Socialphobia

Vierundzwanzig..

Ich hatte mir das Handtuch um die Hüften gebunden und trat aus dem Badezimmer. Es gab kaum etwas besseres als eine heisse Dusche und Musik dazu.

Ich hörte Stimmen aus dem Wohnzimmer,  Madison schien Besuch  zu haben... Eigenartig, aber mein Zeichen, mich einfach in meinem Zimmer zu verkriechen und fürs erste zurück zu ziehen.

Gerade als ich dem Wohnzimmer den Rücken zugekehrt hatte, hörte ich auch schon wie man nach meinem Namen rief.

"Jace! Seh dir unsere reizende neue Nachbarin an! Sie ist-"
Schon waren die Stimmen  im Flur.
Direkt hinter mir.

"Oh." Sagte Madison dann, als ich über die Schulter zu den beiden sah.

Neben Madison stand ein Mädchen, fast so blass wie ich, und vorallem mega schlank.  Sie trug  ein bauchfreies schwarzes top; und einen schwarzen Rock? der etwas zu weit oben saß, meiner Meinung nach. Dazu  ein paar Overkneestrümpfe und Doc.Martins .
Sie hatte dunkle mittellange Locken und tiefbraune Augen, ihre Lippen waren voll.
Sie kam mir ja so bekannt vor..

Die Situation war peinlich.
Ich war halbnackt, und bekam  gerade Selbstmordgedanken, weil mich so ein  hübsches und vorallem fremdes Mädchen halbnackt gesehen hatte...

"D-darf ich mich erst anziehen..?" Stotterte ich flüsternd und wartete keine Antwort ab, sondern flitzte  regelrecht in mein Zimmer.

Ich schlug die Tür hinter mir zu und atmete tief durch. Wieso musste mir soetwas immer passieren? Wieso konnte mein Leben mir keine Stunde Pause geben, bis zum nächsten furchtbaren Vorfall!

Nachdem ich mich angezogen und einigermaßen erholt hatte, trat ich widerwillig zu den beiden Richtung  Wohnzimmer.

Es gab Zeiten, da hätte ich vergessen was Höflichkeit heisst und mich in meinem Zimmer verkrochen, aber jetzt lag es an mir so freundlich wie möglich zu wirken. Ich musste nett zu ihr sein, vielleicht würde Lia stolz auf mich sein, wenn ich ihr berichten könnte das ich es geschafft hatte mit einer fremden Person von allein Freundschaft zu schließen!..

Ich sah noch einmal an mir herab. Eine schwarze Jogginghose, und ein schwarzes  T-shirt, das wirkte doch lässig oder?
Mein Herz raste; ich atmete tief durch und schritt dann in das Wohnzimmer.

Die beiden saßen auf der Couch, und lachten herzlich, bis sie zu mir sahen.

"So und das ist mein angezogener Sohn! Jace!"

Ich lächelte so gut ich konnte und trat auf die Couch zu, nur im der Unbekannten die Hand hinzuhalten.

"F-freut mich." Kam es von mir. Ich hatte das Gefühl zu schwitzen, vorallem aber  spürte ich das aufkommende zittern. Menschen kennenzulernen, war alles andere als mein Ding.

"Mich auch! Ich bin Ive, und hab die Wohnung über euch gemietet!"

Sie wirkte so jung, mindestens so alt wie ich.
"Sie lebt zusammen mit ihrer Mutter, und ist 18!" Sagte Madison.

Madison schien richtig begeistert, und erzählte mir Tausend dinge über Ive.

"Sie will Künstlerin werden und singt leidenschaftlich gern und sie wird auf die selbe schule wie du gehen!und...-"

Ive und ich setzten uns auf die Couch zu Madison.
Ive lachte verlegen bei Madisons schwärmerei.
"So toll bin ich nun auch nicht... ich hoffe das wir gut miteinander klar kommen, und ich hoffe dass Jace mir auch mal etwas  über sich erzählen mag."

Ich schüttelte den Kopf.
"Nein, ich hab nicht viel zu sagen... ich bin ziemlich uninteressant.."

Ive musterte mein Gesicht, und deutete dann auf mein Blaues Auge.

"Oh, N-nein ich bin kein böser Typ!  D-das war eine kleine seltene, öh nicht oft, äh eigentlich  gar nicht vorkommemde Auseinandersetzung! "  Murmelte ich mit zitternder Stimme und hielt mir sofort das Auge zu. Die aufgeplatze Lippe,  konnte ich ja kaum verstecken, sie war immernoch geschwollen.

"Hmm... das tut mir leid." Ive lächelte mich sanft an.
"Ich muss so langsam wieder hoch, Kisten auspacken. Meine Mutter  und ich würden uns freuen  wenn sie mal zum Essen hochkommen würden, wenn wir uns eingerichtet haben."

Bitte nicht...

"Natürlich! " Sagte Madison.
Ich schüttelte Ive zum Abschied die Hand, sie erwiederte das Handschütteln nur lächelnd,  und folgte Madison dann anschließend zur Tür.

Eine angenehme Persönlichkeit...
Sie kam mir dennoch ziemlich bekannt vor, oder Bildete ich mir das vielleicht doch die ganze Zeit nur ein...

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