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    Die Sache mit dem Job lief gut. Ich schrieb den Typen, der übrigens Greg hieß, an und wir machten alles aus. Wann ich umziehen könnte, wie das mit der Arbeit sein würde und, natürlich, ob ich überhaupt dort arbeiten könnte. Es stellte sich ziemlich schnell heraus dass ich mir keine Sorgen machen musste, denn wenn ich motiviert war und wusste wie man Tattoos sticht, würde ich den Job bekommen. Das einzige Problem war eine Wohnung zu finden.
    Ich kannte Detroit nicht. Ich wusste nicht wo ich eine Wohnung suchen sollte und ob es nicht sinnvoller wäre, erstmal Wohnungen zu besichtigen bevor ich sie mietete. Was ich nicht machen konnte, da ich ja während dieser Zeit irgendwo wohnen musste. Außerdem hatte ich nicht viel Geld und meine Eltern konnten mir nicht monatlich Geld schenken. Das wollte ich auch nicht. Ich wollte nicht von ihnen abhängig sein.
    Es machte mich sehr glücklich, das ich endlich einen Job gefunden hatte, aber ich dachte nicht gerne daran, wie ich auf ihn gekommen bin. Oder eher, was danach passierte. Eigentlich hätte so etwas mir nicht so viel bedeutet, doch da es Marshall war, er danach einfach wegging und sich seitdem nicht mehr gemeldet hatte, machte ich mir schon darüber Gedanken.
    Wie es wohl sein würde, wenn ich in Detroit war ? Würde er sich auch nicht melden ? Einfach alles vergessen ? Alles war plötzlich so anders. Nach einem Kuss. Ernsthaft ? So etwas konnte eine Freundschaft so was von verändern ?
Mein Handy benachrichtige mich, dass ich eine neue Email von Greg hatte. Ich hatte es so eingestellt, damit ich nichts verpasste.
Wie immer hatte ich mega Schiss vor dem Inhalt der Mail. Was wenn ich den Job doch nicht bekam ?
Es war natürlich nie etwas so dramatisches und ich war immer sehr erleichtert, doch auf das was heute kam war ich wirklich nicht vorbereitet.
Zuerst war sie ganz normal. Begrüßung, weitere Infos über den Job und blablabla. Das übliche halt. Was mich wirklich schockte kam ganz am Ende. Nur vier Sätze. Doch vier Sätze die die ganze Situation veränderten.
    Dort stand :

Ach übrigens : Über dem Studio ist eine kleine Wohnung, die meinem alten Kollegen gehört
hat. Ich dachte, du wärst vielleicht interessiert. Scheinst ja ziemlich schnell aus Berlin
wegzuwollen.

Dann verabschiedete Greg sich wie immer und die E - Mail endete.
>> Mom ! << schrie ich, stand auf und rannte ins Wohnzimmer. >> Mom! <<
Ich fand sie auf dem Sofa, zusammen mit meinem Vater. Sie las Zeitung und er macht irgendetwas auf seinem Laptop.
>> Ist alles in Ordnung ? <<
>> Nein, ich meine, ja, ich meine Mom ich hab 'ne verdammte Wohnung! << ich hüpfte leicht auf und ab. >> Direkt über dem Studio ist 'ne kleine Wohnung und ich kann sie haben! <<
Meine Eltern tauschten kurz einen Blick, lächelten dann aber.
>> Wie schön! << sagte mein Vater, wurde dann aber ein wenig ernster. >> Das heißt dann also, dass du auch bald weg bist. <<
Ich hörte auf zu hüpfen. Was er sagte machte mich traurig. Ich hatte bis jetzt nicht wirklich darüber nachgedacht, wie es für meine Eltern sein würde wenn ich weg war. Oder wie es für mich sein würde so weit weg und ohne sie zu Leben. Klar, wir hatten viele Probleme gehabt und oft hatte ich sie als freiheitfressende Worcaholic - Monster gesehen, aber ich würde sie trotzdem vermissen.
    >> Hey. Ich bin nie ganz weg. << ich setzte mich zwischen die beiden aufs Sofa. >> Ich werde immer da sein, um euch zu enttäuschen. Außerdem dauert es bestimmt noch mindestens einen Monat, bis ich umziehe. <<
    Meine Mutter lächelte und nahm mich in den Arm. Zuerst saß ich nur steif da. Es war ziemlich viel Zeit vergangen, seit unserer letzten Umarmung. Aber dann entspannte ich mich und drückte Mom herzlich.
>> Ich bin stolz auf dich, Felicitas. <<
>> Danke Mom. <<
Als sie mich endlich losließ ( nach einer Weile waren Umarmungen ziemlich anstrengend ), umarmte ich meinen Vater und ging wieder in mein Zimmer, um Greg zu antworten.

Die nächsten Wochen vergingen relativ schnell. Ich besprach vieles mit Greg, buchte meinen Flug nach Detroit und fing schon mal mit dem Packen an. Ich würde nicht meine ganzen Poster mitnehmen, das wär zu viel gewesen. Außerdem wollte ich, wie Lukas auch, ein Zimmer hier haben das immer noch meins und nicht irgendwie abgewandelt war. Also nahm ich ein, zwei Poster von der Wand und legte sie in eine Mappe sodass sie nicht zerknitterten. Ich sortierte meinen ganzen Papierkram, wo ich noch Sachen aus der Grundschule fand, und musste mich entscheiden welche Bücher ich mitnehmen würde. Das mit den Büchern war auf jeden Fall das schwierigste.
Jedenfalls verging die Zeit so schnell dass ich fast nicht merkte, dass es schon Mai und meine Geburtstag in zwei Tagen war. Doch ich hatte keine Zeit darüber nachzudenken, denn ich musste noch vieles erledigen.
Als ich am zwölften Mai aufwachte, war ich erstmal zu verpennt um irgendetwas zu kapieren. Und als ich realisierte dass ich jetzt offiziell volljährig war, spürte ich nichts spezielles. Keine großen Veränderungen, keine plötzliche Vernünftigkeit. Ich war einfach F. Wie immer. Nur dass ich jetzt überall Alkohol kaufen konnte. Jedenfalls in Deutschland.
Ich frühstückte mit meinen Eltern und packte meine Geschenke ( die ich total vergessen hatte ) aus. Ich bekam aber auch nicht besonders viele Sachen, da ich nicht viel mit nach Amerika nehmen konnte. 
Am Nachmittag fuhr ich zum Alexanderplatz, um MC und die anderen zu treffen. Ich wusste nicht genau was sie geplant hatten, aber ich ahnte dass Alkohol darin eine relativ große Rolle spielen würde.
Ich saß in der S - Bahn und versuchte die ganzen Nachrichten die ich bekam, zu ignorieren. Die meisten kamen von Familienmitgliedern. Seufzend öffnete ich Whatsapp, um zu antworten.
Danke für die liebe Nachricht, hier.
Vielen dank, grüß alle schön, da.
Fast fertig, nur noch eine Nachricht. Eine Nachricht von..- Marshall.

Hey F, herzlichen Glückwunsch. Greg hat mir gesagt wann du kommst.
Wir sehn uns
Marshall

Nur das ? Nich dass ich jetzt angepisst war, oder so, aber nachdem man sich einen Monat lang nich gemeldet hat, könnte man ja irgendwie mehr schreiben. Und den Kuss hatte er auch nicht erwähnt. Was soll's, wenigstens hatte er sich gemeldet.
Ich tippte schnell eine Antwort, packte mein Handy weg und stieg aus der U - Bahn.

Wir liefen einfach durch die Straßen, bis es dunkel wurde und gingen dann in irgendsoeinen Club. Doch da blieben wir nicht lange. Zu viele Menschen. Stattdessen gingen wir zu MC nach Hause. Wir machten Musik an, aßen Pizza, tranken Bier und redeten. Niro schaltete die PlayStation an und wir zockten abwechselnd ein bisschen rum. Ich war entspannt und glücklich.
    >> Hey Fire, wann fliegst du eigentlich ? << fragte MC.
    >> Nächste Woche. << ich trank mein Bier aus. >> Mittwoch 18 Uhr. Muss aber erstmal mit dem Zug nach Frankfurt. <<
    >> Können wir dich mal besuchen kommen ? << fragte Lucy.
    >> Klar. Könnte 'n bisschen eng werden, in der Wohnung, aber was soll's. Das kriegen wir hin. <<
Es war fast Sechs Uhr morgens als wir aufhörten zu reden, die Musik ausmachten und einfach einpennten. Denn keiner hatte Lust jetzt nach Hause zu fahren.
Meine Mutter würde rumstressen, aber egal. Ich war viel zu müde um jetzt darüber nachzudenken.
Wir wachten gegen halb eins auf und aßen erstmal die Pizzareste vom letzten Tag und fuhren dann nach Hause, da niemand die Kraft hatte sonst etwas zu machen.
Ausnahmsweise waren meine Eltern nicht so angepisst wie ich gedacht hatte. Schließlich war es mein achtzehnter Geburtstag gewesen.

Dann ging alles noch schneller als davor. Ich packte den Rest meiner Sachen und versuchte so viel wie möglich in einen großen und einen kleinen Koffer zu packen. Ich verbrachte so viel Zeit wie möglich mit meiner Familie und meinen Freunden und wurde immer nervöser. Es war schon gruselig nach Amerika zu ziehen.
Kurz drauf war es so weit. Ich würde nach Detroit fliegen. Meine Eltern mussten arbeiten und Lucy musste zur Schule, aber Niro und MC brachten mich zum Bahnhof.
>> Tschüss, Leute, wir sehn uns. Kommt bald rüber geflogen, ja ? << bat ich, kurz bevor ich in den Zug stieg.
>> Geht klar, F. <<
>> Wird gemacht, Fire. <<
Ich drückte die beiden Jungs noch einmal und stieg dann in den Zug ein, der mich zum Frankfurter Flughafen bringen würde.

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Hey Leute,
Ich konnte leider nicht viel updaten wegen Schule und so, ich hoffe ihr versteht mich. Es war einfach ziemlich schwierig, da ich auch viel Klassenarbeiten schreiben musste.
Ich hoffe das Kapi gefällt euch. Ich weiß es ist mehr so ein Lückenfüller, aber spätestens im übernächsten Kapitel wird's wieder interessanter. Kommt halt drauf an wie lang das nächste Kapi wird.
Und... ja es ist 3 Uhr Nachts. Just, don't ask. Haha.
Jaow, das wars dann für Heute. Morgen ( oder Heute, wie man's nimmt. für mich ist es Morgen ) kommt wahrscheinlich ein neues, etwas kürzeres Kapi raus. Mal sehen. Ich hoffe ich schaffe es.
By the way, soll ich anfangen Kapitel oder Abschnitte aus Marshall's POV zu schreiben? Nur so ne Frage, keine Ahnung, ich hätte iwie Lust. Aber das wäre auch ein bisschen komisch, so mitten in der Story damit anzufangen. Was meint ihr ?
Gute Nacht, ich bin müde ( vielleicht merkt man das an meiner Art zu schreiben )
NMD

Addictet to you ( eine Eminem Fan Fiction )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt