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"Ey, wir müssen hier rein! Dahinten ist der Garten" rufe ich und versuche zum vierten Mal meinen Haustürschlüssel ins Schloss zu stecken, ich bin auch nicht mehr so nüchtern. "Fallt bloß nicht in den Teich!"

Es ist halb 6 Uhr morgens wir sind gerade aus dem Club wiedergekommen und haben beschlossen, bei mir zu schlafen, da keiner der Jungs mehr in der Lage war, zu fahren. Außerdem war es eh praktischer bei mir zu bleiben. Es wird schon wieder hell und Max, Leon und Alessandro sind richtig betrunken, also so richtig.

Endlich schaffe ich es die Haustür aufzumachen, aber Leon, Max und Alessandro wollen anscheinend im Garten Fußball spielen. Also schicke ich Sead, der nicht mehr so betrunken ist, hinterher, damit er auf sie aufpasst. "Sorg dafür, dass sie nichts kaputt machen oder in den Gartenteich fallen." trage ich Sead auf  und gehe dann nach oben, mich umziehen. Dann schminke ich mich ab und gehe in T-Shirt und Shorts wieder runter. Ich lege Decken und Kissen aufs Sofa. Darauf können Leon, Alessandro und Sead später schlafen.

Als ich die Terrasse betrete, sehe ich, dass sich die Jungs aus Blumentöpfen Tore gebaut haben und mit einem Ball aus meiner Gartenhütte Fußball spielen. Es ist ein Bild für die Götter, wie die vier versuchen, den Ball zu erwischen und dabei immer wieder hinfallen und dann darüber lachen wie so Irre. Ich setze mich in einen der Stühle und beobachte sie müde.

Ich werde wach, da liege ich in meinem Bett. Die Uhr neben mir zeigt 14:09 Uhr. Müde drehe ich mich um und sehe Max neben mir liegen. Er schläft noch friedlich. Also beschließe ich erstmal aufzustehen und Frühstück zu machen.

Unten im Wohnzimmer liegen Leon, Alessandro und Sead quer im Raum verteilt. Ich grinse. Leon hat doch tatsächlich den Fußball als Kissen benutzt und Alessandro liegt schnarchend  vor meinem Kamin. Einzig Sead liegt auf dem Sofa, jedoch nicht ganz. Seine Beine liegen auf dem Sofa, aber er selbst liegt unter meinem Tisch, der vor dem Sofa steht. Grinsend hole ich mein Handy aus meiner Tasche und mache erstmal ein Foto von den dreien. Da höre ich Schritte hinter mir.

Ich drehe mich schnell um. Max kommt gähnend die Treppe herunter und küsst mich kurz. Ein bisschen fertig guckt er mich an, aber ich bedeute ihm, leise zu sein. Dann deute ich auf die schlafenden Chaoten und Max fängt an zu grinsen. Er will nach seinem Handy in der Hose greifen, aber hat nur Boxershorts an. Ich zeige auf den Tisch, auf dem sein Handy liegt. Er schnappt es sich und macht mehrere Fotos.

Dann gehen wir in die Küche. "Kannst du schon wieder fahren, oder soll ich Brötchen holen?" frage ich Max. Der guckt mich verwirrt an, als ich ihm ein Glas Wasser und eine Aspirin reiche. "Okay, ich denke, ich habe meine Antwort. Du kannst in der Zeit, in der ich Brötchen hole, schon den Tisch decken." sage ich und Max nickt,  dann hole ich meine Tasche. "Brenn mir bloß das Haus nicht ab." befehle ich ihm und verlasse das Haus.

Da klingelt mein Handy. Ich gehe schnell ran. Am anderen Ende der Leitung meldet sich Mr. Haynes. "Mr.Haynes, was kann ich für Sie tun?" frage ich gut gelaunt. "Mrs. Reece. Ich habe einige Informationen für Sie. Zum einen habe ich Ihre Reiseinformationen aktualisiert. Sie reisen jetzt zu zweit und beziehen Ihre Wohnung in London. Und zum anderen wird heute gegen 17 Uhr ein Mann vor ihrer Tür stehen, der Ihnen einige Unterlagen mit Listen dabei haben wird. Sie müssen entscheiden, wen Sie einstellen wollen. In den Unterlagen werden viele vielversprechende Kandidaten sein. Wählen Sie mit Bedacht. Das wäre auch schon alles." erklärt er mir. "In Ordnung, ich werde mich darum kümmern. Vielen Dank, Mr. Haynes." antworte ich ihm.

Mit drei Tüten beladen, öffne ich die Haustür. Als ich das Wohnzimmer betrete, schlafen Leon, Alessandro und Sead immer noch, also gehe ich leise in die Küche. 
In der Küche sehe ich Max in T-Shirt und Boxershorts vor dem Herd stehen, er hat mich anscheinend noch nicht bemerkt.

Ich lege leise die Tüten auf den Tisch, den Max schon komplett gedeckt hat. Dann stelle ich mich hinter ihn und umarme ihn von hinten. Max zuckt leicht zusammen, aber dann entspannt er sich. "Hey, was machst du da?" nuschele ich in sein T-Shirt.

"Ich mache Pancakes, ich liebe Pancakes." antwortet Max und grinst. Dann holt er den letzten Pancake aus der Pfanne und legt ihn zu den anderen auf den Teller. Ich nehme ihm den Teller ab und stelle ihn in die Mitte des Tisches.

"Komm lass uns die anderen wecken." schlägt Max vor und zieht mich ins Wohnzimmer. Leise gehe ich zu Sead, der immer noch unter dem Tisch liegt. "Sead, aufwachen! Aber beweg dich bitte nicht, sonst stößt du dir den Kopf." versuche ich ihn zu wecken, aber das klappt nicht. Ich rüttele an seiner Schulter, aber er schläft einfach seelenruhig weiter.

Verzweifelt sehe ich zu Max, der neben Leon steht und grinst. Dann kommt er zu mir rüber und zeigt mir mit einer Handbewegung, dass er den Tisch beiseite stellen möchte. Also versuchen wir den Tisch hochzuheben, ohne Sead ernsthaft zu verletzen.

Als der Tisch neben ihm steht grinst Max immer noch, ich sehe ihn fragend an, aber sein Grinsen wir immer breiter. Mit einer Hand zählt er einen Countdown herunter.
Und auf einmal fängt er an zu schreien.

"So ihr Schlafmützen! Aufstehen und zwar jetzt, wenn ihr nicht in 10 Minuten unten seid, lauft ihr 20 Extrarunden!" und schon sind alle drei hellwach. Leon und Alessandro schauen verwirrt aus der Wäsche, während sich Sead erschrocken umschaut. "Was zur Hölle?!" Leon reibt sich die Augen. "Bitte nicht so laut." bittet Alessandro, der sich seinen Kopf hält.

"Jungs, es gibt Frühstück. Kommt ihr?" und schon sind alle aufgesprungen und rennen zur Küche. Grinsend folge ich ihnen und erblicke Max, Leon, Alessandro und Sead, wie sie sich über das Frühstück her machen. "Ey, lasst mir was über!" ruft Alessandro. "Dann iss doch schneller!" erwidert Leon kauend. "Jungs, ruhig!" lache ich. "Es ist doch genug für alle da."

"Und was haben wir heute vor?" fragt Leon. "Wir haben heute doch das Abschlusstraining und morgen spielen wir gegen Gladbach. Also fahren wir heute zurück, würde ich sagen." schlägt Max vor.  "Kommst du wieder mit zu mir?" fragt er dann an mich gewandt. "Ich kann nicht, ich bekomme gleich noch Arbeit, Einstellungen und so." sage ich und sehe Max' enttäuschtes Gesicht.

"Du kannst doch morgen zu unserem Spiel kommen, oder?" schlägt Alessandro vor und Leon und Sead nicken heftig. "Ja, komm zu unserem Spiel, wir können uns zusammen irgendwo hinsetzen." sagt Leon. "Warum spielst du nicht?" frage ich ihn erstaunt. "Ich bin noch verletzt, aber ich kann in ein paar Wochen wieder spielen."  antwortet Leon.

"Okay, also ich komme gerne morgen nach Gelsenkirchen." stimme ich zu. "Sehr gut, ich freue mich schon." sagt Max und gibt mir einen Kuss auf die Wange.  Dann essen wir gemütlich weiter, gegen 15 Uhr wollen die vier dann zurück nach Gelsenkirchen fahren, aber da sie kein Auto bei mir haben fahren sie mit meinem. Leon wird mich morgen zum Spiel abholen und ich fahre dann mit meinem Auto zurück. Die Jungs haben gerade alle ihre Sachen zusammengepackt, da klingelt es an meiner Tür. Ich öffne die Tür, vor mir steht ein junger Mann. Er sieht ziemlich gut aus. Ich schätze ihn ungefähr so alt wie ich. Er trägt formelle Kleidung und ist relativ groß, außerdem sieht er sehr muskulös aus.

"Ähm, kann ich Ihnen helfen?!" frage ich ihn. "Ja, das können Sie, Mrs. Reece. Mein Name ist Jacob Montgomery. Ich bringe Ihnen die Unterlagen und werde sie zusammen mit Ihnen durch gehen." antwortet der Mann freundlich. "Schön, dich kennen zu lernen. Nenn mich bitte Kate." begrüße ich ihn. "Komm doch bitte rein." biete ich ihm an und er tritt ein. Da kommen mir Max und Leon entgegen. Fragend schauen sie erst Jacob und dann mich an.

sacrificing love - MM7 | jmjmmnyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt