2. Zwei Brüder

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Mellis PoV

So leise wie möglich schloss ich die Autotür hinter mir und wankte einige Schritte vorwärts, als Chris auch schon wieder an meiner Seite war und mich führte. Es war später Abend und ich war todmüde. Verständlich, immerhin war ich schon seit sechs Uhr auf den Beinen und hatte einen anstrengenden Tag hinter mir. Doch auf den gemeinsamen Abend bei den Jungs hatte ich auf keinen Fall verzichten wollen. Mit geschlossenen Augen ließ ich mich einfach von Chris zu dem großen Mehrfamilienhaus führen. Ich hörte wie er die Haustür aufschloss und versuchte mit mir die Treppen zu unserer Wohnung hochzusteigen. Doch ich machte mich schwer und wehrte mich, dann grinste ich ihn müde an: „Trag mich hoch.“ Auch wenn ich es nicht richtig sehen konnte, wusste ich, dass er genervt die Augen verdrehte und dann sagte er: „Na los jetzt, Melissa. Ich bin auch müde und will in mein Bett.“ Seufzend hörte ich auf mich gegen seine ziehenden Hände zu wehren und wandelte mit seiner Hilfe die Treppenstufen hoch. „Geht doch...“, hörte ich ihn offensichtlich genervt murmeln. Wir waren ankommen und standen vor der Wohnungstür, die er hastig aufschloss und mich danach in den kleinen Flur hineinschob. Ich streifte leicht schwankend vor Müdigkeit meine Schuhe ab und hängte meine Weste an einen der Haken der Garderobe. Ginger, meine Katze kam in den Flur und miaute uns kläglich an, danach rieb sie ihren kleinen Kopf an meinem Bein. „Aw... Hast du uns vermisst?“ Ich lächelte und hob sie hoch, während Chris schon mal in unser Wohnzimmer ging. Es war der größte Raum in der gesamten Wohnung. Dunkle aber warme und gemütliche Möbel, eine riesige Couch mit vielen Kissen und einer Wolldecke darauf. Auf dem Parkettboden lag einer kuscheliger Teppich, der zur Wandfarbe der längsten Wand passte, die restlichen Wände waren in einem sehr hellen Vanilleton, fast schon weiß, gestrichen. Ich folgte Chris und tapste an dem riesigen Aquarium vorbei, wobei einige der Fische mich mit großen, stumpfen Augen ansahen. An einer der Wände standen zwei hohe Bücherregale vollgestellt mit allen möglichen Büchern und auf der anderen Seite waren große, bogenförmige Fenster. Noch immer mit Ginger auf dem Arm, stellte ich mich dort hin und sah hinaus auf die Straße. Durch die vielen Lichter war es noch immer recht hell und man konnte leider keine Sterne am Himmel sehen, doch die Straße in der wir wohnten, war wunderschön. Unsere Wohnung lag in einer ruhigen Gegend Londons und wir konnten sie uns auch nur leisten, weil meine Eltern uns jeden Monat was dazugaben und wir beide neben dem Studium noch Nebenjobs hatten. Doch die zusätzliche Arbeit machte mir nichts aus, wenn wir dafür in dieser fantastischen Wohnung wohnen konnten. Zu Beginn hatte ich noch eine Weile gezögert, da ich und Chris uns damals gerade erst wieder seit zwei Monaten versöhnt hatten, doch jetzt war ich froh zugestimmt zu haben. Ich liebte diese Wohnung mit dem großen Wohnzimmer, der hübschen Küche, einem Schlafzimmer mit Balkon, einem Arbeitszimmer für jeden von uns beiden und den überall verteilten Bildern, Pflanzen und anderen persönlichen Gegenständen und Erinnerungsstücken. Chris stellte sich hinter mich und meinte sanft: „Wir sollten ins Bett gehen.“ Ich nickte und setzte Ginger auf ihrem Lieblingsplatz auf dem großen Kratzbaum ab, dann folgte ich Chris ins Schlafzimmer. Ich war so müde, dass ich mich erst gar nicht umzog oder sonst wie fertig machte, sondern mich direkt unter die weiche Bettdecke kuschelte. Chris legte sich zu mir und schaltete das Licht auf seinem Nachttisch aus, was ich nur noch am Rande mitbekam, da ich schon in den Halbschlaf gefallen war. Es kam mir vor wie wenige Minuten, als ich Sonnenstrahlen auf mein Gesicht fallen spürte. Blinzelnd öffnete ich die Augen und sah mich in unserem Schlafzimmer um. Der kleine gemütliche Raum war in Rot-, Weiß- und Brauntönen eingerichtet und strahlte immer eine kuschelig angenehme Wärme aus. Chris kam plötzlich aus der Tür, die zu unserem Badezimmer führte und sah mich überrascht an. „Du bist ja schon wach.“ Ich verdrehte leicht die Augen und betrachtete ihn prüfend. Er trug kein Oberteil sondern nur eine Jeans und seine Haare waren bereits gestylt. „Ich wusste gar nicht, dass du heute was vorhast.“, meinte ich und Chris, der bereits zu dem Kleiderschrank gegangen war, antwortete: „Kann sein, dass ich vergessen hab es zu erwähnen... Ich treff mich heute mit ein paar aus dem neuen Kurs. Wir wollen zusammen lernen.“ Ich schnaubte leicht auf... Er hatte also einfach vergessen, mir zu sagen, dass er den Sonntag über nicht da war. „Aber heute ist Sonntag...“, murmelte ich und nachdem er seinen grauen Sweater übergezogen hatte, fragte er mich: „Ja, na und?“ Traurig sah ich auf die Bettdecke: „Sonntag ist doch immer unser Tag...“ Wir hatten unter der Woche immer kaum Zeit und da kam es auch schon mal vor, dass wir vielleicht über einen gesamten Tag hinweg nicht mehr als eine halbe Stunde zusammen hatten, weswegen mir die Sonntage heilig geworden waren. Da blieben wir meistens zuhause und verbrachten die Zeit miteinander. „Mein Gott Melissa. Mach da jetzt kein Drama draus.“ „Ich hab doch nur gesagt, dass wir den Sonntag normalerweise immer zusammen verbringen.“ „Dein Blick hat schon wieder gereicht.“ Wütend funkelte ich ihn an: „Tut mir leid, dass ich es blöd finde, wenn mein Freund schon am frühen Morgen weggeht. Und er es noch nicht mal für nötig hielt es mir zu sagen, geschweige denn, wann er denn wieder nach Hause kommt.“ Chris verdrehte nur die Augen und verließ das Zimmer. Kurz darauf hörte ich in der Küche die Kaffeemaschine rattern. Noch immer sauer, schwang ich die Beine aus dem Bett und folgte Chris in die Küche. „Und?“, fragte ich. „Was und?“ „Na wann kommst du wieder nach Hause?“ „Weiß ich noch nicht.“ Seufzend sah ich ihn an und bat ihn dann, da ich keinen Streit wollte: „Kannst du mir bitte auch einen Kaffee machen?“ Er schnaubte ärgerlich auf, machte mir jedoch auch eine Tasse. Ich setzte mich an den Küchentisch, schlürfte an dem heißen Getränk und betrachtete Chris, der hektisch in der Küche herumhuschte. „Weißt du vielleicht wo mein Schlüssel ist?“ Ich schüttelte den Kopf und er rieb sich mit einer Hand den Nacken: „Ich wette Ginger hat ihn schon wieder und spielt mit ihm.“ Er sagte das in einem leicht abwertenden Ton und mir lag schon eine patzige Antwort auf der Zunge, die ich jedoch mühsam wieder hinunterschluckte. „Ich bin ja zuhause, du brauchst keinen Schlüssel.“, sagte ich so freundlich wie ich nur konnte und er seufzte abgrundtief, als sei, das was ich gesagt hatte  besonders schlimm oder dumm gewesen. „Gut okay... Ich geh dann mal.“ Er gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange und verschwand dann ohne ein weiteres Wort, oder mir überhaupt die Chance zu geben, ihm zu antworten. „Hast du dein Handy dabei?“, brüllte ich ihm daher hinterher, doch es war zu spät, die Haustür knallte bereits zu. Ärgerlich knallte ich die Tasse auf den Tisch. Genau solche kleine Streitigkeiten kamen zur Zeit immer öfters bei uns vor. Und dann noch seine Stimmungsschwankungen... Gestern Abend war noch alles okay gewesen und heute morgen behandelte er mich wieder wie ein nerviges, dummes Anhängsel. Ginger kam in die Küche gehuscht und sah mich mit großen Augen an. Seufzend stand ich auf, streichelte sie kurz und nahm mir dann einen Lappen von der Spüle um den verschütteten Kaffee auf dem Tisch aufzuwischen. Ginger maunzte mich an und ich sagte leise: „Ist ja schon gut, Maus. Du bekommst ja gleich was.“ Als sie nur wieder maunzte schüttelte ich belustigt den Kopf und beeilte mich dann ihr etwas zu fressen geben. Während sie sich über ihr Futter hermachte, ging ich zurück ins Schlafzimmer und zog meine Klamotten von gestern Abend aus. Ich stopfte sie zusammen mit der restlichen Schmutzwäsche in die Waschmaschine und startete diese. Danach stieg ich unter die Dusche und ließ das heiße Wasser auf mich niederprasseln. Die Wärme entspannte mich und deutlich wohler tapste ich wieder aus der Dusche und wickelte mir ein Handtuch um den Körper. Mit einem zweiten rubbelte ich mir die Haare ein wenig trocken. Ich hatte gerade begonnen mir die Zähne zu putzen, als das Telefon klingelte. In Gedanken fluchend eilte ich aus dem Bad ins Wohnzimmer, wo unser Telefon stand. „Hallo?“, gurgelte ich in den Hörer ohne überhaupt erst auf den Bildschirm zu sehen. Mist! Ich hätte vielleicht auch doch besser erst einmal die Zahnpasta ausspucken sollen... „Melli?“, fragte mich eine verwirrte Stimme. „Ach du bists Tobi.“, brachte ich mühsam hervor. „Alles okay bei dir?“, erkundigte er sich besorgt und ich gab so gut ich konnte zurück: „Wart kurz.“ Eilig tapste ich zurück ins Badezimmer und spülte mir den Mund aus. „So jetzt kann ich reden.“, grinste ich „Tut mir leid, aber ich hatte gerade noch Zahnpasta im Mund.“ Tobi lachte auf: „Ach so und ich hab mich schon gewundert.“ Ich wartete, doch als er nichts weiter sagte, fragte ich nach: „Und, warum rufst du an?“ „Ich wollte fragen, ob wir heute vielleicht zu dritt was unternehmen wollen. Wir könnten aus London rausfahren und uns einen schönen Tag machen, das Wetter soll heut nochmal richtig gut werden.“ „Oh, tut mir leid, aber das geht nicht.“, murmelte ich enttäuscht. „Chris ist nicht da und ich muss lernen, ich schreib nächste Woche eine wichtige Prüfung.“ „Oh okay... Wo ist Chris denn?“, erkundigte sich Tobi und ich hörte ihm an, dass auch er enttäuscht war. „Das weiß ich selbst nicht so genau. Er ist schon ganz früh verschwunden und hat mir nur gesagt, dass er sich mit ein paar aus einem Kurs zum lernen trifft.“ „An einem Sonntag? Ich dachte, dass sei euer Tag.“ „Tja, dachte ich auch.“, seufzte ich. „Klingt so als, hattet ihr Streit...“, Tobi ließ es wie eine Frage klingen, obwohl es ja eigentlich keine war. „Nicht direkt Streit, aber er hat mich einfach ein wenig mies behandelt, obwohl ich ihm nichts gemacht habe und dann ist er auch einfach verschwunden ohne mir noch weiteres zu sagen. Und jetzt hock ich halt hier rum, mach mich gerade fertig und fang dann an zu lernen... Vielleicht putz ich ja auch noch ein bisschen.“ „Das ist doch keine Beschäftigung für so einen schönen Tag!“, sagte Tobi bestimmt. „Weißt du was... Ich hol dich in einer halben Stunde ab und dann fahren wir zum Club und gehen erst mal segeln. Wenn du willst helf ich dir danach auch beim Lernen.“ „Oh ja!“, rief ich begeistert. Ich war schon ewig nicht mehr segeln gewesen und bald war Winter und man konnte gar nicht mehr rausfahren. Tobi lachte und meinte: „Dann bis in einer halben Stunde.“ „Jap... Und danke Tobi, damit rettest du echt meinen Tag.“ „Immer wieder gerne.“, gab er zurück und ich konnte sein Grinsen förmlich vor mir sehen. Wir legten auf und ich wirbelte ins Badezimmer. Tobi war Chris älterer Bruder und einer der nettesten Menschen, die ich kenne. Seit etwa einem Jahr hatte er sein Studium fertig und wohnte und arbeitete in London. Ich zog mich eilig an und richtete meine Tasche mit allem was ich brauchte. Dann schmierte ich mir noch eilig ein Brot und aß es hastig. Kaum war ich fertig, klingelte es auch schon. Ich schnappte meine Tasche, knuddelte Ginger nochmal kurz und verließ dann die Wohnung. Mit richtig guter Laune eilte ich die Treppen hinunter und zur Haustür hinaus. Auf der Straße an sein Auto gelehnt stand Tobi und lächelte mich breit an. Er war ein großer und ziemlicher dünner Mann, doch trotzdem zeichneten sich seine Oberarmmuskeln deutlich unter seinem Oberteil ab. Ein glatt rasiertes, schmales Gesicht, mit warmen, intelligenten Augen, sah mir freundlich entgegen und das braune kurz geschnittene Haar war wie immer ein wenig durcheinander. Tobi nahm mich freudig in den Arm und drückte mich kurz an sich. Er und Chris waren komplett verschiedene Menschen, sowohl äußerlich, als auch charakterlich. „Also dann... Los geht’s.“, meinte er und wir stiegen beide ins Auto ein. Es dauerte nicht lange und wir waren aus London draußen und kurz darauf parkten wir auch schon auf dem Parkplatz am Segelclub. Vorfreudig sprang ich aus dem Wagen und wir liefen schnell Richtung Haupthaus. Dabei begegneten wir einigen anderen Clubmitglieder, die ich alle fröhlich begrüßte. Ich war schon lange nicht mehr hier gewesen und es fühlte sich ein wenig an, wie nach Hause kommen. Wir machten uns und das Boot fertig, dann ging es auch schon los... Einige Stunden später wankte ich gänzlich erschöpft zurück in die Umkleide um den Neopren loszuwerden und meine Klamotten wieder anzuziehen. Das Segeln mit Tobi hatte wirklich viel Spaß gemacht und es war schön, dass ich die ganze Zeit nicht ein einziges Mal an Chris hatte denken müssen. Tobi hatte mir auch versprochen, dass er noch mit zu mir kommen würde, damit wir dann zusammen lernen konnten. Ich schlüpfte in meine Jacke und verließ die Umkleide. Draußen wartete schon Tobi mit einem breiten Lächeln auf mich. „Fertig?“ Ich nickte zur Antwort und wir gingen wieder zurück zum Auto. Während der Fahrt versuchte ich Chris zu erreichen, doch er antwortete weder auf meine Nachricht noch nahm er ab, als ich ihn anrief. Ärgerlich packte ich mein Handy wieder weg und bemerkte den tröstenden Blick, den Tobi mir zuwarf, ehe er sich wieder auf die Straße konzentrierte. Lächelnd betrachtete ich ihn von der Seite. Wirklich lieb, wie er sich immer um mich kümmerte. Als wir da waren, parkte Tobi geschickt den Wagen und wir gingen zusammen hoch in die Wohnung, wo wir sofort von Ginger begrüßt wurden, die sich glücklich an uns schmiegte. Während Tobi in der Küche eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken machte, breitete ich im Wohnzimmer meine Lernsachen aus. Und nachdem wir dann gegessen hatten, begannen wir zu lernen. Ich hatte zwar keine sonderliche Lust dazu und meine Gedanken schweiften auch immer wieder zu Chris, der sich immer noch nicht gemeldet hatte, aber dank Tobi strengte ich mich doch an... Es war schon ziemlich spät, als Tobi schließlich wieder ging. Draußen war es schon dunkel und es war so gut wie nichts mehr auf der Straße zu hören. „Danke.“, meinte ich sanft und lächelte Tobi an. „Für was?“, er runzelte die Stirn, doch ein Grinsen umspielte seine Lippen. „Danke, dass du den Tag mit mir verbracht hast. Dank dir, konnte ich endlich mal wieder segeln. Und danke, dass du mit mir gelernt hast. Das hat mir wirklich geholfen.“ „Ach das.“, er winkte ab und zwinkerte: „Hab ich doch gern gemacht. Ruf mich einfach an, wenn du mal wieder Hilfe brauchst.“ Ich nickte und dann umarmten wir uns. Tobi zog mich sanft an sich und ich schlang meine Arme um ihn. „Mach dir keine Sorgen wegen Chris. Das wird wieder mit euch beiden.“, flüsterte er leise und ich flüsterte zurück: „Ich hoffs doch.“ „Ich auch für euch.“ Noch einmal presste er mich vorsichtig an sich, danach ließ er mich los und verließ die Wohnung mit einem kleinen Lächeln. Seufzend schloss ich die Tür hinter ihm und versuchte die unangenehme Stille, die mich sofort umhüllte auszublenden. Ein Blick auf mein Handy zeigte mir, dass Chris noch immer nicht reagiert hatte und so langsam begann ich mir Sorgen zu machen. Nachdem ich das Wohnzimmer aufgeräumt hatte und noch einen Joghurt gegessen hatte, legte ich mich zusammen mit Ginger und einem guten Buch ins Bett. Ich nahm mir fest vor auf Chris zu warten. Es war mir egal, dass ich morgen früh raus und zur Uni musste. Ich las Kapitel für Kapitel, während die Nacht draußen immer dunkler zu werden schien und nur noch entfernt die typischen Geräusche einer Stadt zu hören waren. Ginger neben mir schien tief und fest zu schlafen und auch ich konnte mich kaum noch wach halten, doch die Sorge um Chris und die Wut auf ihn halfen mir. Ich fühlte mich wirklich wie der einsamste Mensch auf der Welt, als es schließlich draußen schon wieder heller wurde und die frühen Morgenstunden hereinbrachen. Ich hätte versuchen müssen, wenigstens noch ein bisschen Schlaf zu bekommen, doch der Trotz hielt mich wach. Als es plötzlich schrill klingelte begann mein Herz laut zu wummern und ich fuhr keuchend auf. Geschockt ließ ich mein Buch fallen und ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es kurz vor fünf war. Chris! Natürlich er hatte keinen Schlüssel dabei gehabt. Ich sprang aus dem Bett, hastete zur Tür und öffnete sie für ihn. Er kam leise die Treppen hoch und ich sah ihn wütend an. Kaum war die Haustür hinter ihm zu, fauchte ich ihn an: „Wo warst du?“ Er roch nach Alkohol und Zigarettenqualm, was mich angewidert die Nase kräuseln ließ. „Tut mir leid, dass ich dich geweckt hab...“, nuschelte er, während er seine Schuhe auszog. „Wir waren noch zusammen aus, nachdem wir gelernt hatten. Ich hab die Zeit vergessen.“ „Du hast die Zeit vergessen?! Chris, es ist fünf Uhr morgens!“ Er zuckte die Schultern und murmelte: „Tut mir leid.“ Fassungslos sah ich zu, wie er regelrecht gleichgültig in unser Schlafzimmer ging, Ginger vom Bett vertrieb und sich dann hinlegte, nachdem er noch rasch Hose und Oberteil in eine Ecke gepfeffert hatte. „Ist das jetzt dein Ernst?“, fragte ich ihn wütend, doch er wedelte abwertend mit der Hand und vergrub sein Gesicht im Kissen. Sauer schloss ich die Augen und atmete einige Male tief ein und aus um mich wieder zu beruhigen. Dann ging ich Ginger nach ins Wohnzimmer und legte mich dort auf die Couch, da ich wirklich keine Lust hatte, mich neben Chris zu legen, außerdem konnte ich jetzt sowieso nicht mehr schlafen: In einer Stunde hätte ich dann eh wieder aufstehen müssen. Ich war wütend auf alles und jeden. Und enttäuscht.... Unfassbar enttäuscht und irgendwie auch angewidert vom Verhalten meines Freundes.

Hallöle :D

Ich wünsch euch allen gute Weihnachten und einen fröhlichen Rutsch... oder so ähnlich :P lasst euch schön beschenken :)

so als ganz kleines Geschenk von mir ein Kapitel ^.^

xo und allen einen hoffentlich wunderschönen, puscheligen Abend mit eurer Familie

laudea :* 

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