Michael nickte nur und half ihm auf. Die Haare klebten ihm im Gesicht, während er sich auf Michael stützte. Dann teleportierte Michael sich in Dumbledores Büro. Überrascht sah dieser von seinem Papierkram auf und erschrak. Der ausgezerrte Mann, welcher da gestützt wurde, konnte doch unmöglich Severus Snape sein. „Was in Hogwarts Namen ist passiert?“, fragte Dumbledore, während er sich hastig erhob und Michael half, Snape auf eine Liege zu verfrachten. Zuerst verabreichte Dumbledore ihm etwas gegen das Fieber. Als es endlich absank, fiel Snape in einen unruhigen Schlaf.

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