Ich stand wie angewurzelt vor dem Klassenraum stehen und starrte die Tür vor mir an.
Mr. Thompson schien verwirrt über diese Aktion, weil er mich kurz darauf mit zwei fingern antippte. Der sollte aufhören mich anzufassen, solche Aktionen machten mich nervöser als ohne hin schon.
"Wieso gehen sie nicht weiter?"Ich schluckte und sah zu ihm
"Ich fühle mich wie gesagt nicht besonders...""Rein da jetzt, sie tun ja so als würde ich sie ins Schlachthaus abliefern."
'Genau das tun sie doch.' dachte ich mir und legte meine zittrige Hand auf die Türklinke, um den Raum zu betreten.
Natürlich erfuhr mir genau das, wovor ich solche panik gehabt hatte.
Jeder, wirklich jeder starrte mich an und ich hatte das Gefühl auf der Stelle kotzen zu müssen.Wieder hatte ich das Gefühl gehabt zu schwitzen wie ein Wasserfall. Mein blick glitt zu Roxane, dem Klassenpunk mit pinken Undercut und dem Nasepiercing. Ihre Blicke konnte ich noch nie so richtig deuten. Die sah immer so Genervt von allem und jeden zu sein.
Ich sah zu Rosie, der typischen braven Streberin mit blondem Haaren und Pferdefedertasche, die sie noch aus der Grundschule hatte. Ihr Blick war ebenfalls so.... keine Ahnung... Urteilend.
Ich senkte meinen Blick, um mir die Blicke der anderen nicht weiter ansehen zu müssen.
Mir is schlecht, Mein Herz schlägt wieder bis zum Hals, und ich glaube wenn ich weiterhin all diesen Blicken ausgesetzt bin; wird die Übelkeit gewinnen.Ich sah zu meinem Platz. Dort sollte es leer sein. Ich saß alleim an einem Doppeltisch, am Fenster, relativ weit hinten.
Mich erlitt fast schon ein schock als ich auf dem Doppeltisch eine Tasche liegen sah.
Wie angewurzelt blieb ich davor stehen und starrte auf den leuchtend gelben Rucksack mit beinahe leuchtend bunten Buttons."Wollen sie auch mal Platz nehmen?"
Hörte ich mr. Thompson meckern.Ich setzte mich schnell hin und sah zu dem großen, dicken, bebrillten Mann mitte 40, und nickte ihm nur zu.
"'Tschuldigung." Murmelte ich nur und holte meine Sachen hervor.Das kramen in meiner Tasche kam mir so laut vor. Ich durfte aber mit Erleichterung feststellen, dass meine Mitschüler sich nun auf die Tafel und Mr. Thompson konzentrierten und nicht mehr auf mich.
Nun konnte ich mich auch so gut es ging auf den Englischunterricht konzentrieren, auch wenn mich die Frage, wem der Rucksack auf dem eigentlich freien Platz neben mir gehörte.
Die Frage wurde mir jedoch während der gesamten Englischstunde nicht beantwortet, weil der, oder wohl eher die Besitzerin, sich kein einziges mal zeigte.
Zum Unterrichtsschluss steckte ich meine Sachen also schnell wieder ein und schluckte kurz als ich von Roxane, dem pinkhaarigen punk angesprochen wurde.
"Willst du gar nicht wissen wer jetzt neben dir sitzt shyguy?" Fragte sie mich und lehnte sich an meinem Tisch ab.
Ich sah sie an. Shyguy, so nannte sie mich immer weil sie der Meinung war ich wäre schüchtern. Wäre ich NUR schüchtern; hätte ich sicherlich weniger Probleme im Leben.
Ich zuckte mit den Schultern, brachte aber kein einziges Wort heraus.
Roxane sah zur Tasche.
"Wir haben eine neue im Kurs. Diese... Boah wie hieß die Olle nochmal... naja wie auch immer, ist von allen wissenschaftlichen Fächern und kursen zu uns gewechselt."Ich hatte meine Hände kramphaft in meine Hosentasche gesteckt währendessen sie redete.
Ich hatte jedoch aufmerksam zugehört, und dachte mir schon das sie wahrscheinlich von dieser Lia sprach. Die anderen hatten häufig darüber gesprochen und darüber gerätselt wieso sie einfach so in letzter Sekunde noch wechselte.Riskant, in den letzten Monaten vor der Prüfung einfach zu wechseln. Es war eher ein Wunder , das die Schulleitung dies überhaupt zuließ.
"Achso.." murmelte ich dann und hoffte darauf das dieses Gespräch, hiermit beendet war.
Schien es auch zu sein, weil Roxane sich anschließend abwand und einfach ging.
Ich atmete tief durch und erhob mich endlich von meinem Platz, die Klasse war schon so gut wie leer gewesen, eigentlich hätte ich auch hierbleiben und die halbe Stunde mit den Hausaufgaben die uns Mr. Thompson eben aufgegeben hatte, totschlagen können.
Ich entschloss mich jedoch, nach Masom zu suchen.
Mein einziger und bester Freund in diesem Gefängnis namens Schule, der aber zu meinem pech in anderen Kursen als ich untergekommen war.Er war ziemlich beliebt, weil er sich einfach mit so gut wie jedem verstand. Er war keiner dieser Menschen gewesen, die Streit anfingen oder provokant waren. Nein, er war einfach ein gutaussehender, großer blonder Junge, aus gutem Hause. Wir kennen uns seit dem Kindergarten, der wahrscheinlich einzige grund weshalb ich ihm so blind vertrauen konnte.
"Hey!"
Mein herz setzte aus als ich wahrnahm das dieses hey an mich gerichtet war.
Die weibliche stimme kam mir auch bekannt vor konnte sie aber nicht zuordnen.Ich drehte mich zu der Lärmquelle um und musste ersteinmal zu einem relativ kleingewachsenen karamellbraunen Mädchen, mit auffälligen hellbraunen / grünen Augen, die mich regelrecht durchbohrten.
"Was schaust du denn so verstört? Hab ich dich erschreckt?" Sie grinste.
Ich hätte liebendgern was erwiedert, ich wusste nur nicht was. Normal schauen, das sollte ich zumindest noch hinbekommen.
"Tut mir leid falls ich dich mit meinem Äußeren erschreckt haben sollte." Sie kicherte und nahm sich den gelben Rucksack der auf dem Tisch lag.
Sie trug einen schwarzen Rollragenoullover, der ihren Oberkörper wirklich schön betonte, und dazu eine helle zerissene Jeans, die sie unten hochkrempeln musste, weil sie eben ziemlich klein war.
"Schon gut." Murmelte ich und wandte meinen blick ab, als sie mich wieder ansah.
"Du musst dieser Jace sein."
Ich zuckte zusammen. Wer hatte von mir geredet? Wieso hatte man von mir geredet?"Ich bin übrigens Lia. Lia-Calypso. Ob du mich nun Lia oder Calypso nennst ist mir egal." Stellte sie sich vor und hielt mir plötzlich die Hand hin.
Ja, so fing es an.
DU LIEST GERADE
Socialphobia
Teen Fiction"Ich hab angst vor Menschen, weißt du." Murmelte ich mit der Zigarette zwischen meinen blassen fingern und betrachtete den Rauch und wie schnell er vom Wind verweht wurde. Sie begann zu lachen, ich verstand gar nicht weshalb. Aber es sah wirklich...