Die Schulschwester hatte mir ein Glas Wasser gegeben, und mir gesagt ich solle mich in das Krankenzimmer legen, bis es wieder besser sein würde.Ich saß auf dem Krankenbett und schaute aus dem Fenster, etwas schwummrig, war mir schon.
Allerdings musste ich keinen Sport mitmachen, dafür müsste ich mich eigentlich bei Lia bedanken.Diese saß am anderen Ende des Bettes.
"Es tut mir wirklich leid.""Ich weiß. Ist schon gut."
Sie lächelte, wenn diesmal auch nur zaghaft.
"Mason mag mich oder?"
Diese Frage überraschte mich, und ich wusste nicht wie ich reagieren sollte.
Ich versuchte ein neutrales Gesicht aufzusetzen."Wie kommst dadrauf?"
"Das erkennt ein Blinder mit nem Krü... krü... Stockdings."
Sie legte sich auf meine Beine, und schloss die Augen. Ich wollte meine Beine erst einziehen, lies ihren kleinen kurvigen Körper dann aber auf mir liegen.
Ich betone das klein zu sehr denke ich, sie ist bestimmt um die 1,55 groß."Ich meine, er schenkt mir so viel Aufmerksamkeit, und fragt mich seit anfang des Schuljahres immer wieder ob ich mit ihm ausgehen will."
Sie rollte sich ein wenig weiter zu mir nach oben. Ihre hellen Augen fixierten mich dabei.
"Du hattest noch nie ein Date oder? "
Ich sah weg. Diese Gespräch neigte gerade dazu unangenehm zu werden.
"Du bist so unschuldig das ist so süß... Wir müssen dir eine Freundin suchen."
Ich verkrampfte mich wieder bei ihren Worten."Mädchen bringen nichts als ärger, genauso wie Alkohol."
"Beides sind aber sehr beliebte Rauschmittel aka Drogen."
"Beides zerstört einen." Erwiederte ich kühl und starrte an die weiße Wand die gegenüber vom Bett stand. Ich dachte an meinen Vater, seine Freundin und meine Mutter Madison, die an der Trennung zerbrochen war.
"Also.... bist du Schwul."
Entsetzt sah ich zu Lia.
Das war kein Scherz, sie meinte das Ernst, das erkannte ich an ihrem Blick.
Es war ja nicht ausgeschlossen das ich Interesse am weiblichen geschlecht habe... aber ich hatte mehr mit meinen Ängsten zu kämpfen, als mich um sowas zu kümmern."Ich bin nicht schwul!"
"A-sexuell?"
"Nein!"
"Bi?"
"Ich... Lia lass uns das Thema wechseln."
"Also wahrscheinlich Bi. Hey das ist toll. "
Dann musste ich eben selbst das Thema wechseln.
"Magst du Mason jetzt oder nicht?"Lias Augen wurden schmal.
"Hmm.."
Sie biss sich auf die Unterlippe.
"Ich muss ihn besser kennenlernen. Dann vielleicht. Und wenn er dein bester Freund ist, gebe ich ihm eine Chance."Irgendwie erleichterte es mich das zu hören.
"Gut.""So also.. was hälst du von Cherry? Die rothaarige die heute neben Camilla saß?"
Ich dachte kurz nach.
"Sie... wirkt nett.""Lustigerweise ist die die einzige Cheerleaderin ohne Nutten-komplex. Schmeiß dich drauf und entjungfer sie."
Lia begann zu lachen, als sie meinen Blick sah.
Solche Aussagen ließen mich immer so schnell erröten..."Entspann dich, zuerst musst du natürlich normal mit ihr reden können." Lia setzte sich normal auf um anschließend vom Bett zu springen.
"Lia.."
"Ich bring dir das schon noch bei."
Sie hielt mir plötzlich die Hand hin."Freunde?"
Ich sah auf ihre Hand und zögerte kurz.
Dann ergriff ich sie und wunderte mich über ihren festen Handgriff."Freunde."
____
Zuhause angekommen, war Madison schon Weg.
Sie Arbeitete als Eskortdame, also in meinen Augen als Prostituierte.
Das Ausgehen mit fremden Männern für Geld, war Prostitution für mich. Natürlich könnt ihr das anders sehen, aber das ist meine Meinung.Die Küche sah genauso schlimm aus wie heute morgen.
Leere Alkoholflaschen, dreckiges Geschirr und Müll.Seufzend schmiss ich ersteinmal meine Tasche in die Ecke des langen Flurs, und machte mich daran das Chaos aufzuräumen, und etwas zu essen zu machen. Ich wollte das Madison etwas zu essen hatte wenn sie nachhause kam.
Schon lustig, ich kümmerte mich mehr um meine Mutter als sie sich um mich.
Ich liebte sie aber mehr als alles andere auf diesem Planeten. Es mochte eigenartig sein, vorallem weil ich sie nicht mit den worten Mama oder Mutter ansprach, aber sie wirkte nicht wirklich mütterlich für mich. .. wieso sollte ich sie also Mutter oder so ähnlich nennen?Nachdem ich Pasta gekocht und selbst einen Teller gegessen hatte, schmiss ich mich an den Pc und loggte mich auf Tumblr ein.
Mein Blog hatte 5.000 follower.
Ich bin ehrlich, das machte mich stolz. Im internet,war die Angst vor menschen einfach nicht da und ich konnte schreiben was ich wollte. Vorallem bekamen meine Texte immer viel Verständnis und Liebe.
Das tat irgendwo gut. Das Gefühl der unnötigen Existenz, wurde aber kaum besser.Was haben ein Haufen Pixel schon für eine Bedeutung? Nur reale Taten zählen, das wirkliche Tun, das wirkliche Reden.
Genau das war mein verdammtes Problem.Ich bemerkte die kleine Eins auf dem Bildschirm. Eine Neue Nachricht oder Frage!
Von Anonymus:
"Dein Blog ist so düster... wieso versuchst du nicht mal etwas zu finden, was Licht in dein Leben bringt?"Ich lies mich tiefer in meinen schwarzen Schreibtischstuhl sinken.
"Bis zum jetzigen Zeitpunkt, kenne ich nichts, was Licht in mein Leben bringen sollte. Ich bin immernoch der Meinung, dass das Leben vielleicht nicht für jedermann gemacht ist."
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Socialphobia
Teen Fiction"Ich hab angst vor Menschen, weißt du." Murmelte ich mit der Zigarette zwischen meinen blassen fingern und betrachtete den Rauch und wie schnell er vom Wind verweht wurde. Sie begann zu lachen, ich verstand gar nicht weshalb. Aber es sah wirklich...