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"Hey!" begrüßt er mich. "Hey!" antworte ich. Und Max zieht mich in eine Umarmung, als wir uns lösen, lächelt er mich an. "So, und was machen wir jetzt?"

Kate P.o.V.

"Keine Ahnung, was meinst du?" stelle ich die Gegenfrage. "Wie wäre es, wenn wir etwas essen gehen oder so?" "Klingt gut." nicke ich bestätigend. "Na dann mal los." grinst Max. Dann nimmt er mit seiner einen Hand den Koffer, greift mit seiner Hand nach meiner Hand und verschränkt unsere Finger miteinander.

Ich sehe runter zu unseren Händen, dann sehe ich in Max' Gesicht und lächle. Er erwidert das Lächeln und gemeinsam gehen wir zum Ausgang des  Flughafens. Aber als sich die großen Türen öffnen, schlägt uns eine Welle von Blitzlicht und laut rufender Stimmen entgegen. "Mrs. Reece, sind Sie mit Max Meyer liiert?" "Was können Sie uns zu Ihrem Knöchel sagen, Herr Meyer?" "Wie lange kennen Sie beiden sich schon?" "Max! Ein kurzes Fazit zum Spiel, bitte!"

Ich blinzele gegen das grelle Licht und bleibe stehen. Überfordert sehe ich mich um. Überall sehe ich Paparazzi, die auf Antworten auf ihre dämlichen Fragen warten. Da merke ich, dass Max meine Hand leicht drückt und mich ansieht. Er nickt mir aufmunternd zu und dann zieht er mich sanft durch die Menschenmasse zum Parkhaus.

Dort steigen wir schnell in meinen Wagen und ich fahre los. Am Ausgang des Parkhauses warten noch einmal Paparazzi auf uns, jedoch fahren wir können sie uns keine Fragen mehr stellen, sondern machen lediglich noch Fotos.

Auf der Straße atme ich aus. "Was war das denn?" frage ich mehr zu mir selber. "Die Paparazzi haben anscheinend Wind davon bekommen, dass du hier bist und da wir heute Morgen auch gelandet sind, war das für sie wohl ein gefundenes Fressen."

"Ich denke, Essen gehen können wir knicken, die Paparazzi sind immer noch hinter mir." sagt Max dann und deutet in den Rückspiegel. Tatsächlich sind immer noch einige Autos hinter uns. Da kommt mir eine Idee. "Okay, halt dich fest, wir fahren jetzt einen Umweg." sage ich zu Max. "Warum soll ich mi-" weiter kann er nicht sprechen, denn ich bremse und drehe den Wagen schnell. Danach biege ich schnell in eine Landstraße ein und stelle den Wagen aus.

Die Autos der Journalisten fahren an der Landstraße vorbei. "Wow, das war heftig..." ein wenig geschockt sieht Max mich von der Seite an. "Tut mir leid, ich hätte dich warnen sollen." lache ich und auch Max muss grinsen.

Wenig später fahre ich die Auffahrt zu meinem Haus hoch. Wir halten vor der Haustür und steigen aus. Max hebt seinen Koffer aus dem Kofferraum und folgt mir ins Haus. Ich hole Getränke aus der Küche und gemeinsam lassen wir und auf das Sofa fallen.

"Das war eine Aktion... Das glaubt mir niemals jemand." sagt Max dann. "Ist das bei euch Fußballern eigentlich immer so?" frage ich ihn und er schüttelt den Kopf. "Normalerweise nicht, da sind andere Fußballer wie zum Beispiel von Bayern interessanter. Aber wenn man natürlich mit berühmten Leuten, wie dir, unterwegs ist passiert so etwas schon mal. Ungefähr so wie heute." erzählt er.

"Ich bin doch nicht berühmt." werfe ich ein. "Kate, du bist eine Person des öffentlichen Interesses. Das kannst du nicht abstreiten." antwortet Max ruhig. Er hat Recht, mein Leben hat sich in den letzten Wochen komplett geändert. Aber das wusste Max doch bis jetzt nicht, zumindest habe ich ihm nichts davon erzählt...

"Woher weißt du, dass ich 'eine Person des öffentlichen Interesses' bin?" frage ich ihn deswegen verwundert. "Also, ich... Es könnte sein, dass Alessandro und ich dich gegoogelt haben." erklärt mir Max kleinlaut und sieht mich unsicher an. Ich überlege kurz, wie ich reagieren soll. "Also, so ist das also... Dann kann ich dir ja auch die ganze Geschichte erzählen..." sage ich nachdenklich.

"Puuh, ich dachte schon, du wärst sauer deswegen." sagt Max erleichtert und sieht mir in die Augen. Jetzt bin ich die jenige, die seine Hand in meine nimmt. Ich atme noch einmal tief durch und beginne zu erzählen.

"Es begann alles damit, dass meine Eltern mir vor ungefähr 2 Monaten eröffneten, dass ich adoptiert bin. Ich bin ausgerastet, da sie mich mein ganzes Leben belogen haben. Dann bin ich von München nach Köln gezogen und habe mich an der Uni zu Köln für ein Studium eingetragen. Dabei haben mir Fynn und Timm geholfen, du hast die beiden ja schon mehr oder weniger kennengelernt. Auf jeden Fall bekam ich dann vor ein paar Wochen eine E-Mail, in der stand, dass ich in einem Unternehmen arbeiten sollte, von dem ich vorher noch nie etwas gehört habe. Noch am selben Abend stand ein Mann mit zwei Bodyguards vor meiner Tür und man erklärte mir, dass mein leiblicher Vater, den ich bis dato nicht kannte, mir seine Bank überlassen will."

"Krass, und was hast du dann gemacht?" fragt Max neugierig. "Ich bin mit Mr. Haynes nach Hamburg gefahren, um meinen Vater zu treffen. Dort wurde ich mit Luxus überschüttet und von Paparazzi belagert. Das war eine ziemlich heftige Zeit, denn ich konnte nicht verstehen, was daran so toll ist, dass ich meinen Vater kennenlerne, aber da war mir die Größe des Ganzen auch noch nicht bewusst. Zumindest habe ich dann meinen leiblichen Vater kennen gelernt und er hat mir erklärt, dass ich sein Angebot, die Firma zu übernehmen, auch ablehnen kann. Aber letztendlich habe ich mich dafür entschieden. Ich mache das für meine (Adoptiv-)Eltern und Edward, ich möchte sie nicht enttäuschen. Mit meinen Eltern habe ich mich mittlerweile vertragen und auch mit Edward verstehe ich mich sehr gut."
Das Detail, das Edward mich dazu gebracht hat, Max zu schreiben, lasse ich einfach weg.

Erwartungsvoll sehe ich zu Max, der mit einer nachdenklichen Miene neben mir auf dem Sofa sitzt und immer noch meine Hand hält. "Ich hätte nicht gedacht, dass du in den letzten Wochen so viel durchmachen musstest." sagt er und zieht mich zu sich.

Er drückt mir vorsichtig einen Kuss auf die Stirn, dann sieht er mir in die Augen. "Kate, ich weiß nicht genau, was man in so einer Situation sagt, aber ich bin immer für dich da, wenn du reden willst, okay?". Ich nicke und flüstere so leise, dass ich mir nicht sicher bin, ob Max es überhaupt gehört hat: "Danke, das bedeutet mir viel." 

"Das ist doch selbstverständlich." antwortet Max dann jedoch genau so leise und lehnt sich ein wenig zu mir rüber. Mittlerweile sind wir uns so nah, dass ich seinen Atem beim Reden auf meinem Gesicht spüren kann. "Du bedeutest mir unglaublich viel, ich weiß wir kennen uns noch nicht so lange, aber ich wollte dir das unbedingt sagen." flüstert er dann.

Ich lege meine Stirn an seine, schließe die Augen und genieße den Moment. "Du bedeutest mir auch sehr viel, Max." antworte ich und öffne meine Augen. Ich blicke in das überraschte Gesicht von Max, aber dann strahlen seine Augen förmlich.  Er legt eine Hand an meine Wange, schafft ein bisschen Abstand zwischen uns, um mir in die Augen zu schauen. Dann nähert er sich langsam wieder meinem Gesicht, sieht mir abwechselnd auf die Lippen und wieder in die Augen. Ich lehne mich vor um den letzten Abstand zwischen uns zu überwinden...

sacrificing love - MM7 | jmjmmnyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt