"Gut du scheinst keine Einwände zu haben, daher ist es entscheidend, du kommst mit. Dann bekommst du endlich etwas Abstand zu all dem hier und kannst dir in Ruhe überlegen, was du machen willst." Damit hat Tony sie und das weiß er ganz genau. Sie braucht etwas Abstand und er bietet ihr die perfekte Lösung.
--
"Na gut. Ich komme mit", stimmt die Schwarzhaarige Tonys Vorschlag zu. Steve, Natascha und Bruce scheinen etwas überrascht zu sein, angesichts ihrer schnellen Entscheidung. Tony dagegen grinst sie zufrieden an.
"Ich glaub das ist eine gute Entscheidung. So kannst du erst mal den Kopf frei bekommen", meint Clint nach einer kurzen Zeit. Violette kommt es so vor, als würde der Bogenschütze sie manchmal besser verstehen als die anderen. Sie spürt, dass es ihm mal genauso ging, dass auch er irgendwann einmal eine Pause gebraucht hat. Und offenbar scheint sie ihm gut getan zu haben, denn er lächelt sie ermutigend an.
"Bist du dir sicher? Ich mein nach New York braucht man eine Weile, du würdest uns eine ganze Zeit nicht sehen, bis S.H.I.E.L.D. dich braucht", wirft Natascha etwas enttäuscht ein. Violette spürt, dass sie ihr fehlen wird und andersherum genauso. Aber Clint hat Recht, sie muss erst mal den Kopf frei bekommen. Selbst wenn das bedeutet ihre Freunde für einen gewissen Zeitraum zurück zu lassen.
"Ja, ich bin mir sicher. Außerdem bin ich ja nie weit weg, nur einmal die Augen zumachen und schon bin ich da", zwinkert sie ihr zu. Natascha und Steve verstehen die Andeutung und lächeln sie an. Die Anderen dagegen scheinen die Zweideutigkeit nicht verstanden zu haben, was Violette ganz gut findet. In Träumen zu wandeln ist etwas besonders und sie will diese Besonderheit für sich behalten. Wobei sie Tony, Bruce und Clint früher oder später wohl auch noch davon erzählen wird. Viel zu schnell klingt der Abend aus.
Spät am Abend liegt sie ein letztes Mal in ihrem Bett im Quartier. Ihre Haare sind noch feucht von der Dusche. Fast schon ein kleines bisschen wehmütig schaut sie sich um. Dieses kleine Zimmer war über Monate ihr Zuhause. Nun ist es nur noch eine Frage der Stunden, ehe sie es für vermutlich immer verlassen wird. Ihre Sachen sind soweit gepackt. Jetzt muss sie nur noch ihre Schlafsachen am nächsten Tag hin zu legen, sowie das Bild ihrer Familie. Traurig greift sie danach und streicht über den, leicht mit Staub besetzten, Rahmen.
Was ihre Eltern wohl zu ihrer Entscheidung sagen würden? Oder ihre Schwester? Wären sie stolz auf sie? Wäre Jessica vielleicht sogar auch eine Traumtänzerin gewesen? Wussten ihre Eltern davon, dass sie das sein könnten? All diese Fragen quälen sie. Nur der Gedanke daran, dass sie nie eine Antwort bekommen wird, ist noch schlimmer. Eine einzelne Träne löst sich aus ihrem Auge und fällt von ihrer Nasenspitze auf das Bild. Schniefend wischt sie das Wasser vom Glas und stellt das Bild wieder zurück.
"Egal wo ihr jetzt seid, ob es so etwas wie ein Jenseits, Himmel oder Hölle gibt oder nicht, egal ob ihr mich jetzt hören könnt oder nicht, ich werde alles tun, damit ich sagen kann, dass ihr stolz auf mich wärt...", flüstert sie und wischt sich übers Gesicht. Schnell schaltet sie das Licht aus und deckt sich zu. Immer wieder schleicht sich Loki in ihre Gedanken ein. Er wüsste jetzt genau was er sagen müsste, um sie aufzumuntern. Er würde sie in den Arm nehmen und trösten. Der Gedanke an Loki verbessert ihre Stimmung nicht gerade. Zu wissen, dass sie ihn nie wieder spüren oder sehen wird, macht es sogar noch schlimmer. Schnell flüchtet sie in Steves Träume, nur damit sie nicht wieder zu Loki geht.
Diesmal landet sie in einer eher unschönen Situation. Sie befindet sich auf einem Friedhof. Etwas weiter entfernt, löst sich gerade wohl die Trauer Gesellschaft auf. Nur zwei Gestalten bleiben zurück. Verwundert tritt Violette näher. Schon aus einiger Entfernung kann sie den größeren der Beiden als Bucky erkennen. Der Kleinere ist blond und ziemlich dürr. Erst als sie bei ihnen ankommt und sich beide zu ihr drehen, erkennt sie Steve. Der Traum muss von einer Zeit vor Captain America sein. Er hatte ihr erzählt, dass das Serum seinen Körper stark verändert hat, doch sie hat nie gesehen wie sehr. Wortlos nimmt sie es hin und stellt sie sich neben ihn, was er mit einem dankbaren Lächeln quittiert.
DU LIEST GERADE
Dreamdancer - Ich träum von dir (Avenger FF)
FanfictionEs began alles mit einem Traum. Doch als Violette plötzlich dem Mann aus ihrem Traum gegenübersteht, gerät mit einem Mal alles aus den Fugen. Es zeigen sich Kräfte die sie nicht haben dürfte und ehe sie sich versieht, findet sie sich im S.H.I.E.L.D...