Knapp eine halbe Stunde später saß Lia wieder mit mir am Frühstückstisch und tat so als wäre nichts passiert. Ich wollte auch nicht weiter nachhaken, ich rechnete es ihr schon hoch an, das sie freiwillig mit mir darüber geredet hatte.
Sie hatte wieder einmal ihre perfekte Fassade aufgesetzt, so getan als wäre ihr kleiner Nervenzusammenbruch nicht passiert, und redete nun die ganze Zeit davon, wie gerne sie mit mir shoppen gehen würde, auch wenn ihr mein Stil Bis jetzt eigentlich gefiel, sie sagte sie würde jedoch gerne "die Auswahl erweitern"."Ich brauche keine neue Kleidung." Sagte ich murmelnd und hielt mit den Bauch, weil ich mich defintiv wieder überfressen hatte. Ich unterschätze jedesmal wie satt Pfannkuchen eigentlich machten.
Lia war noch am essen, und es faszinierte mich wie sich ihre Wangen aufplusterten wann immer sie sich eine mit Pfannkuchen beladene Gabel in den Mund schob.
„Ich denke es würde deinem Kleiderschrank aber gut tun." Sagte Lia nur mit halb vollen Mund und und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.
"Fast alles was du besitzt ist schwarz oder Basic."
"Damit macht man doch nie etwas falsch?"
"Tut man auch nicht aber der erste Schritt um Mason voll in die fresse zu hauen ist es das du beliebt wirst."Ich wollte etwas erwiedern doch sie würgte mich ab.
„Seit eurer Prügelei und dem Interview in der Schülerzeitung ist er ohnehin bei vielen durch, und das Interesse an dir ist außerdem auch gestiegen."
Sie ging sich durch ihre wundervollen dunklen locken und schenkte mir ihr atemberaubendes Lächeln welches mich weich werden ließ.Sie wusste genau das ich dass alles gar nicht wollte, sie wusste das ich Angst davor hatte, und nicht sagen konnte ob mein mentaler Zustand das ganze überhaupt mitmachen würde. Beliebtheit brachte Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeit hieß Stress für mich. Jeder deiner Bewegungen wird von irgendwem beobachtetet, jeder deiner Taten wird verurteilt.
Ich wollte nicht beliebt sein. Es wäre das schlimmste für mich einen gewissen Status zu erreichen, nur um ihn dann zu verlieren und das Gesprächsthema schlecht hin zu sein...
Ich richtete meinen Blick allerdings wieder auf Lias hübsches braunes Gesicht, welches mich nach wie vor anstrahlte.
Ihr Lächeln rief mir wieder in Erinnerung wie hoffnungslos abhängig ich von ihr war und ihr dennoch keinen Wunsch abschlagen konnte.„Fein. Ich habe aber nicht vor viel auszugeben."
"Das mache ich für dich."
Ich riss die Augen auf.
"...nein!?"
„Doch."
„ich will nicht das du Geld für mich ausgibst."
"Das ist nur Fair nachdem ich dir neue Kleidung andrehen Will."
"Du zahlst nicht für mich!"___
Es ist schon eigenartig wenn du wie ein Kleinkind einfach da stehst, währenddessen man dir etwas anzuziehen raussucht. Vorallem wenn man dir kein Mitspracherecht gegeben hat.
Und wieder war sie da, die sozial Phobie.
Ich hätte das Gefühl angestarrt auf werden, Menschen mussten denken dass ich der größte verweichlichte idiot bin, dem man seine Klamotten raussuchen muss. Deswegen bestellte ich mir meine Kleidung immer im internet."Hier, Probier das an." Lia hielt mir einen rosa färbenden Pullover vor die Nase, zusammen mit einer hellen Jeans die an den Knien zerrissen war.
Ich hatte Lia gern, ich tat wirklich gerne Dinge die sie zufrieden stellten... aber hatte sie ihren Verstand verloren?"Ich trage grundsätzlich keine hellen oder lebensfrohen Farben, danke für deine Bemühungen."
Ihre Augenbrauen verzogen sich, und ihr hübsches, rundes, Puppenartiges Gesicht schien nachdenklich.
"Du hast recht, ich sollte deine Meinung berücksichtigen und dich in einen schwarzen Sack stecken. Ich glaube beim Bestatter gegenüber haben sie welche."
Lia sah mich mit ihren hellen Augen an.
"Jetzt Versuch doch mal was neues! Vielleicht bist du nur immer so traurig weil du nur schwarz trägst."Ich seufzte bei ihren Worten und sah zu einer der vielen Schaufenster Puppen, von denen ich mich beobachtet gefühlt hatte, ehe ich ihr den Pullover aus der Hand nahm und gegen meine Brust hielt damit sie sehen konnte wie die Farbe an mir aussah.
Kennt ihr das wenn es Kleidungsstücke gibt, die euch einfach nicht stehen, auch wenn alle das Gegenteil behaupten? Die Farbe , oder schnitt verunsichert dich, und genauso verhältst du dich dann auch.
Vielleicht bin ich auch nur komisch, aber das unbeschreibliche schöne Gefühl wenn du dein liebstes Kleidungsstück trägst, und einfach nur denkst du wärst der König, oder die Königin der Welt..."Ich fühle mich eben am wohlsten in schwarz."
Lias Augen leuchteten bei meinen Worten regelrecht auf.
"Du fühlst dich wohl in schwarz?"
Ihre vollen Lippen formten sich zu einem Lächeln.Ihrem Lächeln nach zu urteilen hatte sie eine Idee. Sie lächelte so breit, es ließ mein Herz fast schon wieder schmerzen, wie so oft wenn sie lächelte.
"Gut, dann Suchen wir dir mehr schwarze Teile in denen du sich so wohl fühlen wirst, damit du Mason in die- "
„-fresse schlagen kannst, ich weiß Lia."
Beendete ich ihren Satz und musste sogar leicht Lächeln.Ich hatte nicht vor ihr zu widersprechen, es war mir auf lieber als dieser pinke Pullover, denn ich schnell wieder zurück hängte.
•••
(Notiz an mich selbst: hör auf so damn langsam zu sein mit dem updaten! Ich habe dieses Kapitel in 10 Minuten geschrieben.)
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Socialphobia
Teen Fiction"Ich hab angst vor Menschen, weißt du." Murmelte ich mit der Zigarette zwischen meinen blassen fingern und betrachtete den Rauch und wie schnell er vom Wind verweht wurde. Sie begann zu lachen, ich verstand gar nicht weshalb. Aber es sah wirklich...