LIAM ➜ 17. - 19. Februar 2016 London, England
„Mir ging es nie besser. Bringst du mich bitte zu Andy?"
„Bist du dir sicher?"
„Definitiv."
Während der gesamten Fahrt lag ich mit meinem Kopf an der Scheibe und trällerte glücklich, schief und an nichts denkend vor mich hin. Egal, welche Grütze durch die Lautsprecher quoll, ich sang schief mit und als sich George Michael mit ‚Faith' die Ehre gab, hielt selbst Paddy nicht mehr still. „Ja, Kumpel, lauter", lachte ich und hielt mir den vor Lachen schmerzenden Bauch.
» I'll just have to wait
Because I got to have faith «
„Ich wusste gar nicht, dass du so gut bist, Paddy. Vielleicht sollte ich mal mit den Jungs reden. Der Voract für die nächste Vielleicht-Tour wäre gebongt und noch dazu billig." Mit einem fetten Grinsen auf den Lippen schloss ich zwinkernd die Autotür und lehnte mich durchs Beifahrerfenster rein. „Unterstehe dich, Payne!" Drohend fuchtelte Paddy mit seinem Finger in meinem Gesicht rum. „Wenn ich auch nur eine Silbe von den Jungs höre, mache ich dich kalt."
Abwehrend hob ich meine Hände: „Alles klar, meine Lippen sind versiegelt."
Mit einem ‚Pass auf dich auf', verabschiedete ich mich schließlich von meinem Schatten und machte mich auf, um zu Andys WG zu laufen. Wenn ich Glück hatte, würde ich weder auf Marius und seine Quasselstrippe von Freundin treffen, noch auf den IT-Typ, bei welchem mir der Name einfach nie einfallen wollte. Schnellen Schrittes lief ich die wenigen Treppen nach oben, pfiff fröhlich vor mich hin und wurde direkt von genau dem IT-Typen in Empfang genommen.
„Willst du zu Andy?" Mit dem Müllsack und einer alten, zerfledderten Sporttasche stand er vor mir.
„Ja", antwortete ich schlicht und verkniff mir mein ‚Ne, Dumpfbacke, ich mag deine Zimmerpflanze so sehr.'
„Der is' noch nicht da und an deiner Stelle würde ich da nicht rein gehen. Jahrestag ist angesagt und alter, ich bin froh, dass ich da raus gekommen bin, bevor die wie Karnickel übereinander hergefallen sind."
„Alles klar."
Ein klein wenig verwirrt verabschiedete ich mich sporadisch von ihm und lief weniger euphorisch die Stufen wieder nach unten. Vor der Haustür steckte ich mir zunächst eine Zigarette an, bevor ich mein Handy hervor kramte um Andy anzurufen.
»Tja, da haste mich wohl zum falschen Zeitpunkt erwischt. Vielleicht raube ich ja gerade 'ne Bank aus. Aber egal was es ist, ich hab keine Zeit für dich. Und wehe du heulst mir hier die Mailbox voll!«
Ich versuchte es noch drei weitere Male, bis ich aufgab. Inzwischen war der IT-Typ an mir vorbei gegangen, hatte den Müll sogar in, statt neben die Tonne gestellt und war fröhlich davon gestapft. Mein Notfallplan für solche Fälle sah seit neuestem vor, dass ich meine anderen Freunde anlief, anstatt die erstklassigen Zigarren, die ich bei Paddy im Wagen liegen ließ, als ich mit ihr gesprochen hatte, alleine zu rauchen. Ob ich den Grünen in der Box teilen wollte, musste ich mir noch überlegen.
Mein Glück bei Niall verlief ähnlich. Zwar nahm bei ihm jemand ab, doch es handelte sich um Sarah. Ein Mädchen, mit welchem ich immer noch nicht hundertprozentig warm wurde, aber ich hatte ihm versprochen, mich zu bemühen. Und das versuchte ich auch.
„Hey Sarah. Kann ich Niall mal sprechen?"
„Sorry, er fährt gerade. Wir haben Theo heimgebracht und haben beschlossen hier zu übernachten."
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B for Buddy ⚜️ LP
Fanfiction║2016║ »Freundschaft ist eine Seele in zwei Körpern« ~ Aristoteles Prägende Ereignisse ändern Menschen. Doch wie definieren Menschen diese prägenden Ereignisse? Ist das alles eine Frage der Perspektive? Für Sophia steht fest: Liam übertreibt. Er...