Kurze Verschnaufpause

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Deprimiert schlich ich in mein Zimmer und verkroch mich in meinem Bett. Als wäre mein Tag nicht sowieso schon schlimm genug gewesen.

Ich ärgerte mich, weil ich schon wieder so schwach war. Oh wie ich diese Schwäche hasse.

Mein Magen verkrampfte sich und ich schnappte nach Luft.

Als ich das Fenster öffnete und ein Schwall kühler Winterluft mein Gesicht streifte, beruhigten sich meine Nerven langsam wieder. Für einen kurzen Moment reckte ich meinen Kopf weit hinaus, schloss die Augen und genoss diese ungewohnt herrliche Ruhe in mir.

Kleine Schneeflocken wehten mir ins Gesicht. Ich öffnete die Augen und sog die Luft ein.

Oh wie schön es schneit. Das kleine Mädchen von früher rührte sich in meinem Inneren.

In meinem Zimmer hatte ich einen wunderschönen Ausblick. Ich sah auf entfernte Berge, deren Gipfel mit Schnee bedeckt waren. Hier bei mir war alles nur leicht überzuckert, es schien als schmelze der Schnee direkt beim Aufprall auf die Erde. Trotzdem. Ich liebte die Winterzeit.

Ich beobachtete das Wetter noch ein Weilchen und genoss die Kälte und den Ausblick. Als sich der Schneefall verstärkte und es zu dämmern anfing, schloss ich das Fenster und zog den Vorhang zu.

Nun war es in meinem Zimmer richtig finster, nur hier und da tanzten ein paar Schatten an der Wand. Mein Herzschlag beschleunigte sich. Nicht schon wieder.

Ich zog mir die Decke bis zur Nase und drückte mich mit dem Rücken ganz nah an die Wand.

Erschöpfung überrollte mich.

Werd' erwachsen, kleines MädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt