5| "Wer sind sie?"

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Eine Woche ist nun vergangen, seitdem ich mit dem Video bei der Polizei war. Und es hat was genützt. Durch die Nachricht, hatten wir eine Telefonnummer bzw. Ein Handy zum überwachen. Anscheinend war der Entführer in allen Situation sehr schlau...keine Fingerabdrücke, keine Zeugen, keine Hinweise, aber eines hat er wohl vergessen: wenn er das Handy jemals noch einmal an schaltet können die Polizisten es Orten...und genau das haben sie gemacht.
Als ich DEN Anruf von einem der Polizisten bekam befand ich mich wie in einer Starre. Ich konnte es nicht fassen. Ich wollte es nicht glauben, denn ich hatte zu viel Angst einfach aufzuwachen um festzustellen, dass das alles nicht real war.

Anna und Alex sind im nahe gelegenen Krankenhaus.

Als ich mir meine Autoschlüssel schnappte, dachte ich mir nur eines: Bitte lass das alles kein Traum sein.

Auf dem Weg zu Anna hallten immer wieder die Worte des Polizisten durch meinen Kopf.

'Er war quasi krank'

'Bessen von ms. Kendrick'

'Er wollte sie für sich allein'

'Geld wollte er nur verlangen, um den Angehörigen noch mehr schmerz zuzufügen, wenn er sie trotzdem nicht frei lässt.'

*huuuup*

Fuck. Ich war so in Gedanken vertieft, dass ich alles um mich herum vergaß und ich nicht bemerkte wie die Ampel, an der ich gerade stand, wieder grün wurde.

Mein Weg ging weiter bis zu dem Krankenhaus in dem Anna liegen sollte. Mein Herzschlag beschleunigte sich je näher ich kam. Niemand wollte mir genau sagen wie es den beiden geht. Die Aussage war nur: sie sind am Leben. Aber das kann vieles bedeuten.

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Als ich im Krankenhaus ankam versuchte ich so schnell wie möglich herauszufinden was Sache ist, aber keiner wollte mir etwas sagen. Es sind hier so viele f*cking Personen, die mehr über meine beste Freundin wissen als ich.

"Sie sagen mir jetzt sofort, in welchem Zimmer meine Freundin ist!!" Schrie ich nun schon fast, als sich ein Arzt einmischte und eine Hand auf meine Schulter legte.

"Sie müssen dann wohl ms. Snow sein. Die Beamten haben sie schon angekündigt...wenn sie mir bitte folgen würden."

Schnellen Schrittes ging ich dem Arzt hinterher, aber auch er wollte mir nichts sagen. Erst, wenn die Betroffenen ihr Einverständnis geben. Ich hätte diesen kleinen Schnösel zerquetschen können. Ich hoffe für ihn, dass irgendein Freund von ihm mal entführt wird, wieder gefunden und ins Krankenhaus gebraucht wird und, dass ihm dann keiner erzählt was Sache ist.
Wir Bogen in einen Gang ein und er zeigte noch auf ein Zimmer...ich ignorierte ihn, da ich Alex sah, der vor einem der Zimmer stand. Ich rannte zu ihm und fiel Alex in den Arm.

"Ich habe mir solche Sorgen um euch gemacht."

Ich wante mich ab und guckte durch das Glas Fenster, welches an der Zimmertür angebracht war. Ich sah Anna, was mein Herz schneller schlagen ließ, aber sie sah nicht so aus wie ich sie in Erinnerung hatte. Sie sah verletzlich und klein aus. (Ich weiß sie ist klein, aber sie strahlte immer so eine unbeschreibliche Größe und Stärke aus.)
Sie guckte starr an einen Punkt an der Wand und bewegte keinen einzigen Muskel.

Ich griff nach der Türklinke und War gerade dabei zielstrebig in ihr Zimmer zu gehen, als sich Alex' Hand über meine legte. Verwirrt guckte ich ihm ins Gesicht, welches Trauer aber auch ein bisschen Verzweiflung ausstrahlte und mir somit ein mulmiges Gefühl gab.

"Es ist nicht mehr so wie früher."
Seine Worte in Verbindung mit seinem Gesichtsausdruck machten mir nun Angst. Fürchterliche Angst. Trotz seiner Worte drückte ich die Türklinke weiter hinunter und trat ein. Von Anfang an spürte ich Annas Blicke auf mir, aber sie waren leer...ohne jeglichen Ausdruck. Es fühlte sich nicht an als würden wir uns seit Jahren kennen. Es fühlte sich fremd an. Tränen bildeten sich wie automatisch in meinen Augen, als ich all die Geräte sah, an denen Anna angeschlossenen war. Ich konnte nicht anders als zu ihr zu Laufen und dies zu tun, was ich schon so lange vermisst hatte. Sie umarmen.
Ich habe Ihre Berührung so vermisst das glaubt ihr kaum, aber es fühlte sich so...unecht an. Sie erwiederte die Umarmung nicht. Nein im Gegenteil...sie drückte meinen Oberkörper leicht zurück und guckte mich mit einem verwirrten Blick an.

"Wer sind sie?"

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