-33- Eskorte

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"Wie? Wir sollen den Jungen nachhause bringen? Ist das ihr ernst? Tsunade-sama...", beschwere ich mich, wohlgemerkt im Beisein des besagten Jungen. Er ist in Konohamarus Alter und scheint mir einer der ruhigen Sorte, aber trotzdem habe ich den Rang eines Jonin inne. Die Blonde seufzt genervt und verlangt, dass ich es einfach schnell erledigen soll.
"Woher kommt er denn überhaupt?"
"Ich lebe in Iwa-gakure.", gibt der Junge von sich. Ich mustere ihn aufmerksam. Deine hellbraunen Augen lassen keinerlei Emotionen zu. Es wirkt, als sei er vollkommen kalt und leer, was mich an meinen Bruder erinnert, wobei seine langen blonden Haare eher Deidaras ähneln.
"Nach Iwa-gakure sagst du? Ich denke, das bekommen wir hin.", spreche ich sanft zu dem Jungen gewandt, wobei ich mich wundere, wo  diese Gutmütigkeit herrührt. Vermutlich ist es die Ähnlichkeit zu den beiden Akatsukmitgliedern, denn auf eine Eskorte habe ich echt keine Lust. Man kommt nur schleppend voran, wird vielleicht sogar angegriffen, verletzt, muss ausruhen. Es nervt mich einfach tierisch. Aber Job ist Job und Geld ist Geld.

"Gut, dann stell ein Team zusammen, 3 weitere sollten genügen, der Weg könnte gefährlich werden und ich weiß, dass du dich nicht offensiv im Kampf beteiligst." Die Hokage bedenkt mich mit einem ernsten Blick, als der Junge den Raum verlassen hat. Er wollte noch sein Hab und Gut einpacken, bevor es losgeht.
"Das werde ich Tsunade-sama. " Bestätigend nicke ich ihr zu und stelle im Kopf bereits ein Team zusammen. Sie entlässt mich und kurze Zeit später erkläre ich zwei Motivierten und einem weniger Motivierten unsere Mission.
"Die Sache ist einfach und hoffentlich schnell vorbei. Wir bringen einen Jungen zurück nach Iwa, zu seiner Familie und verschwinden wieder. Kein Terz.", sage ich an Kaito gewandt. "Keine Einkaufsbummel." Mein Blick wandert streng zu meiner violetthaarigen, besten Freundin bevor er zu guter Letzt bei Sakura stehen bleibt. "Und bleibt völlig konzentriert. Verstanden?" Mit den Armen in die Hüften gestemmt, stehe ich vor den Dreien, welche stöhnend und seufzend abnicken. Bei meinem Team bin ich mir sicher, dass sie, sobald ich nicht aufpasse, ihren Kopf durchsetzen wollen. Deshalb muss ich so streng sein. Einfach, weil die beiden auf ihre Art echte Sturköpfe sind. Noch weiß ich nicht, wie ich mit Sakura umgehen soll, aber zumindest scheint sie meine Anweisung verstanden zu haben. Ob sie dem dann auch Folge leistet, ist ein ganz anderes Thema. Ich hoffe es.
"Also kann es losgehen?", fragt mich der Blauhaarige genervt. Alle stimmen zu und wir setzen uns in Bewegung. Mitsuki und Kaito gehen vorweg, damit sie uns vor Gegner warnen kann und er die Gruppe beschützen kann, ohne dass ihm jemand im Weg steht. Sakura und ich gehen hinter dem Jungen, welcher, wie ich nun weiß, Hiro heißt und bilden so das Schlusslicht.

"Wie lange brauchen wir?", fragt der blonde Junge, nachdem wir schon einen halben Tag gelaufen sind. Natürlich haben wir für ihn zwischendurch kleinere Pausen eingelegt, auch wenn er nicht darum gebeten hat. Kaito, welcher Entfernungen sehr viel besser abschätzt als ich, antwortet: "Wenn wir bei dem Tempo bleiben wie bisher, dann dauert es noch 3 Tage und etwas mehr als 7 Stunden. Die Pausen habe ich schon mit eingerechnet."
"Verfluchtes Mathegenie.", kommentiert Mitsuki murmelnd.
So langsam beginnt es zu dämmern und der Himmel färbt sich von Blau zu Orange. Wir sind recht spät losgekommen und jetzt müssen wir uns um ein Nachtlager kümmern, bevor es zu dunkel wird.
"Mitsuki? Wie weit sind wir vom nächsten Dorf entfernt?", frage ich die Violetthaarige, welche kurz stehen bleibt und aufhorcht. "Zu weit weg. Ich rufe Yo."
Die Anderen sind nun auch stehen gelieben und Tsuki schließt einige Fingerzeichen, bevor sie ihre Hände auf den Boden legt. Eine kleine Rauchwolke entsteht und als diese langsam verschwindet, fliegt ein Falke vor uns.
"Mitsuki. Was gibt's?", spricht der Vogel sie an und landet auf ihrem ausgestreckten Arm.
"Such bitte nach einem Dorf hier in der Nähe. Eines das wir noch vor der Nacht erreichen können.", erklärt die Gold-Silberäugige dem hellbraunen Greifvogel, welcher verstehend nickt und sich mit kräftigen Flügelschlägen von uns entfernt.

Nach einer Weile, es war nicht lang, vielleicht eine halbe Stunde, weist uns Tsuki darauf hin, das Yo in kürze wieder da sein wird.
"Ich hoffe, er hat was gefunden. Ich hab keine Lust auf dem Waldboden zu schlafen, wenn es eine andere Möglichkeit gibt.", seufzt Sakura neben mir.
Ein paar minuten vergehen und der stolze Greifvogel ist am Himmel zu erkennen. Kurze Zeit später landet Yo anmutig auf der Armschiene meiner besten Freundin.
"Mitsuki, ich habe ein Dorf gefunden. Eineinhalb Stunden Fußmarsch von hier entfernt.", verkündet der Falke und scharpt mit einer Kralle am metallischen Armschutz.
"Das schaffen wir, wenn wir jetzt weiterziehen."
Kaito steht langsam auf und mit einem Nicken setze ich mich gemächlich in Bewegung, sodass Toto und Tsuki aufholen können.
Mir ist etwas in den Sinn gekommen, was ich noch mit dem Jungen zu bereden habe.
"Sag mal, Junge. Wie kommst du eigentlich nach Konoha? So ganz allein?"
Er schaut mich aus traurigen blassbraunen Augen an, so tiefsitzender Schmerz ist in ihnen zu erkennen, und was er mir daraufhin verriet, zerriss mir mein Herz.

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Es tut mich aufrichtig leid. Ich wollte euch nicht warten lassen und kann euch nichtmal mit einem besonders langen Kapitel entschädigen.

Im Moment habe ich unglaublich viel zu tun und unter dem ganzen Druck einfach keine Ideen für meine Geschichten. Geschweige denn Zeit.

Aber ich hoffe dennoch, ihr könnt das verstehen, denn ich gebe mir alle Mühe. Ebenso hoffe ich, das heutige Kapitel gefällt euch, auch wenn es wenig Action beinhaltet, dafür aber nähere ich mich endlich dem Punkt, an dem es richtig drunter und drüber geht. Ab dann fließt es wieder und bis dahin...  Bin ich für jede Idee von euch dankbar.
Bis denne man liest sich.

No Akasuna x2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt