Anfang oder Ende

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Tatooine, 43 VSY:

Ich konnte nicht mehr. Ich war völlig am Ende. Kein Mensch konnte sowas überleben. Er würde mich sicher finden. Man konnte ihm nicht entkommen, das hatte noch keiner geschafft.

Ich stolperte und landete im heißen Sand von Tatooine. Ich hatte ein kleines Raumschiff gekapert und war auf diesem blöden Wüstenplanet abgestürzt. Warum musste es denn unbedingt ein Wüstenplanet sein? Hier gab es einfach nichts, außer Sand. Weit und breit nur Sand.

Ich hatte keine Ahnung, wie weit er meine Spur zurückverfolgen konnte. Er konnte jeden Moment auftauchen und dieses Mal würde er mich sicher töten. Oder hatte er meine Spur doch verloren? Nein, das konnte nicht sein dafür war er einfach zu schlau. Aber ich hatte keine Wahl gehabt, ich musste da weg. Auch wenn er mich finden und töten würde, wäre das besser als weiter bei ihm zu bleiben. Er war mein größter Albtraum, der schlimmste Mensch, den ich je getroffen hatte.

Ich versuchte mich wieder aufzurappeln, aber keine Chance. Ich versuchte es immer wieder und immer wieder landete ich im Sand. In den gerade mal zwölf Jahren, die ich lebte, hatte ich mich noch nie so schwach gefühlt.

Ich rollte mich auf den Rücken und spürte wie mir die Sonne ins Gesicht brannte. Dann ertönte plötzlich ein lauter Schrei, der nach einem Angriff klang. Von allen Seiten kamen hässliche sandgelbe Gestalten mit Waffen auf mich zu. Wie hatte ich die nicht bemerken können? War ich wirklich schon so schwach, dass meine Sinne versagten?
Mit aller Kraft stand ich zitternd auf. Mein schwarzes Gewand war schon total zerrissen und ich tastete meinen Gürtel nach meiner Waffe ab.

Dann fiel der erste Schuss, der mich um ein Haar verfehlte. Die Sandleute rannten auf mich zu und ich zog mein Lichtschwert. Es zischte und die rote Klinge zerteilte den ersten Angreifer.

Alles automatisierte sich und die Sandleute lagen tot vor mir. Ich hatte endgültig genug vom Töten. Eigentlich wollte ich nie wieder Töten, aber ich hatte es eben erst wieder getan.

Mühsam kletterte ich auf eines ihrer Banthas und machte mich auf die Suche nach der nächsten Stadt. Es war immer noch verdammt heiß und ich hatte seit Ewigkeiten nichts mehr gegessen oder getrunken. Ohne Wasser in der Wüste herumzuirren war nicht gerade empfehlenswert. Ich versuchte mich zu konzentrieren, aber dann verschwamm alles vor meinen Augen und ich sah nur noch schwarz.

„Endlich wachst du auf. Ich hab mir schon Sorgen gemacht", ertönte eine Frauenstimme direkt neben mir. Ich blinzelte und sah mich um.

„Was? Wo bin ich?", wollte ich von der Stimme wissen, die mir ruhig antwortete: "Keine Sorge, du bist in Sicherheit."

Ich lag in einem Bett, welches in einem Zimmer mit Wänden aus Sandstein stand. Durch ein kleines, rundes Fenster hörte man von draußen viele Stimmen und Motorgeräusche. Neben mir saß eine Frau, die so um die dreißig sein musste. Sie reichte mir ein Glas Wasser, welches ich dankend annahm.

„Was ist denn nur mit dir passiert, Junge?", wollte sie wissen und musterte mich besorgt mit ihren braunen Augen.

„Lange Geschichte. Wie bin ich hier hergekommen?", ich setzte mich vorsichtig auf und sah sie fragend an.

„Du hast auf einem Bantha gelegen und bist so durch Mos Eisley geritten. Das kam mir etwas seltsam vor, noch dazu mit den zerrissenen Sachen. Also hab ich dich zu mir nach Hause gebracht. Mein Name ist Morgana Sung und wie heißt du?", klärte sie mich auf und füllte mein Glas wieder auf.

„Nico Daragon", stellte ich mich vor und nahm dankend das Wasserglas entgegen.

„Daragon? Wie die beiden die damals aus Versehen den Hyperraumkrieg ausgelöst haben?", nachdenklich zog sie die Augenbrauen hoch und runzelte die Stirn.

Between Red and BlueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt