Coruscant, 43 VSY:
Der Jedi, der uns begleitete, stellte sich als Ki-Adi Mundi vor. Ich hatte keine Ahnung zu welcher Spezies er gehörte, aber er machte einen netten Eindruck und führte uns zu einer Art Gästezimmer.
"Hier kannst du über Nacht bleiben. Ich werde einen der Jedi, die für die Sicherheit zuständig sind, beauftragen dich zu überwachen. Nimm es uns nicht übel, aber wir müssen auf Nummer sicher gehen", meinte er und deutete auf eine Türe.
"Schon ok, kann ich verstehen", entgegnete ich verständnisvoll.
"Gut, Morgana Ihr könnt auch hier bleiben, wenn Ihr wollt", wandte sich Mundi nun Morgana zu und zeigte auf das Zimmer daneben. Dankend nahm sie das Angebot an.
"Dann bis Morgen, ich muss jetzt zur Besprechung", verabschiedete er sich, wandte sich von uns ab und ging zurück in Richtung Jedi-Rat. Noch bevor die Wache kam drückte Morgana mir eine kleine runde Scheibe in die Hand.
"Nimm den Holoprojektor, dann können wir uns nachher noch unterhalten", flüsterte sie. Die Wache kam gerade um die Ecke als ich den Holoprojektor in meiner Tasche verschwinden ließ.
"Darf ich euch bitten in eure Zimmer zu gehen?", bat die Wache freundlich, aber bestimmt.
"Gerne, ich bin todmüde", meinte Morgana, zwinkerte mir zu und verschwand in ihrem Zimmer. Auch ich verzog mich in mein Zimmer. Als die Tür zu war setzte ich mich aufs Bett und aktivierte den Holoprojektor. Es dauerte nicht lange und ich hatte eine kleine blaue Morgana auf der Hand sitzen.
"Wow. Die Teile sind echt beeindruckend." Begeistert drehte ich das Hologramm in meiner Hand und konnte Morgana von allen Seiten sehen.
"Ja finde ich auch", stimmte sie mir zu. „Ich hoffe die Jedi entscheiden sich für dich."
"Warum bist du eigentlich so überzeugt davon, dass ich harmlos bin?", stellte ich endlich die Frage, die mir schon eine Weile durch den Kopf ging.
"Das habe ich nie gesagt", korrigierte Morgana.
"Aber du traust mir während alle anderen zögern und woher weißt du das mit Naga Sadow und Jori Daragon. Ich wusste nicht mal, dass ich wirklich mit den Daragons aus dem Hyperraumkrieg verwandt bin", irritiert sah ich das Hologramm an. "Ich wusste nicht mal, das Jori Daragon eine Jedi war. Ist sie der einzige Grund warum ich hier eine Chance hab?"
"Das kann ich dir leider auch nicht genau sagen. Aber ich bin sicher, dass Yoda weiß, was er tut", ermutigte sie mich. Dieser Yoda musste echt gut sein, wenn alle so ein Vertrauen in ihn hatten.
"Und woher weißt du das alles über mich?", wollte ich nun endlich wissen.
"Wie schon gesagt, ich bin eine Jedi-Seherin. Ich kann die Macht nutzen, um in die Vergangenheit und die Zukunft zu sehen. Ich habe deine gesehen", klärte sie mich auf.
"Also weißt du jetzt alles über mich?", fassungslos starte ich in das blaue Licht.
"Nein, ich weiß nur was du empfunden hast oder empfinden wirst und kann mir so dann ungefähr denken, was du erlebt hast. Ich weiß zum Beispiel, dass es eine Zeit gab, in der du glücklich warst und dann kam eine Zeit mit viel Trauer und Zorn. Also weiß ich, dass du einen schweren Verlust erleiden musstest. Allerdings weiß ich nicht, was es war", erklärte sie mir.
"Meine Eltern wurden wegen einem Missverständnis erschossen", gestand ich. Es tat jedes Mal weh, wenn ich daran zurückdachte. Allerdings war ich mir inzwischen gar nicht mehr so sicher ob es ein Missverständnis war oder vielmehr ein durchdachter Plan. Ich hatte noch nie mit jemandem wirklich darüber geredet. "Und woher weißt du das mit Sadow und Jori?", lenkte ich das Gespräch schnell wieder zurück, da ich nicht länger daran denken wollte.
"Manchmal kann ich Personen oder Wörter genauer erkennen. Da sind solche mächtigen Personen natürlich dabei", meinte Morgana und zuckte mit den Schultern.
"Und ich dachte immer, sowas wie Hellseher gibt es nicht", überlegte ich kopfschüttelnd. Wir grinsten und ich musste zugeben, dass mir Morgana richtig ans Herz gewachsen war. Außerdem hatte sie mein Leben gerettet und entscheidend verändert.
"Wir sollten jetzt schlafen. Wenn du Glück hast ist morgen dein großer Tag. Gute Nacht Nick." Sie nickte mir aufmunternd zu.
"Ja, hoffen wir mal. Gute Nacht", seufzte ich, deaktivierte den Holoprojektor und legte mich hin. Ich hatte keine Ahnung wie die Jedi sich entscheiden würden. Auch wenn ich meine Chancen nicht besonders hoch sah, beschloss ich auf das Beste zu hoffen.
Ich hatte schon lange nicht mehr so gut geschlafen und ich fühlte mich hier seit langem wirklich sicher. Mir war immer noch ein bisschen unwohl, aber das war wohl auch verständlich. Ich ging in das kleine Bad und machte mich mal wieder richtig frisch. Der Jedi-Tempel kam mir im Moment vor wie ein Luxus-Hotel. Ich hatte schon viel von der Güte der Jedi gehört, aber dass sie einem Ex-Sith ihre Gastfreundschaft anbieten würden hatte ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Plötzlich klopfte es an der Tür.
"Nick, bist du schon wach?", hörte ich Morganas Stimme durch die verschlossene Tür dringen.
"Ja, warte kurz. Ich bin gleich da.", rief ich zurück. Ich zog mich fertig an, warf einen Blick in den Spiegel und bemerkte, dass ich immer noch meine schwarzen Sith-Sachen an hatte. Das machte bestimmt keinen guten Eindruck.
Morgana und Ki-Adi Mundi warteten auf mich und begleiteten mich zum Jedi-Rat. Morgana musste leider draußen bleiben, also trat ich dieses Mal alleine vor die zwölf Jedi in die Mitte des Raumes.
"Gut geschlafen du hast?", erkundigte sich Meister Yoda höflich.
"So gut wie schon lange nicht mehr, danke der Nachfrage." Dankend nickte ich dem Jedi zu und hoffte, dass keiner bemerkte wie aufgeregt ich war.
"Wir haben diese Nacht lange diskutiert. Auch wenn es schwer war haben wir uns am Ende mehrheitlich entschieden", meldete sich Meister Windu nun zu Wort.
"Wir haben es nie für besonders wahrscheinlich gehalten, dass jemand von der Dunklen Seite bekehrt werden kann. Aber du hast uns gezeigt, dass es möglich sein könnte", meinte nun Meister Mundi.
"Keine Erfahrungen in der Unterweisung eines ehemaligen Sith-Schüler wir haben. Und für die Ausbildung zum Jedi zu alt du bist", erklärte Yoda und es klang nicht besonders vielversprechend.
"Aber du machst einen guten Eindruck auf uns. Du wirkst überzeugt davon, dass du kein Sith bist und Morgana Sung vertraut dir. Sie ist, ganz ohne Zweifel, eine unserer besten Seherinnen. Sie muss also einen guten Grund gehabt haben, dich her zu bringen", erklärte Meister Windu und ich schöpfte wieder Hoffnung.
"Nicht nur Dunkles in dir wir spüren. Auch viel Gutes da ist. Eine Chance verdient du hast", verkündete der kleine Jedi, dessen intelligente Augen auf mir ruhten.
"Deine Vorfahren waren sowohl auf der hellen als auch auf der dunklen Seite. Es ist nicht entschieden auf welcher Seite du stehst. Außerdem spüren wir viel Macht in dir. Du hättest prinzipiell das Zeug dazu, ein Jedi zu werden, wäre da nicht das Problem mit dem Alter", fuhr Windu fort.
"Normalerweise sollten die Jünglinge bis zu ihrem zwölften Lebensjahr einen Meister gefunden haben. Bei dir würde also die Jünglings Zeit wegfallen und wir wissen nicht ob das zu einem Problem führen kann", gestand Mundi und die übrigen Jedi nickten bedenklich.
Nun meldete sich Meister Windu wieder und ergänzte: "Aber wir werden es mit dir versuchen. Sollte es aus irgendwelchen Gründen nicht funktionieren, kann es sein das wir die Ausbildung abbrechen müssen."
"Einen guten Lehrer brauchen du wirst. Meister Windu bereit erklärt sich hat. Dein neuer Meister er wird sein", beendete Yoda mit einem überzeugten Nicken das Urteil des Rates. Ich konnte es nicht glauben. Meister Windu nickte mir zu und ich konnte meine Freunde nicht mehr unterdrücken.
"Danke. Das ist großartig. Ich werde mich anstrengen und ein guter Schüler sein. Vielen Dank, für diese Chance." Ich strahlte von einem Ohr zum anderen, so ein gutes Gefühl hatte ich schon lange nicht mehr gehabt.
"Gut, dann ist die Sitzung hiermit beendet. Wir werden gleich mit der Ausbildung beginnen, mein junger Padawan", beendete mein neuer Meister die Sitzung.
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Between Red and Blue
FanficEs war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis... STAR WARS Between Red and Blue Die von der Galaktischen Republik geführte Galaxie scheint trotz einiger lokaler Konflikte in Harmonie zu existieren. Doch im Untergrund spinnt de...