Sechszehn..

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Ich nahm eine angenehme Wärme an meinem Körper wahr.

Meine Augen hatte ich noch geschlossen. Ich hatte das Gefühl,schon lange nicht mehr so gut und vorallem traumlos geschlafen zu haben.

Ich brauchte ein wenig, bis sich meine Augen geöffnet, und sich an das schwache Licht gewöhnt hatten.

Ich zuckte zusammen, als jch zwei braun gebrannte Kinder vor mir stehen sah.
Beides waren jungs, hatten lockiges dunkles haar, und hellbraune Augen.
Ich erkannte die Ähnlichkeit zu Lia direkt.

"Siehst du, ich sagte doch du weckst ihn wenn du so laut redest." sagte der eine und schlug dem anderen auf den Oberarm.
Es waren Zwillinge, so klischeehaft, wie sie im Buche stehen.
Ich beobachtete die beiden müde, ich brauchte mal wieder etwas bis ich die Situation verarbeiten konnte.

"Ist das Fettis neuer freund?"

"Nenn mich noch einmal Fetti und ich benutze deinen Kopf als Bowlingkugel Kyle! Raus ihr Insekten!" Lias knurrende Stimme wurde von meinem Rücken abgedämpft. Mir fiel erst jetzt auf das sie sich an mich gekuschelt hatte.

Sie hatte ihren Kopf an meinen Rücken, und ihre Arme um meinen Bauch geschlungen. Sie war das warme Ding gewesen, das ich also wahrgenommen hatte.

Die Zwillinge rannten regelrecht lachend aus dem Zimmer, und knallten hinter sich die Tür zu.
Ich sah an mir herab, ich hatte kein Shirt an. Lias braune Hand lag auf meinem blassen Bauch und bildete einen, - meiner Meinung nach - , wundervollen Kontrast.

Moment, wieso hatte ich kein shirt an? Ich meinte mich age daran zu erinnern das Lia es mir in der Nacht ausgezogen hatte...

"Das waren Kyle und Jamie. Beide eigentlich süß aber so wahnsinnig neugierig und frech." Murmelte Lia erneut in meinen Rücken.

Ich sagte nichts sondern Sortierte meine Gedanken.
Was hatte ich gestern Abend nur getan... was hatte Mason gestern Abend nur getan! Er hatte Lia doch bei sich gehabt? Wieso hatte er dann Cherry an sich reissen müssen? Ich spürte die aufkommene Wut, und verkrampfte mich.

Der Kater blieb dank Lias Pizza gestern aus, dafür sollte ich ihr wirklich noch danken. Sie schien ahnung von Partys und Alkohol zu haben.
Hat das nicht eigentlich jeder 19 jährige, abgesehen von mir?

Lias Hand löste sich von meinem Bauch. Ich spürte die Erleichterungund gleichzeitig auch ein bedauern deshalb.
Sie schien sich auf die andere Seite zu drehen, denn als ich zu ihr sah, war genau dies der Fall.

"Waren die beiden gestern Abend schon hier?"
Ich konnte mir diese Frage nicht verkneifen.
"Nö, die haben wahrscheinlich bei Freunden geschlafen und sind nun zurück."

Wie spät war es eigentlich? Die Vorhänge waren zugezogen, und die schwachen Lichtstrahlen sagten mir es wäre wahrscheinlich Vormittag.
Ich sah auf mein Handy das auf dem Nachtisch lag.

16:47

25 verpasste Anrufe
34 verpasste Whatsappanrufe
2008 WhatsAppnachrichten in 15 Chats
5 sms

Mir wurde schlecht was zum Teufel war denn los gewesen?!
Panisch entsperrte ich mein Disyplay, und sah mir das Chaos an.
Ich war in Gruppen, von denen ich nichts wusste, ich wurde von Mädchen angeschrieben, die ich nicht kannte und an sich von vielen Menschen angeschrieben die ich sicherlich nicht kannte.

Nur 4 Menschen hatten meine Nummer.
Madison
Mason
Lia
Jonathan , auch bekannt als mein Vater.

Das wars. Ich verstand also nicht was hier los war.

3 Anrufe gingen auf Madisons Konto, 5 auf Masons, und der Rest waren mir unbekannte Nummern.

"Scheiße..."
Auf WhatsApp hatten mir wirklich viel Mädchen geschrieben. Unter anderem auch Camille...?

"Vielleicht magst du bei meiner nächsten Party auch Anwesend sein ? ;) "

Nein, ich werde nie wieder auf eine Party gehen. Nie wieder! Ich schmiss mein Handy in die Ecke, zog die Knie an, und fasste mir mit beiden Händen an den Kopf.

Das war meine Panikposotion.
Ich bekam keine Luft, und in meinem Kopf ratterte es.
Ich hatte Niemandem gestern meine Nummer gegeben ... ich hatte so viel peinliche Scheiße getan! Ich hatte getanzt! Ich hab gesoffen, Sprüche geklopft, fast mit cherry rumgemacht... was sollten all diese Menschen nun von mir halten? Was wenn ich gefilmt wurde und nun im Internet bin?

Ich bekam keine Luft mehr, das Zittern und die Schnappatmung konnte ich nicht abstellen.

"Jace?" Lias Hand lag auf meinem Arm. Ich reagierte jedoch nicht.

"Herr Gott jace was ist denn los mit dir?" Lia drehte mich zu ihr und sah mich besorgt an. Ihre hellen braun- grünen Augen musterten mich besorgt.

"M-meine Nummer, jemand hat sie weitergegeben... ich bin eine Lachnummer."

"Jace beruhig dich. Du bist keine Lachmummer. Du bist zur Zeit sogar eines der beliebtesten Objekte der Schule."

Ich sah zu lia, sie hatte sich auf mich gelegt und strich mir über die Brust.

"Weil du so viel mit mir abhängst, und dir gestern viele neue Freunde gemacht hast auf der Party." Lias Stimme hatte einen sanften ton angenommen. Ich schloss die Augen und atmete tief durch.

"Ich will nicht beliebt sein..."

"Weil du die Aufmerksamkeit nicht willst, ich weiß. Aber magst du lieber der Außenseiter sein? So oder so wird über dich gesprochen, du entscheidest, ob du den Müll an dich rannlässt und wie viele Freunde und Kontakte du an dich rannlässt.
Egal wie, du hast mich.
Also scheiß auf die anderen."

Ich seufzte, und sah sie an. Sie lag nach wie vor auf meiner Brust.

Sie hatte recht.

Socialphobia Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt