Reinblüter-Arschloch

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Nach längerem überlegen, also fast eine Woche hatte ich mich dazu entschieden mich vom goldenen Trio abzuschirmen, denn ich wollte es mir nicht schwer machen. Wenn ich starb wollte ich nichts vermissen, oder zumindest nur Draco, so war es schon immer wenn ich an den Tod gedacht hatte, ich würde nur Draco zurücklassen. Es würde ja keinen anderen interessieren und ich hätte keine Probleme. Ich hatte nichts gegen das sterben, ganz ehrlich ich hatte es in den letzten Jahren schon ein paarmal in Betracht gezogen Selbstmord zu begehen, doch der Gedanke Draco mit Lucius und Narcissa allein zu lassen lies mich abschrecken. Aber zurück zum eigentlichen Thema, ich hatte vor die drei dazu zu bringen mich zu hassen, dann würden sie es mir und sich selber nicht unnötig schwer machen. Doch der Gedanke die restlichen Monate allein, oder nur mit meinem Zwilling, zu verbringen schien nicht ganz so rosig. Und so saß ich nun in der großen Halle, ohne Hunger zu haben, und überlegte wie ich die von den dreien los bekam. Ich hatte so viele Möglichkeiten und zerbrach mir den Kopf darüber welches die beste war. Doch dann schien es mir aufzufallen, das einzige was sie drei wirklich zu hassen schienen war Draco, oder zumindest die Malfoy Arroganz und Ignoranz, einfach gesagt, ich musste nur das Reinblut-Arschloch spielen, was ich gut konnte. Sehr gut. Und vielleicht etwas zu gut.

Ich stand vom Tisch auf und Hermine schaute mich fragend an ,,Was ist los? Hast du keinen Hunger?" Ok, jetzt oder nie ,,Was geht dich das an?" fauchte ich sie an. Tja, was ich tat würde jetzt wohl alle um uns verblüffen, aber ich musste es eben tun. Ron sah mich geschockt an ,,Was ist denn mit dir los? Hermine hat doch Garnichts getan." Ich schaute nur ganz kalt und alle um uns herum schienen davon überrascht ,,Nochmal. Was geht euch das an? Warum rede ich eigentlich noch mit euch?" Ja, das hatte gesessen, das erkannte ich daran, das alle mich wieder misstrauisch und erschreckt ansahen. Nun meldete sich auch Harry ,,Weil wir vielleicht deine Freunde sind?" Irgendwie fiel es mir schwerer bei ihm kalt zu sein, was nicht wirklich gut war. ,,Ihr denkt doch nicht wirklich ihr währt meine Freunde?!" Und ich setzte noch einen oben drauf, was sie mir nicht mehr verzeihen würden. ,,Schlammblüter und Blutsverräter, auf was habe ich mir da nur eingelassen." Damit drehte ich mich um und marschierte aus der Halle, direkt zum Klo der Maulenden Myrte, wo ich meine Tränen nicht mehr zurück halten konnte. Es tat weh, verdammt weh, als ich ihre verletzten Blicke sah und zweifellos würde es noch länger weh tun.

Am Abend saß ich dann in meinem Schlafsaal und wusste nicht was ich noch machen sollte, denn die Gespräche mit meinen Freunden waren jetzt wohl vorbei. Ich hatte es ja selbst so gewollt, doch ich dachte nicht es würde mir so zusetzten, z.b. die Blicke auf dem Gang, oder das getuschel. Als ich in den Spiegel sah fielen mir sofort die roten geschwollen Augen und die viel zu blasse Haut auf, es hatte mich mitgenommen, an meinen Kräften gezerrt, ohne Zweifel.
Kein Harry, an ihn dachte ich komischerweise als erstes, auch wenn ich ihn nicht wirklich beleidigt hatte, keine Hermine, kein Ron, nicht einmal Ginny oder Neville, ich war wieder genauso allein wie vorher, nur tat es jetzt mehr weh.
Ich beschloss runter zu gehen, doch es war keine meiner besten Ideen gewesen, denn unten schauten mich alle hasserfüllt an, ja, so etwas machte schnell die Runde. Dann kam ein Junge auf mich zu, ich kannte ihn nicht, doch er meinte ,,Wie kannst du es eigentlich noch wagen hier zu sein? Du bist immer noch eine Malfoy, eine Slytherin. Das hast du uns allen ja super bewiesen."
Doch ich ging einfach mit gefühllosem, kaltem Blick an ihm vorbei, dabei versuchte ich das getuschel auszublenden, doch es funktionierte nicht wirklich.
Manche sagten Slytherin, Malfoy oder Todesserin andere dachten ich würde für IHN spionieren.
Als ich aus dem Gemeinschaftsraum raus war lief ich zum Astronomie Turm, erst als ich dort ankam merkte ich das ich weinte. Als ich dort so saß, überlegte ich ob es wirklich eine gute Idee war sich abzuschirmen, jetzt wo ich nicht mal mehr Draco hatte.
Erst nach der Sperrstunde ging ich zurück und vor dem Eingang fragte die fette Dame ,,Passwort?"
Ich antwortete, doch sie meinte nur ,,Falsch, kein Passwort, kein Zutritt."
,Sie haben es geändert"
Ich ging um die nächste Ecke und verwandelte mich in eine Katze, dann machte ich mich auf die Suche nach einer Slytherin, der ich in den Gemeinschaftsraum folgte. Ich sprang drinnen gleich auf Dracos Schoß und er erkannte mich natürlich.
Er ging hoch in sein Zimmer und ich verwandelte mich zurück, wieder in Menschengestalt brach ich zusammen und fing an zu weinen, natürlich erzählte ich Draco alles.
Er nickte nur und umarmte mich, dabei strich er mir übers Haar, was mich unglaublich beruhigte, so sehr, dass ich irgendwann an Draco gelehnt einschlief.

Look behind the Mask (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt