10. Babysitter im Gefängnis

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"Aber wie ist es möglich, dass ich in deine Träume eindringen kann?", fragt sie ihn verzweifelt. So gerne würde sie all das verstehen.

"Ich habe keine Ahnung", gibt er ratlos zu.

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Die Verzweiflung bricht über ihr zusammen und zwingt sie wortwörtlich in die Knie. Es scheint als würde sie in diesem Moment nichts mehr halten. Wenn selbst Loki - der Gott aus einer anderen Welt! - nicht weiß was mit ihr los ist, wie sollte irgendwer sonst es ihr sagen können? Tränen beginnen, wie so oft in letzter Zeit, stumm über ihr Gesicht zu fließen. Loki scheint davon überfordert zu sein, denn er schaut sie fast schon mitleidig an.

"Ich... du.. Nicht weinen...", bringt er schließlich hilflos hervor. Dabei klingt es eher wie eine Frage. Doch Violette hört ihm gar nicht zu.

"Warum? Warum ich?" Sie blickt zu ihm auf. Er scheint sich für einen Moment tatsächlich eine Antwort zu überlegen.

"Und warum zur Hölle lande ich dann auch noch hier?! In den Träumen eines selbstverliebten, größenwahnsinnigen und machthunrigen Psychopathen der versucht meine Welt zu zerstören und jeden Menschen zu töten!?", fährt sie fort.

"EY!", protestiert Loki beleidigt.

"Stimmt doch! Außerdem hast du ebenfalls keine Erklärung dafür, dass ich hier bin, oder etwa doch?!", provoziertsie ihn. Er erwidert nichts, sondern verschränkt nur die Arme vor der Brust. Violette atmet ein paar Mal tief durch und wischt sich dann übers Gesicht.

"Das kann kein Zufall sein...", murmelt sie entschlossen.

"Warum sollte es das nicht sein?", fragt Loki misstrauisch.

"Ich glaube nicht an Zufälle. Außerdem muss es einen Grund haben, dass ich ausgerechnet bei dir gelandet bin. Vor einer Woche hab ich nicht an Götter geglaubt und jetzt hab ich erfahren, dass ich seit fast einem halben Jahr in den Träumen von einem wandel? Da muss etwas hinter stecken", entschließt sie.

"Es gibt aber niemanden der dir sagen kann was", verhöhnt er sie.

"Aber jemanden der mir vielleicht helfen kann", meint sie nun mit einem schiefen Lächeln.

"Ach und wen?" Sie schaut ihn eindringlich an, bis es ihm klar wird.

"Vergiss es. Warum sollte ich dir helfen?", protestiert er.

"Weil ich dir keine Wahl lassen werde." Ein ungutes Gefühl breitet sich in ihrem Magen aus. Es ist das vertraute Gefühl, welches sie immer kurz bevor sie aufwacht befällt.

"Und wie willst du das anstellen?", verhöhnt er sie erneut.

"Ich komme wieder. Nacht für Nacht komm ich zurück, bis du mir hilfst!", zischt sie, dann ist es wie ein Ruck, der sie aus dem Traum reißt. Als sie die Augen aufschlägt, muss sie einen Moment überlegen wo sie ist, bis es ihr wieder einfällt. Aus der Küche hört sie ein Klappern und gedämpfte Stimmen. Steve ist also auf jeden Fall schon wach. Kurz begibt sie sich ins Bad, bevor sie wieder seine Hose anzieht und noch immer müde in die Küche geht. Die Person mit der sich Steve unterhält, entpuppt sich schnell als Natascha, welche am Tisch sitzt, während Steve am Herd steht.

"Morgen", meint Violette freundlich.

"Morgen", lächelt Steve sie kurz über die Schulter an.

"Hey. Du siehst müde aus. Nicht gut geschlafen?", begrüßt sie Natascha. Tatsächlich fühlt sich Violette unausgeschlafen. Fast als wäre sie die ganze Nacht wach gewesen.

Dreamdancer - Ich träum von dir (Avenger FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt