Die nächsten Monate sollten schnell vergehen. Für die ersten Wochen stand ich in der Schule im Mittelpunkt, aber das legte sich wieder, als meine Mitschüler meine Desinteresse bemerkten.
Wenn es nicht gerade um Hausaufgaben oder Notizen ging, ignorierten sie mich so gut wie möglich. Nicht dass ich mich darüber beschweren wollte. Ich genoss die Ruhe.
Ich packte meine Sachen in den Rucksack, murmelte noch ein Wiedersehen zum Lehrer, bevor ich den Klassenraum verließ und eilig den Flur entlanglief.
Die kühle Luft kam mir entgegen, als ich die Tür aufschwang und in mein Zimmer ging. Ich hatte mich beeilt, nachhause zu gehen, allein wegen der schwülen Luft draußen, die Gewitter angekündigte.
Ich setzte den Rucksack neben dem Schreibtisch ab und schaltete den Fernseher an. Ein leises Schnüffeln war zu hören. Sofort drehte ich mich um und starrte Nero an, der am Bettrand sich mir entgegen streckte.
Ich lief zu ihm herüber und fing ich rechtzeitig auf, bevor er Bekanntschaft mit den Boden schloss. „Aufpassen", ermahnte ich ihn und setzte Nero auf meine Schulter.
Seine Krallen gruben sich in meine Haut, als ich mich in Bewegung setzte und nach unten ging, um mir mein Essen warm zu machen.
Mit meinem Teller und einer Tomate bewaffnet ging ich zurück und sah fern. Nach kurzer Zeit hatte ich kein Signal mehr und ich musste den Apparat ausschalten.
Ich sah nach draußen. Der Wind rüttelte an den Fenstern, Laub wehte durch die Luft und dicke Regentropfen klatschten gegen die Scheibe. Und dann kam der Stromausfall.
Fluchend stieg ich aus dem Bett und tastete nach Nero. Der hatte sich wohl aus dem Staub gemacht, stellte ich fest, als ich ihn nicht mehr spürte. „Nero?" Keine Antwort.
Ich schlich durch's Zimmer, an der Wand entlang, auf der Suche nach dem Schreibtisch, auf dem noch einige Kerzen standen.
Plötzlich ging das Licht wieder an. Ich atmete erleichtert aus. Und hätte mich fast zu Tode erschreckt.
Vor mir stand ein Mann mit rabenschwarzen Haar. Er trug einen langen, ebenfalls schwarzen Mantel, der eng an seinem Körper lag. Seine glühenden, weißen Augen starrten mich direkt an. Ein finsterer Ausdruck und das Grinsen eines Irren.
Meine Hände wurden feucht und alles sträubte sich in mir, ihn weiter anzusehen. Irgendwie bekam ich dann doch den Mut zusammen und knirschte; „Wer zur Hölle bist du? Und was machst du in meinem Zimmer?!"
Das Grinsen wurde breiter. „Oh, diese Ironie in deinen Worten, Amie." Er ging auf mich zu und blieb einen halben Meter vor mir stehen. Ich konnte seinen warmen Atem auf meinem Gesicht spüren.
Ich schloss kurz die Augen, atmete einmal durch. Ich wollte schreien, jemanden rufen, der diesen Psychopathen aus meinem Zimmer befördert. Aber kein einziger Laut kam von meinen Lippen - als hätte mir jemand den Mund zugeschnürt.
Der Unbekannte lehnte sich vor und strich mir eine lockige Strähne hinter das Ohr. "Man nennt mich Satan", flüsterte er mir ins Ohr.
Mich durchfuhr ein Schauer. „Satan?", wiederholte ich und starrte ihn an. „Man nennt mich auch Luzifer."
Okay, jetzt ging das Spiel zu weit. Ich riss ihn von mir los, funkelte ihn an und schnappte hörbar nach Luft. „Für wie dumm hältst du mich eigentlich, Luzifer?" Ich pieckste ihn mit meinen Finger in den Bauch. Er war zu groß, um ihn ins Gesicht zu klatschen, deshalb musste ich es auf die sanftere Tour angehen lassen.
„Du bist Luzifer? Ja, klar. Und ich bin der Weihnachtsmann", entgegnete ich bissig. Ich schnappte nach Luft. „Also beweg deinen Hintern aus meinem Haus, du kranker Irrer!"
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Satan Is In Love With Me
عاطفيةEinen Stalker haben? Check! Eine Rivalin haben, die eine Mary-Sue ist? Check! Gekidnappt werden? Check! Getötet werden? Che- Warte, was?! Jemand, der damit besessen ist, dich umzubringen - das konnte sich selbst Maria nie erträumen. Ein Stalker ist...