Coruscant, 38 VSY:
Ich rannte so schnell ich konnte, ich durfte ihn nicht aus den Augen verlieren. Meister Windu und ich waren zusammen in die unteren Ebenen gegangen, um einen Eindruck von den Umständen da unten zu bekommen. Als ob ich das nicht schon wüsste. Es war eigentlich genau wie Taris nur noch größer und noch gefährlicher. Ganz in unserer Nähe hatte so ein Typ mit Maske einfach jemanden erschossen und ausgeraubt. Kurz danach war ein kleines Mädchen zu dem am Boden liegenden Mann gerannt und ich hatte die Befürchtung, dass sie womöglich seine Tochter war. Während Meister Windu sich um das Mädchen kümmerte verfolgte ich den Mörder. Das erinnerte mich sehr an meine eigene Vergangenheit, aber ich war jetzt kein kleiner zehnjähriger Junge mehr, sondern ein siebzehnjähriger Padawan auf dem besten Weg zum Jedi.
Ich hatte viel Zeit damit verbracht, über meine Erlebnisse, seit dem Tod meiner Eltern, nachzudenken. Dabei war mir aufgefallen, dass ich lange Zeit etwas nicht begriffen hatte. Es hatte sich nie um ein Missverständnis gehandelt. Die Typen waren viel zu geplant vorgegangen und hatten nicht versucht uns auszurauben. Wäre ich nicht so wütend gewesen, hätte ich schon früher begreifen müssen, dass jemand viel mächtigeres hinter all dem gesteckt haben musste. Außerdem konnte es kein Zufall gewesen sein, das Sidious ausgerechnet an diesem speziellen Tag auf Taris unterwegs war. Ich war mir inzwischen sicher, dass er es gewesen war, der die drei auf meine Eltern angesetzt hatte, um mich auf seine Seite zu bekommen, in der Hoffnung, ich könne so mächtig werden, wie Naga Sadow.
Aber genau wie ich damals, hatte es auch das Mädchen nicht verdient und ich musste den Mörder ihres Vaters in die Finger kriegen. Der Typ schien ziemlich fit zu sein, denn er sprang über Hindernisse einfach hinweg und begann ein Gebäude hoch zu klettern, um auf eine Brücke, die weiter oben verlief, zu fliehen. Ich stand so gut wie unter der Brücke, die fast sechs Meter über mir war. Ich nahm Schwung und landete mit einem gekonnten Machtsprung auf der Brücke. Das schien den Typ zu verwirren, sodass er ins Stocken kam. In dem Moment ließ ich ihm mit der Macht eine Kiste vor die Füße fliegen, was ihn schließlich zu Fall brachte. Noch bevor er wieder aufstehen konnte hatte ich ihn gepackt.
"Wo wollen wir denn so eilig hin?", wollte ich wissen und sah ihn streng an.
"Was beim allmächtigen Sarlacc bist du?", krächzte er erschöpft während er versuchte sich aus meinem Griff zu befreien.
"Das ist jetzt dein kleinstes Problem", stellte ich klar.
"Keiner kann mich einholen und wie hast du das eben gemacht?", er sah langsam ein, dass es keinen Sinn hatte weiter gegen mich anzukämpfen.
"Tja, ich hab dich eingeholt. Heißt das du machst das öfters?" Vielleicht hatte ich ja sogar einen Serien Täter erwischt.
"Ja... ich meine nein, natürlich nicht", stotterte der Typ verlegen und kratzte sich am Ohr.
"Also ja. Das kann nicht so bleiben, das weißt du hoffentlich. Der Mann, den du erschossen hast, er hatte eine kleine Tochter. Hast du auch Kinder?", eindringlich starrte ich ihn an.
"Nein und das konnte ich nicht wissen. Bist du sowas wie der Sicherheitsdienst?", seufzte er.
"Wenn du es so nennen willst, von mir aus. Ich will, dass du dem Kind in die Augen schaust und ihm eine Erklärung für deine Aktion hier lieferst. Ist das klar?", verlangte ich streng.
"Nein, bitte ich brauche das Geld, um zu überleben!", versuchte er zu erklären. Aber das war eine ganz schlechte Erklärung, wie ich fand.
"Du hast den Mann beraubt?", enttäuscht schüttelte ich den Kopf.
"Ja, aber ich wollte ihn nicht töten und ich wusste nichts von seiner Tochter", gestand er zitternd.
"Du weißt, dass es hier unten so ziemlich jedem schlecht geht? Ich will gar nicht wissen wie viele hier jeden Tag sterben und dafür gibt es genau zwei Gründe, nämlich Hunger und Mörder wie dich, die sich das Recht nehmen auf Kosten anderer ein besseres Leben zu führen", schimpfte ich.
"Sehe ich vielleicht so aus als ginge es mir besser als vorher?", protestierte der Mann und riss sich von mir los. Immerhin machte er keine Anstalten wegzurennen und hatte wohl verstanden, dass das sinnlos war.
"Keine Ahnung wie es dir vorher ging, aber jetzt solltest du besser aufpassen. Du hast einem kleinen Mädchen ihren Vater genommen, vielleicht hat sie sonst niemanden. Solche Leute wie dich konnte ich noch nie Leiden", versicherte ich ihm.
"Willst du mich jetzt auch töten?", unschuldig hob er die Arme als wolle er sich ergeben.
"Nein, natürlich nicht! Du kommst jetzt mit und sprichst mit dem Mädchen!", befahl ich und schob ihn vor mir her zum Tatort zurück, wo immer noch die Leiche des Mannes lag. Daneben stand Meister Windu mit dem Mädchen. Der Mörder brach in Tränen aus als er sie sah und es schien so, als gäbe es bei ihm noch Hoffnung auf Besserung. Nachdem wir alles doch noch irgendwie regeln konnten gingen wir zum Tempel zurück.
"Du hast sehr große Fortschritte gemacht in den letzten Jahren, Nico. Damit hast du den Rat und mich wirklich überrascht", gestand Meister Windu und nickte mir anerkennend zu.
"Danke, Meister", erwiderte ich und wollte gerade noch was von gutem Lehrer sagen, als ich etwas oder besser gesagt jemanden vor dem Tempel sah. Mir bleiben die Worte glatt im Hals stecken, als ich sie erblickte.
"Ich glaub es nicht. Morgana!", begeistert rannte ich auf sie zu und umarme sie. Ich hatte sie seit Jahren nicht mehr gesehen.
"Ach du meine Güte, bist du groß geworden!", bemerkte sie und musterte mich. Als wir uns das letzte Mal gesehen hatten war ich noch deutlich kleiner als sie, aber jetzt war ich ein paar Zentimeter größer.
"Was führt dich her? Hast du wieder jemand gefunden?", wollte ich interessiert wissen.
"Ich hab einige gefunden und her geschickt, aber ich bin nicht deshalb hier. Ich war gerade in der Nähe und dachte ich sollte mal wieder vorbeischauen", erzählte sie mit einem Lächeln auf den Lippen. Das war wie ich fand eine wirklich gute Idee von ihr. Meister Windu war inzwischen auch bei uns und begrüßte Morgana.
"Schön Sie wieder zu sehen, Meister Windu. Macht er sich gut als Padawan?", erkundigte sie sich.
"Hin und wieder etwas eigensinnig, aber sonst macht er seine Sache ziemlich gut", fasste er die letzten fünf Jahre in einem Satz zusammen.
"Ich habe nichts anderes erwartet." Morgana lächelte mich freundlich an.
"Ich hab noch was zu erledigen, bis nachher Nico", verabschiedete sich mein Meister, ging in den Tempel und lies Morgana und mich draußen stehen. Ich freute mich so Morgana zu sehen, dass ich fast vergessen hätte, was ich eben erlebt hatte
"Ich war übrigens auf Taris", erzählte Morgana.
"Nicht so besonders, oder?", erwiderte ich kühl, da ich nicht gerne an Taris dachte.
"Wie eine kleinere Version von Coruscant", stimmte sie zu.
"Sag ich doch", lachte ich nur.
"Wie geht es dir so mit allem, du weißt schon?", widmete sie sich nun den wichtigeren Fragen.
"Ich bin voll und ganz auf dem Weg zum Jedi, kein bisschen Sith mehr. Mach dir da keine Sorgen", beruhigte ich sie.
"Gut, das wollte ich hören. Konnte der Rat mit deinem Wissen über die Sith etwas Neues raus finden?", erkundigte sie sich weiter.
"Leider nicht so viel wie erhofft", gestand ich. "Grob zusammengefasst wissen sie jetzt nur, dass es sie noch gibt und dass sie einen Stützpunkt auf Ambria hatten."
Es wurde schon langsam dunkel und wir spazieren noch um und durch den Tempel, bis wir uns dafür entschieden schlafen zu gehen. Ich dachte der Tag wäre mit Morgana doch noch gut geworden, aber dann hatte ich diesen Alptraum. Als ich aufwachte, wusste ich nicht mehr genau was es war, aber ich wusste, dass es mir eine scheiß Angst eingejagt hatte. Es war schon früh am Morgen, als ich das Verlangen verspürte nach Morgana zu schauen. Ich wollte sicher gehen, dass sie in Ordnung war. Ich wusste nicht mal warum ich mir solche Sorgen machte. Ich klopfte an ihre Zimmertür und als sich nichts regte ging ich einfach rein. Morgana war nicht mehr in ihrem Zimmer und alles war ein einziges Chaos. Außerdem war ein großer holographischer Schriftzug mitten im Raum mit der Aufschrift: "Sung ist jetzt in meiner Gewalt. Komm in den nächsten drei Tagen, sonst stirbt sie."
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Between Red and Blue
FanfictionEs war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis... STAR WARS Between Red and Blue Die von der Galaktischen Republik geführte Galaxie scheint trotz einiger lokaler Konflikte in Harmonie zu existieren. Doch im Untergrund spinnt de...