Snape suchte noch bis tief in die Nacht, bis er endlich etwas über besagte Uhr fand. Und was er fand, war zu wenig, um Alice retten zu können. „Verdammt!", rief er und schlug das Buch energisch zu. Michael der bis eben noch geschlafen hatte zuckte stark zusammen und blinzelte Snape erschrocken an. Dieser raufte sich schon fast verzweifelt durch die Haare. Es konnte doch nicht sein, dass nichts gegen diese verdammte Uhr half. Sie war doch auch nur ein Artefakt. Wie die Horkruxe musste doch auch sie einen Schwachpunkt haben. In seinem Kopf durchstöberte Snape sämtliche Zauber und Tränke, die er auswendig kannte sowie deren Wirkung. Er musste etwas finden, was die Uhr entfernte, ohne Alice zu töten. „Das ist nicht möglich.", sagte Michael, als hätte er Snapes Gedanken gelesen. „Die Uhr ist ein Teil von ihr. Sowie ihre Identität als Dämon und Sonnenhexe. Wenn du sie entfernst, stirbt Alice." Deprimiert ließ Snape sich auf das Bett fallen. Doch dann wurde er hellhörig. „Kann es sein, dass du mehr über Alice weißt, als du bis jetzt zugegeben hast?", fragte Snape skeptisch. Erst da merkte Michael, dass er sich verplappert hatte. Er konnte Snape einfach nicht belügen. „Ja, sie ist deine Tochter, Sev.", sagte Michael und sah ihn schuldbewusst an, „Aber du kannst sie nicht retten. Nicht solange Loki diese Woche am Leben bleiben soll."
Endlich war Alice eingeschlafen. Besorgt beobachtete Loki das kleine Mädchen und strich ihr sanft durch die Haare. Die anderen Jungs waren zwar auch schon wieder da, hatten jedoch zum Glück nicht nachgefragt und waren direkt schlafen gegangen. Eigentlich war er auf sie sauer gewesen und hatte sie ausfragen wollen. Aber sie hatte sich an ihm festgehalten und sich in den Schlaf geweint. Immer wieder gingen ihm ihre letzten Worte durch den Kopf. Warum sollte er ihn Gefahr sein? Er war ein Halbgott, ihn konnte man nicht so leicht töten. Da fiel ihm das erste Mal die Uhr an ihrem Handgelenk auf. Er war sich sehr sicher, dass sie vorher noch nicht dort gewesen war. Vorsichtig schob er den Ärmel nach oben, um die Uhr ganz betrachten zu können. Sie war Schwarz und an den Seiten bohrten sich Dornen in die Haut des Mädchens, welche verhinderten, dass diese abgenommen werden konnte. Das musste doch höllisch wehtun. Sie glühte auch ein wenig. Ob Snape wohl schon Bescheid wusste? Während Loki noch in Gedanken versunken war, wurde Alice unruhiger. Sie wand sich hin und her, wisperte seinen Namen und das er doch endlich laufen solle. Er versuchte vergeblich, sie zu beruhigen. Plötzlich schlug sie ihre Augen auf. Diese waren nun nicht mehr blauschwarz, sondern glühend rot mit geschlitzten Pupillen. Als sie ihn sah grinste sie und sagte nur zynisch: „zu Spät." Loki hatte noch gar nicht realisiert, was da passiert war, als Alice sich auf seinen Bauch gesetzt hatte und ihre kalten Finger um seinen Hals schlang. Ein Schauer fuhr Lokis Rücken hinunter, als er keine Gefühlsregung in ihren Augen mehr erkennen konnte. Langsam merkte er wie ihm die Luft abgeschnürt wurde. „Bitte... komm zu dir...", krächzte er mit letzter Kraft. Er wollte ihr nicht wehtun. Verwundert sah sie ihn an. Dann ließ sie tatsächlich von ihm ab, und griff an ihre Schläfen, als ob sie Kopfschmerzen hatte. Sofort nahm er sie in den Arm. Ihr diabolisches Grinsen sah er nicht mehr. Schnell drückte sie ein Kissen zwischen sich und Loki dann drückte sie die Waffe rein, welche sie auf dem Weg in den Kerker aus dem Musikraum geholt hatte und betätige den Abzug. Geschockt merkte Loki, wie sein Oberkörper nach vorne fiel. In dem Moment verschwanden Alices rote Augen. Die Uhr löste sich auf. Tränen stiegen ihr in die Augen. „Tut mir leid.", murmelte sie.
Entgeistert zuckte Michael zusammen, als der Schuss fiel. Er hatte es nicht gehört, aber er wusste, dass sie es getan hatte. In dem Moment wurde ihm bewusst, dass sich ihre Triebe durchgesetzt hatten. Wie hatte er nur so blöd sein können. „Snape du musst Loki retten.", sagte er nur abwesend. Ohne darüber nachzudenken, sprang Snape auf und hastete zu den Kerkern. Er überlegte gar nicht weiter, sondern ging einfach in den Jungstrakt. Alle Jungs schliefen. Nur in Lokis Bett saß Alice. Seinen fast toten Körper schluchzend in ihren Armen. Vorsichtig legte Snape seine Hand auf die Schulter seiner Tochter. Voller Angst sah sie auf, doch als sie seinen weichen besorgten Blick sah,ließ sie von Loki ab. Inzwischen war das Bettlaken schon voller Blut. Schnell untersuchte Snape ihn, holte die Kugel raus und heilte die Wunden mit den entsprechenden Zaubern. Loki sah dennoch blass und ausgezerrt aus, da er viel Blut verloren hatte. Aber er lebte. Als er wieder aufwachte, brach Alice gänzlich in Tränen aus. Und alles was er tat, war sanft ihre Wange zu streicheln. Er kannte diese Uhr. Sie hatte keine Wahl gehabt. Doch dank Snape und Michael, der seinen Tod gesehen hatte und Snape Bescheid gesagt hatte, hatte er überlebt. „Ich darf nicht bei dir sein.", flüsterte Alice. Dann küsste sie ihn ein letztes Mal und ging mit Snape.
„Wann fahren wir?", fragte Alice, als sie draußen waren. „Noch heute Nacht.", sagte Michael, der mit Luna vor Alice und Snape stand. Traurig sahen Michael und Snape sich an. Sie wussten, dass es sie zerstören würde, doch es ging nicht anders. Luna und Michael hatten ihre und Snapes Koffer schon bei sich. „Accio Koffer.", sagte Alice mit einem Seufzer. Auf Wiedersehen Hogwarts, Auf Wiedersehen Slytherin, Auf Wiedersehen, Loki. „Hast du schon einen Ersatz, Sev?", fragte Michael und riss sie so aus ihren Gedanken. „Ja, Lucius übernimmt die Stelle.", antwortete Snape. Sie gingen runter, wo eine Limousine bereit stand. Sie würden nie wieder zurückkehren. Luna griff Alices Hand und lächelte aufmunternd. Auch Alice lächelte. Hauptsache, sie hatten noch einander. Sanft streichelte Alice über den Handrücken, ihrer kleinen Adoptivschwester. Sie wussten, wohin das Auto fuhr. Beide sehr zögernd stiegen sie ein. Michael stieg auf der Beifahrersitz, Snape auf den Fahrersitz. Am Fensterbrett stand ein immer noch ausgezerrter Loki. „Ich rette dich, Alice.", flüsterte er. Aber als erstes musste er Sebastian die Erinnerung an Luna zurückgeben. Alleine würde er es sicher nicht schaffen.
Der Wagen hielt vor einem prunkvollen Anwesen, das genau in der Hälfte farblich getrennt war. Während die eine Außenhälfte in einem pastellenen Gelbton gestrichen war, war die andere Hälfte in einem kräftigen Dunkelblau gestrichen. Ein Butler machte die Tür der Limousine auf und die beiden Mädchen, Alice noch in ihrer Schuluniform, Luna und Michael in Ihren Schlafsachen und Snape in seinem Lehreroutfit stiegen aus. Zwei Maids kamen aus dem Haus und inspizierten die beiden Mädchen kritisch. Dann kam er raus. Ein breites Grinsen im Gesicht, das Alice und Luna jetzt bereits anekelte. Aber sie hatten keine Wahl. Ihre Seelen gehörten ihm, sowie ihre Körper. Schnell schwang er seinen Zauberstab und Alice und Luna hatten aufreizenden Kleidchen an. Entgeistert sah Snape Michael an, als der Herr auf sie zuschritt und um jede einen Arm legte. „Da sind ja wieder meine beiden Lieblinge.", sagte er mit schmalziger Stimme „Willkommen zurück.". Snape war kurz davor, ihn zu erwürgen, doch Michael hielt ihn an der Hand fest. „Warum?", flüsterte Snape zu Michael. Verzweifelt sah er Snape an. Snape konnte ihm ansehen, dass er das hier nicht gewollt hatte. Der Mann nahm die Beiden mit zu sich rein. Snape und Michael beachtete er gar nicht. Stattdessen nahm Michael Snape mit aufs Zimmer, als wäre es das normalste der Welt, dass ein Mann Mitte 40er Jahre ihre Töchter in aufreizenden Kleidern mit zu sich nahm. Er blieb stehen. „Was macht er mit ihnen?", fragte Snape. „Sie unterrichten", antwortete Michael. „Sicher?", fragte Snape skeptisch. „Selbst wenn nicht können wir nichts machen.", murmelte Michael resigniert. Er hatte es aufgegeben, Alice und Luna zu befreien.
Yaaay, mein erstes fertiges Projekt auf Wattpad! Dieses Mal mit nicht ganz so schönem Ende, aber ein zweiter Teil ist definitiv in Planung. Ich hoffe, es hat euch gefallen und würde mich sehr über etwas Feedback freuen
LG
Sayori
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Rebirthing
RandomWas passiert, wenn Severus Snape wiederbelebt wird? Wie würde er reagieren, wenn er erfahren würde, dass er schwul war und sein Gedächtnis manipuliert wurde? Kann man seinen Vater wirklich genauso Hassen wie man ihn lieben kann? Und wird Snape am En...