11|Entschuldigung

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Brittanys Sicht

"Freundschaftlich, natürlich." Fügte ich noch schnell hinzu, als ich Annas undeutlichen Blick sah.
Ich konnte sagen, dass sie diese Aussage überraschte. Da war so ein gewisses funkeln in ihren Augen.

Sie nickte bloß und ging dann in die obere Etage ihres Hauses.

"Freundschaftlich?????" Wiederholte ich meine Worte in einem Ton von:
'Wtf???'

Mit leicht wütenden Schritten stapfte ich Anna hinterher, die bereits oben angekommen war. Sie stand vor einer Wand, an der haufenweise Fotos hingen. Es waren viele Bilder von ihr und ihren Freunden und einige mit ihrer Familie.

"Was haben wir da gemacht?"
Fragte sie und tippte auf ein Foto, wo die Bellas zusehen waren. Wir alle hatten unterschiedliche Kostüme an und machten verschiedene Posen.

"Wir haben wie eine Rollen-Party gemacht. Jeder musste ein Los ziehen und sich dementsprechend der Figur verkleiden und verhalten." Antwortete ich ihr.

"Warst du eine Nutte?" Grinste Anna und zeigte auf das nächste Bild, wo wir beide näher drauf waren.

"Jaaa. Was macht man nicht alles für euch weirdos."

"Laut meinem Blick war ich ziemlich betrunken oder?" Sprach sie nun wieder in einem ernsteren Ton.

"Ehm...ja..." Antwortete ich ihr und betrachtete ihren Blick auf dem Bild genauer. Hatte sie mir auf meine Brust geschaut? !?

"Wo soll man auch sonst hinschauen." Lachte Anna nun und deutete auf meine Büste.

Ich musste mit lachen und zusammen standen wir nun da und haben uns nicht mehr eingekriegt. Wie in alten Zeiten.

"Können wir nicht einfach nochmal alles genau so machen?" Fragte Anna mich mit einem ernsten Blick.

"Nein. Wir können nicht alles aus der Vergangenheit wiederholen, aber wir können neue Erinnerungen machen und die alten dabei wieder aufleben lassen."
Sagte ich ihr und schaute direkt in ihre wunderschönen Ozean-blauen Augen, die mich genauso anstarrten. Ich sah, wie sich ihre Augen langsam röteten und sich Tränen sammelten.

"Alles wird wieder gut." Sagte ich ihr und kam ihr noch ein Stückchen näher.
Ich spürte ihren Atem auf meiner Haut und ihre Nervosität in ihrer Ausstrahlung.
Ich bemerkte Annas Blick, der mehrmals von meinen Augen zu meinen Lippen ging.
Wie von alleine lehnte ich mich ihr mehr und mehr entgegen, während sie das gleiche tat.
Sie war meinen Lippen so nah, als sie noch einmal still stehen blieb und kurz erstarrte.
Ich wusste nicht was in dieser Zeit in ihrem Kopf los war. Ich wusste nicht einmal, was in meinem eigenen Kopf los war. Ich habe in diesem Moment einfach nichts gedacht, nicht an das was war, nicht an das was danach geschieht.
Ich sah nur, wie Anna langsam ihre Augen schloss und auch noch die letzten Zentimeter zwischen uns bewältigte.
Ich tat es ihr gleich und spürte nur noch, wie ihre Lippen zögerlich auf meine trafen.
Sie fühlten sich an wie Watte, so weich und sacht.
Ich konnte mich nicht beherrschen, wollte mehr und begann mit ihren Lippen zu 'spielen'. Nicht doll oder ruckartig, es ging ganz langsam und zurückhaltend von beiden Seiten aus.
Ich merkte wie immer mehr Raum wieder zwischen uns kam und Anna ganz langsam ihren Kopf zurückzog. Ihre Augen waren dabei noch geschlossen, erst als sie wirklich von mir weg war öffnete sie diese wieder und guckte mich erneut forschend mit ihren blauen, wunderschönen Augen an.

In einer noch immer gefesselten und leisen Stimme sagte sie schließlich:

"Entschuldigung."

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