Kapitel 7

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Katie's Sicht

...Samstag...

„Dad? Ich bin jetzt weg!", schreie ich durch die Wohnung, bevor ich die Haustür öffne und verschwi- von meinem Vater aufgehalten werde.

„Wohin gehst du, Katie? Eigentlich wollte ich etwas mit dir besprechen.", sagt er etwas enttäuscht und scheint dabei ein wenig verzweifelt. „Kann das nicht bis morgen warten? Ich wollte bei Caitlin übernachten! Bitte, Dad!", füge ich noch mit meinem besten Hundeblick hinzu, als er mir einen nicht ganz einverstandenen Blick zuwirft.

Nach einiger Zeit seufzt er: „Na, gut. Aber dann sei bitte morgen früh wieder da!" „Ja...", innerlich verdrehe ich die Augen, doch äußerlich lasse ich mir nichts anmerken. „Danke, es ist sehr wichtig!", murmelt mein Dad, während ich die Tür hinter mir schon fast geschlossen habe. Das Klicken der einrastenden Tür ertönt nur wenige Millisekunden später.

Nach ein paar Minuten Fußweg bin ich bei Caitlin und klingele an der Haustüre.

Ihre Eltern sind über das Wochenende weg, wie fast immer und so können wir ungestört einen Mädchenabend veranstalten.

Sofort öffnet sie die Tür und nimmt mir meine Tasche ab - stellt diese allerdings sofort wieder neben sich auf den Boden, umarmt mich kurz und geht dann vor in die Küche, kommt jedoch sofort wieder zurück.

Sie hat nun 3 DVDs in der Hand und fragt mich: „Also, welche willst du sehen? Wir hätten da einmal "Divergent" dann noch "Insurgent" oder "Allegiant"?" „Hmm...wie wär's mit Allen?", frage ich, wackele verführerisch mit den Augenbrauen und bekomme von ihr genauso einen Pedoblick zurück.

Wir starren uns eine Zeit lang so an, bis wir beide gleichzeitig einen Lachflash bekommen und los lachen.

Fragt mich nicht, was das war. Das passiert bei uns irgendwie ständig...

Wir schlüpfen zuerst in unsere Pyjamas. Es ist zwar noch früh aber wir wollen ja alle 3 Filme schauen und außerdem geht in Pyjamas einfach alles besser.

Mitten im Film, als Tris und Four sich gerade das erste Mal "näher kennen lernen", piepst plötzlich der Backofen. Unsere selbst gemachten Tortilla Chips sind fertig. Yummy.

Irgendwie essen wir immer sowas. Also Chips, MiniPizza oder Tassenkuchen. Halt irgendwas, was schnell geht.

Caitlin stöhnt genervt auf, schreit ein lautes: „Neeeeein! Das ist meine Lieblingsstelle, verdammte Scheiße!".

Wütend macht sie den Film auf Pause und wirft die Fernbedienung aufs Sofa, während sie sich in Richtung Küche begibt.

In der Zeit, beginne ich Snapchat Storys anzuschauen. Der Großteil ist von meinen Freundinnen oder auch ein paar Youtubern. Als ich merke, dass der Button oben gelb leuchtet, klicke ich drauf. Mir folgt eine neue Person.

ATheKingShton wird mir angezeigt und ehrlich gesagt, brauche ich nicht lange um herauszufinden, wer das ist. Setzt man das A zwischen TheKing und Shton , wird das Ganze zu TheKingAshton.

Dieser Junge hat echt extreme Störungen...

Ohne darüber nachzudenken, folge ich ihm zurück und überlege, woher er weiß, wie ich heiße.

Als mir plötzlich angezeigt wird, dass er mich anruft, drücke ich ihn nach schneller Überlegung weg.

Sofort wird mir im Chatverlauf eine Nachricht angezeigt:

Ashton: Warum drückst du mich weg?

„Warum drückst du ihn weg? Und wer ist der Typ überhaupt?", ertönt plötzlich Caitlin's Stimme hinter mir, während sie an mir vorbei läuft um die selbst gemachten Tortilla Chips abzustellen. „Weil er ein Arsch ist.", antworte ich knapp. „Und wer ist er?", wiederholt sie ihre 2. Frage. „Der Zwillingsbruder von Jamie. Ach, und die Beiden feiern übrigens morgen ihren Geburtstag. Ich soll ein paar Mädels mitbringen, also wenn du mich begleiten würdest...?", frage ich sie mit einem Augenklimpern, da ich irgendwie echt keinen Bock habe da hin zu gehen und schon gar nicht als einziges Mädchen, zumindest von denen die ich kenne.

Sie scheint kurz zu überlegen, doch entscheidet sich schließlich dafür: „Klar. Aber nur", sie macht eine kurze Pause und schaut mich streng an, „wenn du mir alles erzählst! Und wenn ich alles sage, dann meine ich auch alles! Bis ins kleinste Detail, Kay!"

Und so kommt es dazu, dass ich die nächste halbe Stunde lang nicht meinen Lieblingsdarsteller weiter betrachten kann, sondern Cait von Ashton erzählen muss.

„Ist er hot?", fragt sie mit wackelnden Augenbrauen. „Zumindest nicht so hot wie Four", murmele ich, schnappe mir die Fernbedienung und mache den Film wieder an.

„Ich hasse es, wenn du vom Thema ablenkst!", beschwert sich Cait, während ich nur stumm sitzen bleibe, mir das Lachen wegen ihres dummen Blicks verkneife und so tue als würde ich mich auf den Film konzentrieren.

Ist ja nicht so, dass sie weiß, dass du den Film schon tausend mal gesehen hast...

Als Cait ungefähr eine Stunde später den Film gegen den 2. Teil tauscht, klingelt auf einmal mein Handy.

Die Nummer ist unbekannt, doch nicht unterdrückt, weshalb ich den Anruf annehme.

Am anderen Ende der Leitung ist bloß Stille und so frage ich: „Hallo?" Kurz darauf höre ich eine drohende Stimme von weiter weg murmeln: „Ashton, gib mir sofort mein Handy zurück!" „Und was wenn nicht?", fragt daraufhin eine andere Stimme.

Die Situation zu verstehen ist nicht schwer: Vermutlich hatte Ashton Jamie's Handy geklaut, um ihn zu ärgern und war aus Versehen auf meinen Namen gekommen.

Ja, klar! „Aus Versehen". Wer's glaubt, wird selig.

Leise

Und woher hat Jamie eigentlich deine Nummer?

Bin ich Jesus?

Nee, kann ja nur einer von uns besonders sein.

Also lege ich wieder auf und will gerade den Film schauen, der nun beginnt, als wieder mein Handy klingelt. Die Nummer ist die selbe, weshalb ich wieder auflege. Doch als mein Handy zum 3. Mal klingelt, gehe ich ran und murmele ein genervtes: „Was?!" „Hey, hey, nicht so stürmisch!", lacht Ashton und ich verdrehe nur die Augen, wegen dieser kindischen Zweideutigkeit.

„Okay, okay!", sagt er, während er versucht seinen Lachanfall zu unterdrücken, „Ich wollte dich nur fragen, ob du morgen zur Party kommst?" „Ja, tue ich.", sage ich so gefühllos und eiskalt wie möglich. „Cool. Wie schon gesagt, bring Mädels mit.", weist er mich ein weiteres Mal auf seinen Auftrag an mich hin und ich nicke: „Schon verstanden." „Ok, bye", murmelt er und eine Millisekunde später ist auch schon das Tuten des Telefons in meinem Ohr.

„Wer war das?", fragt mich Cait und ich murmele nur genervt Ashton's Namen, während ich mir ein paar von den - mittlerweile kalten - Tortilla Chips in den Mund stecke. „Was wollte er?", fragt meine beste Freundin die nächste Frage und weiterhin genervt antworte ich: „Er hat gefragt, ob ich morgen komme und Mädchen mitbringe. Ich habe ja gesagt, aber ich bring eh nur dich mit." „Nein! Wir müssen noch die anderen mitnehmen! Dann wird das viel lustiger, komm schon, bitteeeeee!", fleht sie mich an und ich verdrehe genervt die Augen: „Warum denn?" „Warum denn nicht, huh? Hast du etwa Angst, dass eins der anderen Mädchen deinen Ashton küssen würde?!", fragt sie in einer gespielt überbesorgten Stimme. Ich sehe sie entsetzt an: „Ugh...nein. Natürlich nicht. Und er ist nicht mein Ashton."
„Na, klar. Und ich bin der Kaiser von China!", murmelt sie klischeehaft und macht den Fernseher wieder an.

Ich bin kurz überlegt, den Fernseher wieder aus zu machen und weiter mit ihr zu diskutieren, lasse es dann aber doch bleiben und schaue stur geradeaus auf den Fernseher.

In diesem Kapitel ist zwar nicht viel passiert, aber ich hoffe Cait's und Katie's Zickereien und Quatsch waren trotzdem unterhaltsam.

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Paula💕

The girl at the boys'schoolWo Geschichten leben. Entdecke jetzt