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Dann nähert er sich langsam wieder meinem Gesicht, sieht mir abwechselnd auf die Lippen und wieder in die Augen. Ich lehne mich vor, um den letzten Abstand zwischen uns zu überwinden...

Max P.o.V.

Sie lehnt sich ein Stück zu mir, also nähere ich mich ihr ebenfalls.

Auf einmal höre ich neben mir etwas lautes Klingeln, wir schrecken auseinander und sehen auf den Tisch. Natürlich war es mein Handy, das geklingelt hat. Ich schaue auf das Display. Eine unbekannte Nummer ruft an.

Ich sehe zu Kate rüber, aber sie guckt nur betreten runter auf ihre Hände. "Geh ruhig ran." murmelt sie dann. Ich nicke leicht und nehme dann den Anruf entgegen. "Meyer?" melde ich mich. "Hallo, Max. Kannscht du gerade reden? Esch dauert auch nischt lange." meldet sich eine bekannte Stimme am anderen Ende der Leitung und ich erstarre in meiner Bewegung.

Kate P.o.V.

"Ja, natürlich." sagt Max in den Hörer. Mit einem entschuldigendem Blick steht er auf und verlässt den Raum. Ich atme auf. Wir hätten uns eben fast geküsst, aber es ist natürlich etwas dazwischen gekommen. Ein bisschen frustriert setze ich mich wieder ordentlich hin. Es war ja klar...

Ich stehe auf, um die leeren Flaschen in die Küche zu bringen. Aus dem Schrank hole ich neue und gehe zurück ins Wohnzimmer. Ein Blick aus dem Fenster verrät mir, dass es bald abend sein muss, denn die Sonne geht gerade unter. Ich stelle gerade die Flaschen auf den Tisch, da kommt Max mit einem strahlenden Grinsen auf dem Gesicht zurück ins Wohnzimmer.

Ich lächele ihn ebenfalls an. Er kommt schnell um den Tisch herum gelaufen und hebt mich auf einmal hoch und wirbelt mich im Kreis. Ich muss lachen, denn so eine Aktion hätte ich jetzt nicht erwartet.

"Na, warum hast du denn so gute Laune?" frage ich ihn, als er mich runterlässt. "Jogi Löw hat mich gerade angerufen, er möchte, dass ich bei der WM-Quali im Kader stehe." erklärt er glücklich. Ich freue mich für Max und umarme ihn. "Herzlichen Glückwunsch!" gratuliere ich ihm. "Danke! Ich bin so glücklich gerade... Das kannst du dir gar nicht vorstellen." schwärmt Max.

"Wobei, ein bisschen besser könnte es doch sein." sagt er erst nachdenklich und grinst dann. Ich will ihn gerade fragen, was er meint, doch da liegen seine Lippen schon auf meinen. Überrascht erwidere ich den Kuss und Max lächelt in den Kuss hinein. In mir kribbelt alles. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Fühlt es sich so an, wenn du die Person küsst, in die du womöglich verliebt bist? Es ist perfekt, unsere Lippen bewegen sich synchron zueinander.

Als wir uns lösen, höre ich Max flüstern. "Endlich!" Ich muss schmunzeln. "Endlich?" frage ich ihn. Und er grinst. "Ja, endlich! Das wollte ich heute schon am Flughafen machen, aber ich habe mich irgendwie nicht getraut."sagt er und küsst mich noch einmal.

"Ich bin froh, dass du es gemacht hast." erwidere ich grinsend. "Ich auch." sagt Max mit einem verschmitzten Grinsen. Wir setzen uns wieder auf das Sofa. "Also, was wollen wir jetzt machen?" fragt Max und ich will gerade zu einer Antwort ansetzen, als schon wieder ein Klingeln ertönt.

Leon ruft an... erscheint auf dem Display von Max' Handy und Max stöhnt auf. "Warum gerade jetzt?" fragt er mehr an sich gewandt und nimmt sein Handy vom Tisch. "Es dauert nicht lange." sagt er entschuldigend zu mir und ich nicke nur bestätigend. Max drückt auf den grünen Hörer und schon ertönt die Stimme von Leon Goretzka. "MAX! DU GLAUBST GAR NICHT, WER MICH GERADE ANGERUFEN HAT!!!" es ist so laut, dass Max sein Handy ein wenig von seine Ohr weghalten muss. "Leon, ich weiß schon wer. Hör auf so zu schreien!" antwortet Max leicht gequält. Ich lehne mich amüsiert zurück und verfolge das Gespräch.

"Ja, ich weiß." sagt Max dann. "Jaa, wir teilen uns ein Zimmer." "..." "Wir können dann ja zusammen nach Düsseldorf fahren." "..." "Leon, ich muss Schluss machen, ich... ähmm... bin gerade einkaufen. Ich rufe dich später zurück. Tschüss." beendet er das Telefonat. Dann legt er das Handy zurück auf den Tisch und atmet einmal durch.

"Beim Einkaufen also, hm?" frage ich ihn grinsend. "Naja, also, wenn Leon weiß wo ich wirklich bin, wird er mich bei nächsten Training solange ausfragen, bis er alles weiß und da hab ich wirklich gar keine Lust drauf, er ist manchmal unerträglich." antwortet Max ebenfalls grinsend. "Na, wenn das so ist... Wie wäre es, wenn wir einen Film gucken?" schlage ich dann vor. "Gute Idee, ich bin eh total müde vom Flug." sagt Max. "Was wollen wir denn gucken?" frage ich wieder. "Keine Ahnung, was hast du denn da?" "Ich habe Netflix und Amazon prime, also ist es eigentlich egal." sage ich. "Dann lassen wir den Zufall entscheiden." sagt Max.

"Okay, dann hole ich gerade was zum Essen und du machst den Fernseher schon mal an." bestimme ich und stehe auf. Aus der Küche hole ich Chips und Schokolade und fülle beides in jeweils eine kleine Schüssel. Damit bewaffnet gehe ich zurück ins Wohnzimmer. "Und hast du schon einen Film gefunden?" frage ich. "Ja, habe ich. " sagt Max und deutet auf den Bildschirm.

"Der geilste Tag ? Gute Wahl." lobe ich Max und stelle die Schüsseln auf den Tisch, danach setze ich mich wieder neben ihn aufs Sofa. Als Max den Film startet hole ich noch schnell eine große Decke unter dem Sofa hervor und lege sie über unsere Beine. Ich will mich gerade ins Sofa lehnen, da bemerke ich Max' Arm an meiner Schulter. Er zieht sich an sich heran, also kuschele ich mich an seine Schulter und spüre, wie Max seinen Kopf ein wenig auf meinen lehnt. Zufrieden richte ich meinen Blick zum Fernseher und genieße das Gefühl, wie Max mich in seinen Armen hält.

Ungefähr in der Mitte des Filmes sehe ich zu Max hoch und stelle fest, dass er eingeschlafen ist. Er scheint wirklich kaputt von dem Flug gewesen zu sein. Lächelnd befreie ich mich vorsichtig aus Max Griff, dann stehe ich leise auf. Ich stelle den Fernseher aus und räume auf.

Ich beschließe Max zu wecken, es ist mittlerweile halb 12 nachts. "Max, wach auf!" ich lege vorsichtig meine Hand auf seine Schulter. Er wird langsam wach und sieht mich mit verschlafenen Augen an. Dann weiten sich seine Augen auf einmal. "Mist, wie lange habe ich geschlafen?" fragt er mich erschrocken.

"Ungefähr 1 Stunde." antworte ich ihm lachend. "Oh, verdammt. Das tut mir leid, ich wollte wirklich wach bleiben. Ich-" entschuldigt er sich. "Ist schon in Ordnung, das ist doch nicht deinen Schuld." sage ich. "Wenn du möchtest kannst du hier schlafen, du kannst ja so nicht mehr fahren." schlage ich dann vor. "Wenn es keine Umstände macht, gerne." erwidert Max lächelnd.

Er will sich gerade wieder aufs Sofa legen, aber ich stoppe ihn. "Du kannst doch nicht auf dem unbequemen Sofa schlafen. Du kannst gerne mit ins Bett kommen, wenn das für dich okay ist." biete ich ihm an. "Wenn es für dich in Ordnung ist, gerne." antwortet Max grinsend.

Gemeinsam gehen wir die Treppe hoch. Ich zeige Max das Bad und er geht sich umziehen. Als er fertig ist kommt er nur T-Shirt und Boxershorts heraus. Schöner Ausblick... Dann gehe ich ins Bad und mache mich fertig. Als ich wieder aus dem Bad herauskomme, liegt Max schon im Bett und hat die Augen geschlossen. Ich lege mich leise daneben, damit ich ihn nicht aufwecke, aber anscheinend war Max noch nicht eingeschlafen, denn als ich mich richtig zudecken will zieht er mich näher zu sich und legt einen Arm um meine Hüfte.

"Du hättest mir auch sagen können, dass du noch nicht schläfst." flüstere ich leise. "Stimmt, das hätte ich. Habe ich aber nicht" erwidert Max ebenfalls flüsternd. Ich muss lächeln.

"Gute Nacht, Max." sage ich dann, lehne mich ein bisschen zu ihm hoch und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. "Gute Nacht, Kate. Schlaf gut." antwortet Max und zieht mich noch ein bisschen näher zu sich.
An Max gekuschelt, schließe ich dann meine Augen.

sacrificing love - MM7 | jmjmmnyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt