3. Lonely

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Zayns PoV

Müde ging ich die Treppen hoch in mein Zimmer. Wir hatten den ganzen Tag damit verbracht ein neues Musikvideo zu drehen und würden wahrscheinlich noch die ganze Woche jeden Tag daran arbeiten müssen. Es war ein ziemlich aufwendiges Video, für das wir verschiedene Szenen drehten, was schon lange genug dauerte, aber leider hatte zur Zeit auch keiner so wirklich Lust auf den Videodreh. Uns schwirrten andere Dinge im Kopf herum, was es unfassbar schwer machte sich zu konzentrieren oder auf Befehl ausgelassen zu sein und gute Laune vorzutäuschen. Komplett erschöpft schloss ich die Zimmertür hinter mir und zog mich aus. Ich hatte keine Lust mich jetzt noch zu duschen, das würde ich morgen früh sowieso machen müssen. Nur in einer Jogginghose legte ich mich in mein Bett und kuschelte mich in die Decke und das große, weiche Kissen. Seufzend griff ich nach der Jeans, die ich auf dem Boden hatte liegen lassen und fischte mein Handy aus der Hosentasche um es ans Ladekabel zu stecken. Ich drehte mich auf die Seite und ließ den Bildschirm aufleuchten. Gähnend entsperrte ich es und griff nacheinander auf mein Mail-Programm, Facebook und Whatsapp zu. Nirgends war etwas neues von Laura, was mich auch nicht sonderlich wunderte, da ich nur noch alle paar Tage von ihr hörte. Doch trotzdem hatte ich die leise Hoffnung gehabt, dass sie und Joshua inzwischen von ihrer mehrtägigen Tour quer durch den Dschungel zurück seien und sie sich gemeldet hätte, aber war wohl mal wieder nichts... Die Tatsache, dass Laura sich nur so selten melden konnte, machte mir die Trennung nicht gerade leichter. In der Zeit nachdem sie und Joshua wieder zusammen gekommen waren, aber bevor die beiden auf Weltreise gegangen waren, hatte ich sie so oft es ging gesehen, jeden Tag mit ihr geschrieben oder telefoniert und mit einem Mal war das alles vorbei gewesen. Und eigentlich dürfte ich mich darüber nicht beschweren, denn ich wusste, dass diese Weltreise ihr Traum war und dass es sie sehr glücklich machte, diesen Traum zusammen mit Joshua leben zu können, auch wenn das hieß ihre Familie und Freunde für lange Zeit nicht zu sehen, aber ich war zu egoistisch um mich für sie sonderlich zu freuen, geschweige denn glücklich zu sein. Ich wäre gern derjenige gewesen mit dem sie die Welt erkundete, der ihr alles zeigte und der jeden einzelnen Tag Stunde um Stunde mit ihr verbringen konnte, aber wann bekommt man im Leben schon je alles was man will? Ich hatte meinen Traum erfüllt bekommen und war ein berühmter Sänger geworden, ich hatte es geschafft von meiner Leidenschaft leben zu können, vielleicht durfte ich einfach nicht mehr vom Leben, vom Schicksal erwarten. Vielleicht bekam ja jeder Mensch nur ein gewisses Maß an Glück und erfüllten Wünschen und meines war bereits voll. Frustriert bemerkte ich, dass ich noch immer auf die letzten Nachrichten von Laura und mir starrte und dass ich verdammt nochmal extrem melancholisch geworden war. Andere Menschen wurden sentimental wenn sie zu viel Alkohol getrunken hatten, ich wurde sentimental wenn ich an Laura dachte, was aber auch nur daran lag, dass ich sie jetzt seit etwa einem Jahr kannte, sie fast genauso lange schon liebte und sie mit Joshua zusammen war und ihn regelrecht vergötterte... So was konnte mit der Zeit eben schon mal ganz schön an den Nerven ziehen. Die bei mir sowieso schon langsam aber sicher nicht mehr vorhanden waren. Ich war zu einem sentimentalen Wrack mutiert und das Wissen darum, dass ich sie auch die nächsten Monate, eigentlich das ganze nächste Jahr kaum sehen würde, machte das Alles nicht gerade leichter. Wie konnte man nur so anhängig von einem Menschen werden? Obwohl ich mir eigentlich sicher war, dass sie nicht rangehen würde, versuchte ich sie zu erreichen. Ganze dreimal ließ ich es bis zum Schluss klingeln, hinterließ jedoch keine Nachricht. Sobald sie sehen würde, dass ich sie in den letzten Tagen jeden Abend angerufen hatte, würde sie schon zurückrufen. Trotz allem enttäuscht kuschelte ich mich tiefer in mein Kissen und die Decke und stellte mir vor wie es wäre, wenn sie jetzt hier wäre. Sie hatte häufiger hier bei mir geschlafen und innerlich hatte ich dabei immer gejubelt. Ich wusste, dass Joshua nie so begeistert davon gewesen war, aber das war ihr herzlich egal gewesen, mit der einfach Begründung, wenn er sie wirklich liebt, dann muss er ihr auch vertrauen. Mir hatte das natürlich immer gefallen... Ein kleines Grinsen schlich sich auf mein Gesicht und schon nicht mehr ganz so deprimiert legte ich mein Handy weg, drehte mich auf die andere Seite und versuchte zu schlafen.

Ich weiß das Kapitel ist extrem kurz aber deswegen kommt morgen auch gleich nochmal eins :D und das ist dann ein schön langes

Euch allen einen guten Rutsch und wir sehen uns dann im neuen Jahr ;*

xo laudea :)

Another World?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt