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      >> Da ist noch mehr, oder ? << fragte Marshall leise.
      >> Wie meinst du das ? << ich war total fertig.
      >> Es würde dich nicht so mitnehmen, wenn es nur das wäre. Du bist nicht der weinerliche Typ Mensch. <<
      Wie machte er das ? Wie konnte er das alles wissen ?
      >> Ich möchte nicht darüber reden. << ich schaute zu Boden.
      >> Sicher ? <<
      Ich nickte, doch gleichzeitig heulte ich los. Wieso konnte ich mich nicht zurückhalten ? So lange hatte ich nicht geweint. Warum musste ich es jetzt tun ?
      >> Hey, ich seh doch dass das nicht alles war. Du kannst es mir erzählen. << er legte seine Hand auf meine Wange und drehte meinen Kopf so, dass ich ihn anguckte. Ich senkte den Blick. >> F. F, sieh mich an. Was ist los ? <<
      >> Nichts. Nur schlechte Erinnerungen. << ich wischte die Tränen aus meinen Augen. >> Tut mir Leid << 
      Ernst guckte Marshall mich an. Seine Augen beruhigten mich.
      >> Ich werd dich nicht zwingen es mir zu erzählen. Aber wenn du reden willst, ich höre zu. <<
      Wir schwiegen.
      Ich zwang mich selbst die Schnauze zu halten. Nie zu viel über dich erzählen, das hatte doch immer geklappt. Wieso war das bei Marshall so anders? Naja, es war eben Marshall, aber trotzdem. Ich würde es nicht sagen. Ich -
      >> Du hast recht. << , rutschte es mir raus.
      >> Wie ? <<
      >> Da ist mehr. << ich schniefte. >> Ich hab mal jemandem davon erzählt, aber... Naja, die hat mich angeschrien. Ob ich sie noch alle hab. Da war ich gerade Vierzehn. Und dann bin ich umgezogen. <<
Es war nicht leicht darüber zu reden und ich überlegte, ob ich mir nicht einfach etwas ausdenken sollte. Aber, nein. Gerade hatte ich die Chance mit jemandem zu reden, dem ich wirklich vertraute und der es wirklich wissen wollte. Aber taten das nicht alle, bevor du anfängst zu erzählen? Um dich dann zusammenzuscheißen ? Aber lügen machte sowieso keinen Sinn, Marshall würde es sowieso bemerken.
>> F ? << er guckte mich besorgt an.
Ich die Ärmel meiner Bluse hoch, bis sie ungefähr die Länge eines T - Shirts hatten.
>> Siehst du das ? << ich strich sanft über die verblassenden Narben auf meinem Arm. Marshall nickte. >> Du weißt was das ist. Oder ? <<
Er nickte erneut.
>> Naja, das war da noch. << ich war erleichtert. Kein anschreien. Keine Vorwürfe. >> Ich... ich hab aufgehört. Ich wusste dass es so nicht weitergehen konnte. Als ich dann in Berlin war hab ich MC, Lucy und Niro getroffen und ich fühlte mich zu Hause. Ich brachte mich selbst zum aufhören. Es hat funktioniert. Manchmal wollte ich es noch mal machen, aber ich konnte mich zurückhalten. Ich kann mich gut kontrollieren. Wahrscheinlich war es sowieso übertrieben damit anzufangen. Ich meine, wegen meinen Eltern ? Ernsthaft ? Das war garnicht so schlimm! Aber man weiß nicht wirklich was man tut. Es ist wie eine Art Trance. Aber egal, ich hab jedenfalls aufgehört. <<
Es fühlte sich gut an einfach darüber zu reden, aber ich schaffte es trotzdem nicht, auszusprechen worüber ich da redete. Dass ich mich mal selbst verletzt habe. Oft. Ich wagte nicht, daran zu denken wie es war, fast jeden Abend zur Rasierklinge zu greifen. Aber ich wusste dass Marshall wusste was ich meinte. Ich konnte es sehen.
Ich weinte nicht. Es kamen keine Tränen mehr. Entweder weil ich mich jetzt beruhigt hatte und jetzt wieder meine Gefühle versteckte ohne es zu merken, oder weil ich einfach schon sehr viel geheult hatte. Ich war mir nicht sicher.
Währenddessen guckte Marshall mich ernst an. Er schien nachzudenken. Aber er sagte nichts.
Ich wurde nervös. Würde er doch losschreien ? Aber er schrie nicht. Stattdessen rückte er näher zu mir.
>> Es war nicht übertrieben. << sagte er leise. >> Wenn es 'garnicht so schlimm' gewesen wäre, hättest du dich nicht selbst verletzt. <<
Es stimmte, was Marshall sagte, doch ich hatte immer noch das Gefühl, das ich vor einpaar Jahren überreagiert hatte.
Wir saßen eine Weile so rum, bis es sehr kalt wurde und wir beschlossen in die Wohnung zu gehen.
Meine Eltern schliefen schon, mittlerweile war es nach 23 Uhr. Morgen mussten sie früh raus, was ich sehr gut fand. Wahrscheinlich würde ich sie erst morgen Abend sehen.
Es hatte mich nie gestört dass meine Eltern so selten da waren. Eher dass sie selten da waren und sich in mein Leben einmischen wollten.
>> Du siehst müde aus. << sagte ich zu Marshall.
>> Ich weiß. Hab nicht viel geschlafen. << er gähnte.
Sollte ich ihm anbieten hier zu schlafen ? Ich könnte mich dann auf dem Sofa hinlegen und meinen Eltern sagen dass ich so müde gewesen war, dass ich dort eingeschlafen war.
Doch als ich es vorschlug lehnte er dankbar ab und sagte, er würde nur kurz die Augen zumachen.
Ich nickte, führte ihn zu meinem Zimmer und holte mir ein Glas Wasser. Als ich zurück kam lag er auf der linken Seite meines Bettes und schlief. Er sah so unschuldig aus, wie er so dalag und ich hatte wirklich keine Lust ihn aufzuwecken. Das tat ich auch nicht. Jedenfalls wollte ich ihn erstmal noch schlafen lassen. Er hatte die Ruhe verdient.
Ich setzte mich auf die rechte Seite des Bettes und dachte nach. Über das Abendessen, das Gespräch auf dem Dach. Ich dachte, dass Marshall gerade irgendwie ziemlich niedlich aussah. Und, bevor ich mich selbst für diesen Gedanken auslachen konnte, schlief ich ein.

Ich wachte auf weil es ungewöhnlich warm war. Nicht unangenehm warm. Aber ungewöhnlich. Außerdem hatte sich meine Decke um meine Taille geschlungen, was auch nicht oft passierte. Aber - die Decke atmete. Wie konnte eine Decke atmen ?
Ich öffnete die Augen.
Das war keine Decke. Das waren Arme. Marshalls Arme, die er von hinten um mich geschlungen hatte. Mein Kopf lag auf seiner Brust.
>> Ach du Scheiße. << flüsterte ich, kaum hörbar.
Ich wusste nicht wie wir in diese Position gekommen waren, nur dass es so war. Und es gefiel mir irgendwie.
Okay, ich war definitiv noch müde. Und ich hatte gerade die Augen geschlossen, als ich spürte wie Marshall aufwachte.
Ich tat so als ob ich schlafen würde, weil ich nicht wusste wie Marshall reagieren würde. Oder, wie er dachte dass ich reagieren sollte, wenn ich mit seinen Armen um mich aufwachte.
Marshall bewegte sich kurz, murmelte etwas und lachte dann leise. Ich tat so als ob ich aufwachen würde.
>> Guten Morgen. << sagte er.
>> ' Morgen. << murmelte ich.
Er zog seine Arme zurück und lachte erneut.
>> Tut mir leid. Im Schlaf kann ich meine Arme nicht kontrollieren. << er wurde leicht rosa im Gesicht. >> Manchmal wach ich auf, mit meinem Kissen in meinen Armen. <<
>> Kein Problem. << ich lachte ebenfalls. >> Also hab ich sozusagen dein Kissen ersetzt. <<
>> Irgendwie schon, ja. <

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God, Leute ich hab voll Schiss dieses Kapi hochzuladen, ernsthaft. Irgendwie macht es mich voll nervös. Sagt mir BITTE wenn ihr etwas nicht gut findet, damit ich mich verbessern kann. Über ein positives Feedback freu ich mich of course auch 😉
Wie findet ihr the way die Freundschaft von Marshall und F sich verändert ? Nur aus Interesse.
Ach und, es ist im Moment 10 : 45 und ich sitze schon seit 6 : 30 im Zug und werde noch bis 16 Uhr irgendwas im Zug sitzen, also hab ich viel Zeit zu schreiben. Aber ich werde das hier erst heut Abend hochladen können. Leider. Oder auch nicht denn ich bin echt nervous. Und I speak Deunglish. Is wirklich so. Wenn ich aufgeregt oder sonst was bin, oder einfach Bock drauf hab, sprech ich so'n Crazy mix aus Deutsch und Englisch. Deunglish halt. Okay,
Bye 👽

Addictet to you ( eine Eminem Fan Fiction )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt