Acht..

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Ich wollte wirklich nicht zusammen mit den anderen Mittagessen heute.
Generell, wäre ich heute wahrscheinlich ein zu interessantes Thema in der Schule gewesen.
Deshalb tat ich das, was wohl am vernünftigsten war.

Ich blieb Zuhause.

In solchen Momenten war ich froh das Madison solch eine gelassene Mutter war.
Ich hätte die Schule schmeißen können,  und sie wäre einverstanden gewesen. Solange ich glücklich bin, sagte sie immer.

Ich war jedoch schon lange nicht mehr glücklich. Ich wurde nicht dafür gemacht glücklich zu sein und andere glücklich machen, klappte eh nicht.

Es war vielleicht 15 uhr, ich lag in meinem Bett, hörte   ein wenig Musik und machte meine Englischhausaufgaben. 

"I'm tired of being careful, tiptoe, trying to keep the Water warm.."

Ich hatte die Musik so wie immer Ohrenbetäubend lait gestellt summte leise mit.
Melanie Martinez mit soap, ich liebte ihre Musik.
Ich bevorzugte keine Musikrichtung, ich mochte eigentlich von jeder Art Musik irgendeinen Track.

Mit einem mal, schmiss sich etwas auf meinen Rücken, und ich wurde enger auf mein Bett gedrückt.
Panisch riss ich mir die Kopfhörer aus den Ohren, und Schüttelte den Angreifer von mir herunter.

"Aua!"
Lia hatte sich den Kopf an der Wand  gestoßen, und lag jetzt erstmal auf dem Boden und hielt sich ihren hübschen Lockenkopf.

Perplex sah ich sie an.
"Lia?! Was machst du hier?"

Sie sah beleidigt zu mir auf.
"An inneren Blutungen sterben." Murmelte sie und rappelte sich langsam wieder auf.
"Dafür solltest du dich entschuldigen."

Ich seufzte.
"Tut mir leid."  Murmelte ich und setzte mich nun auf.
Heute trug sie einen Dunkelroten Pullover, eine helle Jeans und weiße Timberlands.

"Warte,woher weißt du wo ich wohne? Und wie bist du hier rein gekommen?!"
Fragte ich sie und wand den blick schnell ab.

"Hallo, ich hab  vielleicht ne Gehirnerschütterung. Kümmere dich gefälligst um mich! Krank siehst du nämlich nicht aus du Schwänzer!"
Sie setzte sich zu mir aufs Bett und musterte mich genau, das konnte ich aus dem Augenwinkel sehen.

"Du schwänzt weil du nicht mit uns Mittagessen wolltest!"

Ich seufzte.
" du verstehst das nicht."
Ich griff nach der Zigarettenschachtel, die unter meinem Bett lag, und fingerte eine herraus.
Lia beobachtete mich mir dabei.
"Vielleicht ja doch, erklärs mir."

Ich stand auf und trat zum Fenster. Draußen regnete es.  Typisch für Ende Oktober.
Ich öffnete das Fenster, damit frische Luft herein kam.
Die Luft stieß regelrecht ins Zimmer, und lies meine dunkelblauen  Vorhänge  tanzen.
Ich griff nach dem Feuerzeug  auf meinem Schreibtisch, und Zündete meine Zigarette an. Das Gefühl tat im ersten Moment So gut.

"Ich habe angst vor Menschen, weißt du." Murmelte ich mit der Zigarette zwischen meinen blassen Fingern, betrachtete den Rauch und wie  schnell er vom Wind verweht wurde.

Sie begann zu lachen, ich verstand gar nicht weshalb. Aber es sah wirklich schön aus.

"Und was macht dir da so große Angst? Hast du Angst vor Vergewaltigern? du bist doch so ein großer Junge..."

"Nein, du verstehst es nicht. Es ist ein Wunder das ich mit dir reden kann!"

Lias Lachen verstummte, und sie musterte mich wieder nachdenklich.
"Ist das etwas psychisches?"
Ich nickte.

"Eine Sozialphobie."

Lias Blick schien kurz etwas wehmütig.
"Oh."
Sie schien nachzudenken, und plötzlich begann sie wieder zu lachen.

"Dann war das Mittagessen gestern ja wirklich furchtbar für dich!"

Ich nickte wieder nur, und zog ein weiteres mal an meiner Zigarette.

"Und seit wann oder eher wieso rauchst du? "
Sie hatte ihre Schuhe ausgezogen, und saß im Schneidersitz auf meinem Bett.

"Seit dem ich 14 bin und weil es mich entspannt."

Nun sah ich zu ihr. Das Gefühl war wirklich entspannend, und half mir.

"Jetzt bist du mal drann Lia Calypso Blubell. Erzähl mir was über dich."

Sie lächelte frech.
"Du bist auf einmal so  ein Großmaul." Lächelte sie.
"Also, ich erzähl dir was das keiner weiß, weil ich weiß, dass du deine Sozialphobie eigentlich eigentlich geheim hältst."

Ich hob eine Augenbraue.

"Mason hat es mir vorhin in der Pause erzählt."

Mein Kiefer verkrampfte sich,  und mein Körper spannte sich an.

"Was?"

"Ja, er hat dein kleines Geheimnis nicht lange für sich selbst behalten können, als ich mit den augen klimperte und fragte was eigentlich mein Problem ist. "

Ich bin ehrlich, es machte mich wütend, das mein 'bester' Freund  mein Geheimnis einfach seiner Flamme erzählte.

"Wenn du mich fragst, bist ein zu guter Mensch. Wir sind zwar erst seit einem Tag Freunde,  aber  ich habee sowas im Blut."

Ich drückte meine Zigarette aus und schnippste sie aus dem Fenster.

"Wolltest du mir nicht etwas über dich erzählen?"
Lenkte  ich ab. Ich wollte nicht weiter darüber nachdenken. Sich in Wut zu vertiefen führte zu nichts.

"Genau! Also... Synästhesie... Kannst du was mit dem Wort anfangen?"

Ich dachte angestrengt nach und schüttelte dann den Kopf.

Sie sah mich an, aber mit solch einer Intensität... ich bekam Gänsehaut.

"Ich kann dir sagen Jace, du schmeckst nach Stracciatella Eis."

Ich sah sie fragend an.

"Und deine Stimme ist himmelblau."

"

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