Paris und Thanks Giving

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„Kommst du mit? Wir gehen etwas trinken?" Die tiefe Stimme meines Arbeitskollegen reisst mich aus meinen Gedanken. Es ist nicht das erste Mal das er das fragt und er wird es immer wieder tun. Joe ist hochgewachsen, schlank und hat eine dunkle Hautfarbe, seine Augen strahlen eine Wärme aus die mich jedes Mal aufs Neue erstaunt. „Ein anderes Mal." Ich stehe auf und ziehe mir meine Jacke über und sehe ihn nicken. „Dann bis Morgen." Ich nicke ihm zu und sehe wie er das Gebäude verlässt. Seufzend lasse ich mich wieder auf den Stuhl sinken und schaue aus dem Fenster. Die Sonne geht gerade unter und die wunderschönen Lichter erleuchten ganz Paris. Ich bin seit drei Monaten hier, es ist jetzt Mitte Oktober. Die Nachmittage sind angenehm warm und die Nächte kühler.

Es gefällt mir sehr gut hier, zusammen mit acht anderen Architekten aus den unterschiedlichsten Ländern tüfteln wir an einigen Projekten. Alle sollen den Menschen in den Drittweltländern zu Gute kommen, eigentlich sollte das Projekt nur zwei Monate gehen, doch wir haben noch längst nicht alles fertig und haben es auf sechs bis acht Monate ausgedehnt. Es macht Spass und ist für den guten Zweck, gerade sitze ich an den Entwürfen für ein neues Schulgebäude das in Äthiopien gebaut werden soll. Dort sollen die Kinder zur Schule gehen können, die meisten Kinder müssen Arbeiten um ihre Familien zu unterstützen. Ich finde das nicht sehr passend für ein Kind, aber dort haben nicht sehr viele Kinder die Wahl zwischen Kindheit und Erwachsenenleben. Sie werden einfach in ihr Leben hineingezwängt und um ihnen eine Zukunft zu ermöglichen, sollen in den verschiedensten afrikanischen Ländern mehrere Schulen, Krankenhäuser und noch andere Einrichtungen erbaut werden. Das ganze wird von Spenden finanziert die aus der ganzen Welt kommen.

In zwei Monaten heiratet Christina, drei Tage vor Weihnachten, in einer kleinen Kapelle in New York. Sie hat sich das schon immer gewünscht, ich selbst würde nie im Winter heiraten, aber ich bin auch nicht die Expertin wenn es um lange Beziehungen geht. Zu Miles habe ich keinen Kontakt, wahrscheinlich hat er sich mit seiner baldigen Vaterschaft abgefunden. Was auch gut so ist, und zu Derek habe ich ab und zu Kontakt. Ich wohne in einer kleinen Wohnung die mir von den Leuten, die dieses Projekt auf die Beine gestellt haben, bezahlt wird. Ich wollte einen Teil dazu beisteuern doch sie lehnten ab, ein Blick auf mein Smatrphone zeigt mir, dass Christina mich versucht hat zu erreichen. Ich verlasse das Gebäude und wähle Christinas Nummer doch es springt nur die Mailbox ran. Ich hinterlasse ihr eine kurze Nachricht und mache mich auf den Nachhauseweg. Meine Wohnung liegt ganz in der Nähe und ist ganz überschaubar. Eine kleine Küche, ein etwas grösseres Badezimmer und ein Zimmer das ich als Wohn und Schlafzimmer nutze.

Es war schon möbliert als ich eingezogen bin, was ich gemacht habe ist es etwas zu verschönern. Hie und da stehen einige Kleinigkeiten die das ganze persönlicher gestalten. Dennoch und das schätze ich sehr an dieser Wohnung, könnte ich alles in weniger als einer Stunde zusammen gepackt haben. Ich finde es schön hier, Paris ist eine grossartige Stadt und die Menschen sind herzlich, aber es ist nicht meine Heimat. Ich vermisse New York, aber ich weiss, dass ich noch nicht bereit bin dorthin zurück zu kehren. Ich mache mir etwas zu Essen und esse es anschliessend während ich eine Sendung im Fernsehen anschaue. Es ist erst halb acht und ich habe keine Ahnung was ich noch machen soll. Müde bin ich noch nicht, also beschliesse ich doch noch das Angebot von Joe anzunehmen. Solange sie noch nicht fort sind, doch ich habe Glück. Als ich dort antreffe sehe ich sie bereits an einem grossen runden Tisch sitzen. Alle lachen und haben Spass. „Ist hier noch frei?"

 „Ist hier noch frei?"

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Desert Love: Liebe vergisst nieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt