Kapitel 1

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Es hämmerte an der Tür. Verwirrt stand ich von der Couch auf, auf der ich bisher noch so gemütlich saß und zog meine Hausschuhe an. Erneut befand ich mich bei meinen Vater. Erneut war es Winter und draußen schneite es bereits heftig. Derjenige, der geklopft hatte, schien es also wirklich wichtig zu sein, ansonsten würde er nicht bei diesen Sturm das Haus verlassen. Ich ging in den Flur und öffnete die altmodische Haustür. Vor mir stand Kenji. Kenji war einer der Freunde meines Freundes Logan. Ich bin ihm nur einmal kurz begegnet und war mir anfangs auch nicht sicher wer denn da vor mir stand, doch er stellte sich freundlicher Weise erneut vor, nachdem er sich einmal durch die, jetzt blond gefärbten, Haare fuhr:"Hey, Addision. Ich weiß nicht ob du mich noch kennst, aber ich bin 'n Freund von Logan. Kenji. Ähm... Also... Darf ich vielleicht rein kommen? Es ist ziemlich kalt..." Ich nickte und ließ ihn eintreten. Drinnen zog er seine Adidas Schuhe und seine Jacke im Eingangsbereich aus und stellte sie zu den anderen Schuhen. Ich deute ihm den Weg ins Wohnzimmer und er setzte sich dort auf die Couch. "Willst du vielleicht was trinken?", fragte ich höflich. Kenji verunsicherte mich ein wenig. Ich konnte ihn nicht einschätzen, ich kannte ihn ja nur vom sehen her. "Tee..." Ich nickte und lief in die Küche um den Tee zu machen. "Ist dein Dad eigentlich da?", rief Kenji aus der Küche. "Ne.", antwortete ich knapp und trommeln mit den Fingern auf die Theke, während ich darauf wartete, dass das Wasser aufkochte. Nach endlosen Sekunden war der Tee endlich soweit und ich kehrte ins Wohnzimmer zurück. Dankend nahm Kenji den Tee an. Ich setzte mich ihm gegenüber auf einen Sessel und fragte, was mich am brennensten interessierte:"Sag mal... Warum bist du eigentlich hier und woher weißt du wo ich wohne?" Kenji nahm erstmal einen kräftigen Schluck aus seiner Tasse bevor er antwortete:"Ich hab Logan gefragt, wo du wohnst und ich bin hier, weil ich die Hilfe deines Vaters brauche. Der ist doch Detektiv, oder?" Ich nickte geistesabwesend. Logan hatte es ihm also gesagt, aber selbst hatte ich ihn noch nicht wieder gesehen. Nachdem meine Ferien letztes Jahr endeten, hatten wir ausgemacht eine Fernbeziehung zu führen, weil ich fast 3 Stunden entfernt wohnte. Zudem kam ich jede Ferien zu meinen Vater und Logan hätte mich auch besucht, doch meine Mutter sträubte sich dagegen und auch Logan's Eltern, zu denen er gezogen ist, wollten ihn natürlich erstmal für sich haben. Logan war noch letztes Jahr in der Gewalt eines Serienkillers und Entführers gewesen. Ich sollte das nächste Opfer sein, doch Logan hatte dem Mann einen Strich durch die Rechnung gezogen und so wurde dieser festgenommen und Logan hatte es sogar geschafft Straffrei davon zu kommen. "Hast du überhaupt zugehört?", Kenji unterbrach meine Gedanken und riss mich wieder in die Gegenwart. "Was?", fragte ich verwirrt und er seufzte genervt. "Man. Dann hör jetzt zu ich hab kein Bock dir das noch ein drittes Mal zu erzählen. Aufjedenfall wurde ich beklaut und das ist nicht alles. So 'n Typ dachte, nur weil er älter ist, dass er mehr Rechte hatte als ich. Also hab ich ihm eine rein gehauen und dann kam aufeinmal die Clicke von dem Typen und hat mich verprügelt. Voll aus dem Hinterhalt heraus. Ich hatte Glück, dass Danger, Brian und Mike kamen. Die haben mir dann geholfen und als ich meinen Geschäften wieder nach gehen wollte, hab ich gemerkt, dass ich nichts mehr zu Verkaufen hatte. Meine Portmonee hatten die Genies aber nicht mit genommen, deshalb dachte ich, dass das einfach nur dämliche Süchtige waren. Ich hab sie von... Freunden mal suchen lassen, aber die haben die Spinner nicht mehr gefunden. Also hab ich die Sache einfach beiseite geschoben und dachte, dass es somit einfach gegessen wäre, war es aber nicht. Vor zwei Wochen als ich mal wieder alleine unterwegs war, sind die wieder aufgetaucht. Ich hab die Fresse von dem Oberarschloch sofort wieder erkannt. Doch diesmal waren es mehr als die fünf vom letzten mal. Die Typen waren mindestens zu zehnt und was haben sie verlangt? Ich soll meine Gang verlassen um mich deren verdammten Gang anschließen oder abhauen solange ich noch kann. Davon hab ich mich nicht einschüchtern lassen und meinte, dass ich zu keiner Gang gehöre, aber gute Kontakte zu den großen Gangs hier in New York habe, weshalb diese Straßenwichte lieber vorsichtig seien sollten. Damit hatte ich die meisten von denen eingeschüchtert, doch das Oberarschloch meinte, dass er Gangführer wäre und demnächst alles voll mit seiner Gang seien würde. Ich hab ihm nicht geglaubt und bin abgehauen. Der Typ hat es mir echt schwer gemacht und viele meiner Mitverkäufer abgeworben, indem er die bedroht hat oder so verängstigt, dass sie nicht mehr aufgetaucht sind. Soweit so uninteressant, doch dann wurde es echt abgef*ckt. Vor einer Woche kam eine meiner treuesten Verkäufer zu mir und sagte, dass sie von dem Oberarschloch angequatscht wurde und nicht nur das. Die haben sie betäubt und mitgenommen. Als sie aufwachte, war sie auf einer Bank im Park. Sie hatte Angst, dass sie vergewaltigt worden war, doch nichts deutete darauf hin. Dann hat sie etwas warmes an ihrem Arm gespürt und als sie nachgesehen hatte, sah sie ihr Blut den Arm herunter laufen. Die Typen hatten ihr einen Spruch auf dem Arm geritzt "Genieße deine Freiheit noch solange du kannst. Auch du Kenji". Ich dachte, dass die Typen einfach nur krank wären. Zwei Tage später fand ich meine treue Verkäuferin aber in der Gasse mit einer Spritze im Arm. Sie hatte sich nie dafür interessiert selbst Drogen zu nehmen, deshalb tippte ich sofort auf die Typen. Ich war richtig wütend und hab mir ein paar wichtige Leute geholt um der psycho Gang mal zu zeigen wer das Viertel regiert. Als ich jedoch an deren Hauptquartier war, war dort bereits alles verwüstet. Jeden, den wir drinnen fanden, war Tod. Die meisten von ihnen wurden erschossen oder erstochen. Und als ich den Oberarsch erschossen im Wohnzimmer fand, hatte der eine Spritze im Arm und auf ihm war was auf seinem Arm geritzt. "Kenji" und ein Herz dahinter waren darauf und hinter dem Arschloch an der Wand stand in Blut "Kenji" und ein Herz und das immer wieder. Die ganze Wand war voll! Außerdem sah alles so aus, als ob jemand was gesucht hätte, weil überall die Schränke und Kisten offen und durchwühlt waren, aber das Geld, die Waffen und auch meine Drogen haben wir gefunden. Außerdem lagen auf den Tisch im Wohnzimmer haufenweise Äpfel die in zwei Hälften geschnitten waren und die Kerne wurden alle säuberlich raus genommen und auf den Tisch verteilt. Das komische daran war, dass die Äpfel nicht angerührt worden waren. Naja... Ich dachte dein Vater kann mir vielleicht helfen...", Kenji beendete seine lange Geschichte und ich war geschockt. Da räusperte sich jemand...

Die Tochter eines "besonderen" Menschen TEIL 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt