15
Cooper 6:23 Uhr
Ich hab so gut wie gar nicht geschlafen. Vielleicht drei, vier Stunden. Mehr aber auch nicht.
Ein Blick auf die Uhr, wir müssen jetzt aufstehen.
,,Hey. Fay"
flüstere ich und rüttele dabei leicht an ihrer Schulter.
,,Mhmhmhh. Was?"
Verschlafen dreht sie sich auf die andere Seite.
,,Du musst aufstehen. Damit wir heute nicht wieder zu spät kommen."
,,Ich will weiter schlafen..."
nuschelt sie in ihre Decke.
,,Ja ich auch. Komm, du kannst nach der Schule schlafen"
,,Du kommst nicht wieder mit zu mir?"
Natürlich hab ich darüber schon nachgedacht.
,,Mal gucken. Okay? Und jetzt steh auf"
,,Erst wenn du nachher zu 100% wieder mit hier her kommst"
,,Oder wie wär's wenn du mal mit zu mir kommst?"
Flüstere ich ihr ins Ohr und streiche ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
,,Auch 'ne gute Idee."
,,Na dann, jetzt steh auf. Los, mach schon"
Die gestrige Aktion spreche ich nicht an. Ich erinnere mich noch dran, aber Fay hat das scheinbar schon vergessen. Bis sie selber davor stehen wird.
Sie quält sich aus dem Bett und geht zum Kleiderschrank. Dort holt sie dunkelblaue Unterwäsche aus einer Schublade.
Wenn mich mein guter Blick nicht täuscht, passt das nicht nur farblich zusammen, sondern besteht auch aus dem selben Stoff und sieht aus, wie aus einem Set.
Das will ich an ihr sehen. Steht ihr bestimmt. Aber erstmal scheuche ich sie ins Bad.
Ich höre das die Dusche angeht und das Wasser läuft. Plötzlich fliegt Fays Zimmertür auf.
,,Ehm Hey. Ich bin Koby. Wir haben uns glaube ich noch nicht vorgestellt"
,,Das richtig. Du kennst mich glaube ich nur als den Vollpfosten der was von Fay will. Ich glaube so hattest du mich genannt"
Ja ich hab mir das gemerkt. Natürlich.
,,Ouh Shit. Sorry nochmal Bro."
,,Schon okay. Ich bin Cooper. Freut mich dich kennenzulernen"
,,Mich auch. Krümmst du meiner Schwester ein Haar, bist du dran. Klar?"
,,Klar."
Und schon ist Koby weg. Ich stehe verloren in Fays großem Zimmer.
Also setze ich mich an ihren Schreibtisch. Dort ist ein Familienfoto. Ihre Eltern, ihr Bruder und sie. Vor einem schön geschmückten Weihnachtsbaum.
Ob ich sie mal drauf ansprechen soll? Später vielleicht. Denn erneut geht die Tür auf.
Fay ist in ein Handtuch gewickelt, aber ich bin mir sicher, dass sie die Unterwäsche an hat. Also stehe ich auf und geh auf sie zu.
Ihre nassen Haare umrahmen ihr schönes Gesicht. Wow, sie ist so wunderschön.
,,Was hast du an"
raune ich in ihre Haare.
,,Wird dir gefallen"
flüstert sie gegen meine Brust.
,,Ach ja?"
,,Ja"
Sie lässt das Handtuch fallen. Okay, mir fehlen die Worte.
Das Dunkelblau passt zu ihrer Haut, die Spitze ist an den richtigen Stellen, alles passt perfekt. Ich lege ihr meine Hände an die Wangen bevor ich sie küsse.
Ihre Lippen sind warm und weich. Sie spielen mit meinen und die Zeit ist mal wieder nur Nebensache.
Als wir aufhören sieht sie mich mit ihren großen grünen Augen.
,,Ich bin gespannt was die anderen zu unserem Piece sagen"
,,Ich auch. My little Princess Can"
Sie lächelt bis sie weiter zu ihrem Kleiderschrank geht und was zum Anziehen rauskramt.
,,Können wir 'n bisschen früher los? Ich würde gerne bei mir noch vorbei, dann kann ich mich auch umziehen"
Sie nickt flüchtig.
Schwarze Hose, graues T-Shirt zieren nun ihren Körper.
Dann wirft sie Schulbücher, Stifte und Blackbooks in ihren Rucksack.
,,Fahren wir beim Bäcker vorbei?"
Sie grinst und ich kann ihr so keinen Wunsch abschlagen.
,,Klar. Fertig?"
,,Fast"
Fay läuft auf den Flur und umarmt ihren Bruder.
,,Tschüss Koby. Hab dich lieb"
Sie drückt ihm einen Kuss auf die Wange.
,,Und was ist mit mir?"
Empört verschränke ich die Arme. Wir drei stehen lachend auf dem Flur.
,,Mit dir fahre ich jetzt zum Bäcker und hol mir was zu essen."
Dann zieht sie mich am Arm hinter sich her. Die Treppe runter bis nach draußen. Vorher zieht sie noch Schuhe und Jacke an.
Wir gehen zu meinem Auto, welches ich um die Ecke geparkt hatte, damit sie es gestern nicht sofort gesehen hätte.
Als wir einsteigen macht Fay das Radio an und stellt auf volle Lautstärke. Sie singt lauthals mit, was ich alles andere als schlimm finde. Ich bin da nicht besser.
Beim Bäcker hole ich Brötchen raus und werfe Fay beim Einsteigen die Tüte auf den Schoß. Sie fängt sofort an zu essen.
Wenig später parke ich auf dem Garagenhof.
,,Komm, wir sind da"
wir steigen aus und ich schließe die Tür auf. Dann lasse ich Fay zuerst in das Treppenhaus.
,,Fünfter Stock"
,,Gibt's 'n Fahrstuhl?"
Fragt Sie hoffnungsvoll.
,,Nein. Komm du musst 'ne gute Kondition entwickeln"
Ich lache laut und fange an die Stufen hoch zu hüpfen. Fay folgt. Nach drei Stockwerken ist sie komplett außer Atem.
Also nehme ich sie kurzer Hand Huckepack und laufe die letzten Stufen bis zu meiner Wohnung, mit ihr als menschlichen Rucksack, hoch.
Ich hole den Schlüssel aus meiner Hosentasche und schließe meine Tür auf.
,,Bin gleich wieder da"
Sage ich und gehe ins Schlafzimmer, wo ich mir schnell meine Arbeitskleidung anziehe.
Als ich wieder zurück ins Wohnzimmer gehe, steht Fay vor mir, ihr T-Shirt komplett voller Farbe.
,,Was hast du getan?!"
Frage ich entsetzt...
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Sprühdosen-Liebe
Ficção AdolescenteFay, 16, leidenschaftliche Sprayerin. Natürlich nur legal. In ihrer Freizeit sprayt sie im Garten oder Aufträge für andere. Cooper, sein richtiger Name ist unbekannt. Die Graffitiszene kennt ihn nur als Mator. Er und seine Crew bilden die meist gef...