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Ich lief durch Köln. Planlos. Ich setzte mich wieder vor den Dom, ein Mann saß dort und hat mich erwartungsvoll mit seinem Becher in der Hand angeschaut. Ich kramte in meiner Jackentasche rum und habe tatsächlich noch 3 Euro gefunden. Eigentlich hätte ich mir besser selber was zu Essen kaufen können, aber er hat wahrscheinlich nie was zu Essen, also entschied ich mich dafür ihm das Geld zu geben. Ich stand auf, bin zu ihm und gab ihm das Geld. "Vielen Dank, was machst du denn noch hier." Fragte er mich leise. "Ich musste von zu Hause weg." Ich setzte mich neben ihn. "Warum denn? Sei doch froh das du ein zu Hause hast. Schätze das." Er lächelte mich an, ich konnte nicht verstehen wie er noch so lächeln konnte, er hatte doch anscheinend keine Familie oder ein zu Hause. "Mein Bruder ist sehr aufbrausend geworden.." Er sah mich nur an und nickte, wollte er mir etwa richtig zu hören? Das kannte ich nur von meiner Mutter. Ich erzählte einfach weiter. "Der Tod unserer Eltern hat ihn einfach aus seinem Leben gerissen..." Ich erzählte ihm von meinem Leben, dem Mobbing, dem Schulwechsel und noch vieles mehr. Er hörte mir zu das einzige was er sagte war: "Mach was aus deinem Leben und gib nicht auf. Nur weil der Moment gerade scheiße ist oder vielleicht der Anfang muss es nicht so scheiße bleiben. Die neue Schule ist wie ein neuer Anfang, sei nicht so wie ich. Mach was aus deinem Leben du bist ein kluges hübsches und anständiges Mädchen, änder etwas und sprich mit den Leuten um dich herum. Und vor allem unterstütz deinen Bruder. Für ihn ist es genau so schwer wie für dich." Dann stand er auf und ist gegangen, einfach so. Seine Worte lösten irgendwas in mir aus, ich wusste jetzt das ich zu Luis muss! Ich bin aufgesprungen und los gerannt. Ich stieß mit einem Jungen zusammen. "Ey was soll das du.." Er sah mich an und verstummte. "Das tut mir so leid, ich muss nur schnell weiter. Ich stand auf und wollte weiter, aber er hielt mich fest." Ich achtete gar nicht darauf wer er eigentlich war. "Aber Maria, warte!" Woher wusste er meinen Namen? Ich sah ihm nun auch ins Gesicht, es war Sebastian. "Sebastian? Was machst du denn noch hier? Ich hätte gedacht solche wie ihr bleibt schön brav zu Hause." - "Zu Hause? Niemals, das ist die Hölle. Ich wollte zu Siggi." Ich sah ihn fragwürdig an. "Siggi? Wer ist das?" - "Er sitzt da vorne immer und hört mir zu wenn ich ihn brauche, dann sagt er was und geht weg. Jeden Abend komme ich zu ihm." Gut zu wissen das er Siggi heißt, aber er ist ja schon weg.. "Äh.. er ist schon weg." - "Wie weg?" Er glaubte mir einfach nicht. "Ja weg, ich habe mit ihm gesprochen und dann ist er weg." Er schaute nur zum Dom und ist dann auch weg. Ich bin dann einfach wieder nach Hause zu Luis.

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