Kapitel 10

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Fay 7:01 Uhr

Als ich meine Augen öffne, erschrecke ich mich. Cooper liegt mit geschlossene Augen neben mir und hat seine Arme um mich geschlossen.

Eigentlich sieht er ja ganz niedlich aus wenn er schläft. Ich sehe ihn eine Zeit lang einfach nur an.

Bis mein Wecker klingelt und auch Cooper aus dem Schlaf reißt. Mit seinen verwuschelten Haaren streckt er sich und ich setze mich auch auf.

Und dann merke ich, was mir gestern ab dem Zeitpunkt, als Cooper immer näher kam, nicht mehr aufgefallen war. Meine Rippe.

Bei jeder Bewegung knackt es und es tut einfach nur weh. Ich verziehe das Gesicht und versuche nicht laut loszuschreien.

,,Morgen"
seine raue Stimme klingt so angenehm.

,,Morgen"

ich greife hinter mich, wo mein Handy liegt. Als ich die Uhrzeit sehe, springe ich auf, meine Rippe ignorierend.

,,Fuck. Viertel nach 7!! Wir müssen zur Schule!"

Ich sprinte ins Bad, bemerke das ich eine Hose brauche und rase zurück in mein Zimmer. Dort erstarre ich.

Cooper steht oben ohne vor mir und grinst mich an. Es braucht seine Zeit bis ich mich wieder bewege.

,,Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du 'n T-Shirt für mich hast, aber ich glaube kaum das ich in deine reinpasse"

er lacht und augenblicklich vergesse ich den Zeitdruck.

,,Ehm... Ich hab... Also du kannst 'n Shirt von.... Ähh von Koby haben..."

Ich krame schnell ein weißes Shirt aus meinem Schrank, welches ich Koby irgendwann mal abgezogen habe. Er streift sich das Shirt über.

Es ist ein bisschen eng und nun bilden sich seine Muskeln deutlich auf dem T-Shirt ab. Reiß dich zusammen, ermahne ich mich.

,,Du musst dich beeilen"

Ein Blick auf die Uhr.

7:20. Fuck.

Ich schnappe mir die Jeans aus dem Schrank und springe ins Bad zurück. Dann bändige ich zuerst meine Haare.

Oder ich versuche es. Da das nicht klappt, mache ich schnell einen unordentlichen Dutt.

Ich schlüpfe aus der Jogginghose und hüpfe einige Male auf und ab um mir Socken anzuziehen. In dem Moment, in dem ich gerade die Jeans anziehen will, kommt Cooper rein.

,,Ohh. Soll ich gehen?"

Er hält sich die Hände vors Gesicht. Also Respekt vor dem weiblichen Geschlecht hat er. Pluspunkt.

,,Nein schon okay. Wir müssen hinne machen"

er senkt die Hände und lässt dann wieder ganz Macho-Like seinen Blick über meine Beine gleiten.
,,Mit denen bist du bestimmt schnell unterwegs. Wenn die Polizei hinter dir ist, hängst du die locker ab"

wieder grinst er.

Schnell schnappe ich mir die Zahnbürste und schmiere etwas Zahnpasta drauf. Dann fange ich an zu schrubben, während ich Cooper im Spiegel beobachte.

Er fährt sich ein paar mal durch die braunen wuscheligen Haare und sie liegen 1A. Der Vorteil bei kurzen Haaren.

Sein Blick fängt meinen auf und er rutscht ein Stück an mich ran. Ich hab natürlich nicht vergessen was gestern passiert ist, aber ich meine... Das geht alles ein wenig schnell, oder?

Ich Spüle meinen Mund mit Wasser aus und sehe erneut in den Spiegel. Wieder trifft mein Blick den von Cooper.

Ich halte in der Bewegung inne und warte. Er kommt wieder ein Stück näher. Und dann noch ein Stück.

,,Der Pulli steht dir"

flüstert er mit seiner rauen Stimme in mein Ohr.

Ich bekomme eine Gänsehaut und will die Ärmel runterziehen damit er das nicht sieht. Zu spät.

Er steht jetzt direkt vor mir und ich senke den Blick auf meine Füße. Dann spüre ich seine warmen Hände, die über meine Arme streichen.

Von den Händen bis hoch zu den Schultern. Sie wandern an meinen Hals. Unter mein Kinn. Dieses hebt Cooper an und ich bin gezwungen ihm in die Augen zu sehen.

In seine wunderschönen dunkelblauen Augen.

Okay, ganz im Ernst. Es ist mir scheiß egal, dass ich diesen Typen seit gestern kenne. Es ist mir scheiß egal, dass ich fast nichts über ihn weiß. Und es ist mir scheiß egal, was andere denken werden.

Ich will ihn küssen. Ich will auf die Barrikaden gehen. Ich will was neues. Was aufregendes. Was verbotenes.

Wobei das eigentlich nicht verboten ist, jemanden zu lieben. Trotzdem.

Ich will ein neues Abenteuer, ein krasses Abenteuer...

Sprühdosen-LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt