Can you hear my heart?

16|Alles in Ordnung

Brittanys Sicht

Ich legte mich zu Anna und hielt ihre Hand dicht an meinem Körper fest.
Langsam schloss ich meine Augen und merkte nur noch, wie mir Tränen in strömen meine Wange hinunter liefen.
Ein letztes Mal stand ich auf, um Anna ihre Hose wieder hoch zu ziehen, da sie diese ja entfernt hatte, um sich selbst besser zu betrachten.

Kurze Zeit später hörte ich, wie sich eine Tür lautstark öffnete und eine bekannte Stimme hektisch und kraftvoll meinen Namen rief.

Ich richtete mich auf und guckte zur Tür, die sich im gleichen Moment öffnete und Alex herein stürmte. Seine Blicke wechselten immer wieder ruckartig, von Spiegel, zu Anna, zu mir.

"Bring sie ins Krankenhaus." Schniefte ich und deutete leicht auf Anna. "Ich glaube sie kann kein Blut ersehen. Sie ist umgekippt, als sie ihre Hand betrachtet hat."

"Nein kann sie wirklich nicht. Ihr wird da immer schlecht und schwummrig" Meinte Alex zu mir.

"Warum weiß ich davon nichts?" Sagte ich mit leicht quiekender Stimme.

"Wahrscheinlich hielt sie es nie für wichtig es dir zu erzählen." Er lächelte mich kurz an, bevor er Anna hochhob und in sein Auto trug. Kurze Zeit später stand er wieder bei mir im Zimmer und machte mit mir das selbe.

Wir fuhren ins Krankenhaus. Mal wieder. Der Ort, von dem Anna eigentlich die Nase voll hat.

Alex trug sie als erstes rein und ließ ihre Wunden versorgen. Dann war ich dran. Meine Füße wurden betäubt und die Schwestern begannen die einzelnen Splitter mit einer Pinzette raus zuziehen. Nach einer Weile kam ich auf ein Zimmer. Ich sollte noch ein paar Tage hier bleiben, um sicherzugehen, dass auch alle Teile entfernt waren und sich nichts entzündet.
Das selbe galt für Anna, die wenig später mit in mein Zimmer kam. Sie schlief noch immer. Der Arzt meinte zu mir, dass er ihr ein leichtes Schlafmittel verabreicht hat, damit sie noch ein wenig Ruhe hat.

"Sie sind die Freundin der Patientin...Ms. Snow...Habe ich recht?" Schielte er über seine Brille, um mich anzugucken.
Ich nickte nur etwas schüchtern.

"Ms. Kendrick hat sie als berechtigte Person eingetragen. Kurz....ich darf ihnen die Information über sie erzählen.
Wir konnten den Täter identifizieren...anscheinend hat er mehrmals mit Ms. Kendrick körperlichen Kontakt gehabt." Er räusperte sich einmal, bevor er fortgesetzt.
"Wir hatten bei ihr einen Abstrich gemacht und konnten somit Sperma sichern. Anhand dessen war es dann eine Leichtigkeit, denn er ist Samenspender und somit in unserer Datenbank registriert."
Sagte er mit einem kritischen Ton.

"Aber....das ist doch super. Also der Teil mit dem ausfindig machen. Ich mein. So kann man doch den Täter jetzt viel schneller finden....Da....da ist noch etwas, was sie sagen wollen...."
Guckte ich ihn grübelnd an.

"Ja...wir haben alle Informationen natürlich an die Polizei weitergeleitet und diese Fahnden jetzt nach dem jungen Mann.
Aber...wie schon erwähnt haben wir Bei Ms. Kendrick Sperma sicherstellen können.....das heißt.....Der Täter hat keine Verhütungsmittel genutzt und ich denke auch nicht, dass sie zu der Zeit die anti Baby Pille genommen hat." Guckt sie mehr oder wenig fragend an.

"Sie.....sie verträgt die Pille nicht.....sie nimmt die nicht. Woher wissen sie...."

"Sie ist schwanger." Sagte er in einem Atemzug und guckte mich leicht bemitleidend an.
"Es ist vielleicht besser, wenn sie es ihr sagen." Er verließ das Zimmer und ließ mich stutzig mit offenem Mund auf meinem Bett sitzen.

Kurze Zeit später kam Alex freudestrahlend durch die Tür.
"Hey meine zwei hübschen."

"Hey." Antwortete ich nur und guckte starr an die Wand gegenüber.

"Was ist Britt? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen." Lachte er mehr oder weniger. 

"Nichts. Es ist alles in Ordnung." Grinste ich ihn an. Auch, wenn es kein echtes grinsen war.