7. - Herrin

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Ich starrte in die Augen von Satan. Ein Schauer lief mir den Rücken herunter und ich spürte eine Mischung aus Angst und Anspannung in mir aufkommen. Seine Augen schimmerten erregt im schwachen Licht. Langsam hob er seine andere Hand und nahm mein Gesicht in seine Hände. Zitternd kniff ich die Augen zu und versuchte mein Herz zu beruhigen, das laut in meiner Brust schlug.

Ein heißer Atem auf meinen Lippen ließ mich erschauern und wenige Momente später spürte ich die samtweichen Lippen meines Gegenübers. Mein Herz schlug nun so laut, er musste davon taub werden. Spitze Zähne bissen leicht auf meine Unterlippe und ich schreckte auf. Satan nutzte die Gelegenheit und glitt mit seiner Zunge in meinen Mund. Ich stöhnte in seinen Mund. Meine Beine gaben unter mir nach, und ich versuchte mich an seinen weiten Schultern zu klammern.

Große Hände umarmte meine Taille und zogen mich an seinen Körper - alles fühlte sich nach einem Déjà Vu an. Eine heiße Zunge massierte meine und ich versuchte meineschwammigen Gedanken zu ordnen. Und dann machte es klick.

Wütend biss ich in seine Zunge und stieß mich von ihm ab. Ich wischte mir den Mund ab. Ich wollte Abneigung gegenüber ihm empfinden, doch mein Körper fühlte sich von ihm angezogen. „Warum?", wollte ich wissen und lehnte mich gegen die Glasscheibe. Satan kam auf mich zu, blieb aber stehen, als ich abwehrend meine Hand hob.

„Weil ich dich will, Ange" ,antwortete er, als wäre es das Offensichtlichste. Ich schüttelte den Kopf. „Du weißt, was ich meine. Das gerade eben und das vorher..." Ich sah auf den Boden und ballte meine Hände zu Fäusten. Ich konnte nicht fassen, dass ich so naiv gewesen war, mich von einen Fremden verführen zu lassen.

„Vorher...?", bohrte er nach und kam auf mich zu. Wütend sah ich auf und trat auf ihn zu. Mit einem lauten Knall landete meine Hand auf seine rechte Wange und hinterließ einen roten Handabdruck. „Tu nicht so scheinheilig! Du weißt ganz genau, wovon ich spreche. Diese ganzen nächtlichen Besuche - Das warst doch du!", schrie ich ihn an und stampfte an ihm vorbei. Satan blieb benommen stehen und hielt mich nicht auf.

Ich wollte triumphierend aufschreien, dass ich nicht so leicht unterzukriegen war. Aber da spürte ich einen stechenden Schmerz in meinen Knie und ich jaulte auf. In Schmerz aufschreiend sackte ich zu Boden und krümmte mich auf die Seite. Meine Beine fühlten sich an, als wäre alle Knochen gebrochen worden. Doch von außen sah es weder zermürbt noch etwas dergleichen aus. Es war, als könnte Satan meine psychischen Schmerzen kontrollieren.

Heiße Tränen rannen mein Gesicht herunter, als der Schmerz noch unerträglicher wurde. „Bring es endlich zu Ende", biss ich hervor und zwang mich aufzuschauen. „Töte mich", ermutigte ich ihn. Ich wusste ganz genau, dass ich mehr und mehr Schmerz ertragen müsste.

Aber ich war ja eh schon tot. Sonst wäre ich nicht hier, oder?

Stattdessen kam Satan auf mich zu und hob mich sachte auf. Der Schmerz nahm sofort ab und wurde von wohltuender Wärme abgelöst. Ein erleichtertes Seufzen stahl sich von meinen Lippen.

Ange, du solltest lieber schnell lernen, dass immer noch ich das Wort habe." Er trug mich zum Bett und legte mich in die weichen Bezüge sacht ab. „Diesmal war ich noch gnädig, aber beim nächsten Mal kenne ich kein Pardon mehr." Meine Augen flogen zu und ich konnte mich kaum noch wach halten.

„Ich liebe dich."



Als ich aufwachte, spürte ich wieder die seidigen Bezüge von meinem Bett, die mich erinnerten, wo ich war. Gemischte Gefühle kamen in mir auf, hauptsächlich Wut. Aber auch die Angst spielte mit. Ich war nicht dumm genug, meine Grenzen bei Satan weiter zu strapazieren, deshalb entschied ich mich, den Mund zu halten.

Satan Is In Love With MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt