Desert Love: Liebe vergisst nie

Das was uns zusammenhält

Am nächsten Morgen stehe ich am Fenster, in den Händen halte ich eine Tasse Kaffee und schaue den Leuten zu wie sie geschäftig ihrer Arbeit nach gehen. Der gestrige Tag war anstrengend, er hat mich sehr viel Kraft gekostet. Nicht nur, weil er so emotional war, sondern auch, weil ich seit Dereks Kuss hin und her gerissen bin. Ich dachte wirklich, dass ich nur für Miles etwas empfinde, doch jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher. Der Kuss war wirklich wunderschön, und auch die vorherigen Küsse hatten bei mir die gleichen Gefühle hervorgerufen. Ich liebe Miles, über alles. Aber ich glaube ich liebe Derek auch. Es ist verrückt, ich weiss, aber ich kann die Gefühle für Derek nicht einfach abtun. Obwohl es die beste Lösung wäre, aber so wie er sich gestern Abend verhalten hat wird er sicher nicht locker lassen. Und ich habe keine Ahnung wie ich das machen soll.

„Bist du nervös? Wegen dem Gespräch mit dem Arzt meine ich.", reisst mich Christina aus meinen Grübeleien. Ich drehe mich zu ihr um und schaue in ihre grünen Augen. Ich sollte ihr bei den Vorbereitungen für ihre Hochzeit helfen, immerhin heiratet sie in weniger als fünf Monaten. Ihr Verlobungsring sticht mir ins Auge, ein schlichter Diamantring dennoch ist er wunderschön. „Es wird schon alles gut gehen. Miles wird es überleben, das weiss ich ganz sicher.", sagt sie um mich aufzumuntern. Sie muss mein Schweigen als Ja interpretiert haben, was auch stimmt. Ich bin nervös, aber nicht nur wegen dem Gespräch sondern auch, weil ich glaube in zwei Männer verliebt zu sein. Sie streichelt mir über den Arm und lächelt mich aufmunternd an, ich erwidere das Lächeln und atme tief ein. „Du hast recht.", ich nicke bekräftigend. Als ich auf die Uhr schaue, sehe ich, dass es Zeit ist zu gehen. Miles wird mich abholen, im selben Moment klingelt es und ich weiss, dass ich gehen muss.

„Ich wünsche euch viel Glück." Dankbar lächle ich Christina an und gebe ihr einen Kuss auf die Wange. „Danke, Chris." Sie nickt und ich schnappe mir meine Jacke und gehe nach unten, wo Miles bereits auf mich wartet. Er steht lässig an die schwarze Limousine gelehnt und strahlt übers ganze Gesicht, als er mich sieht. „Du siehst hübsch aus.", flüstert er mir zu, als er mich an sich zieht und mich leidenschaftlich küsst. Ich bin zuerst etwas überfordert, doch dann erwidere ich den Kuss und frage mich, ob sich etwas zwischen uns verändert hat. Klar, es ist sehr viel passiert und nicht immer war alles leicht, aber ich spüre doch, dass ich ihn liebe. Aber was spüre ich dann bei Derek? Und genau diese Ungewissheit macht mich ganz konfus, aber ich schiebe das ganze zur Seite. Jetzt geht es um Miles und darum, wann er operiert werden kann. Er öffnet mir die Tür, ich steige ein und sehe Ricks Gesicht im Rückspiegel. „Hallo Ricks, wie geht es Ihnen?", frage ich. Es ist schön ihn wieder zusehen, auch er freut sich, denn er lächelt mich an. „Sehr gut. Es freut mich Sie wieder zusehen, Miss Summers."

Miles setzt sich neben mich und nickt Ricks zu, dieser lächelt noch einmal in den Rückspiegel und startet anschliessen den Motor. Während wir zum Krankenhaus fahren, schaue ich aus dem Fenster und frage mich was das Gespräch bringen wird. „Hey, alles wird gut." Miles Daumen streicht sanft über meinen Handrücken, malt kleine Kreise darauf. Eine Weile schaue ich ihm dabei zu, danach hebe ich den Blick und schaue in seine blauen Augen. „Ich liebe dich.", höre ich mich sagen. Miles sieht mich überglücklich an, er beugt sich zu mir rüber und küsst mich. Ich schlinge meine Arme um seinen Nacken und erwidere den Kuss stürmisch. Ja, ich liebe ihn. Ich liebe Miles, nicht Derek. Ich habe nur immer Miles geliebt, alles andere war Interpretation, weil ich dachte, dass die Liebe meines Lebens tot und begraben ist. „Ich liebe dich auch, Mia. Ich liebe dich mehr als mein Leben." Die Inbrunst mit der er das sagt, zeigt mir, dass er es aufrichtig meint. Er liebt mich, er liebt mich mehr als sein Leben. Als wir uns lösen kuschle ich mich in seine Arme und geniesse die Stille zwischen uns. Die aufkeimenden Zweifel verdränge ich, es bringt nichts darüber nachzudenken. Ich liebe Miles, was auch immer ich für Derek empfinde ist nicht halb so stark wie das was ich für Miles empfinde.