Aufbruch

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Emmas Blick war auf Laylas Hände gerichtet, in denen sie ihren eigenen und Emmas Zauberstab hielt. Irgendwie musste es die Slytherin schaffen sich ihren Zauberstab zu beschaffen. Wenn sie ihn erstmal hatte, würde es ein leichtes sein sich aus dieser Situation zu befreien.

Sie sah zu den anderen und versuchte ihnen stumm mitzuteilen, dass sie an ihre Zauberstäbe kommen mussten. Doch das musste sie gar nicht erst. Diese hatten nämlich allesamt den gleichen Gedanken. Die Frage war nur, wie sie es anstellen sollten.
Emma zerbrach sich den Kopf, aber es kam ihr keine Idee. Doch glücklicherweise schien
Ginny einen Einfall zu haben und sie grinste Emma an. Ihre Hand wanderte in ihren Umhang.

„Was machst du da?“, fragte Crabbe.
„Wenn ich schon die ganze Zeit hier mit euch sein muss, will ich immerhin nicht verhungern“, giftete Ginny zurück und zog eine Handvoll Süßigkeiten aus ihrem Umhang.
Emma erkannte diese sofort. Es waren welche, die von Frad und George hergestellt wurden und Nasenbluten verursachten.
Die Slytherin verkniff sich ein grinsen. Eine perfekte Falle. Vor allem Crabbe und Goyle würden nicht widerstehen können.

„Du isst hier nichts“, blaffte Crabbe und nahm ihr die Süßigkeiten ab.
Mit einem selbstgefälligen Lächeln öffnete er eines der Bonbons und aß es. Emma konnte nicht glauben, dass jemand wirklich so dumm sein konnte.
Seine Nase fing an wie wild zu bluten und die anderen Slytherins sahen ihn entsetzt an. Genau das war die Ablenkung, die Emma gebraucht hatte. Sie stürzte sich auf Layla und versuchte ihr ihren Zauberstab zu entreißen. Die anderen hatten sich ebenfalls auf die Slytherins gestürzt.
Layla krallte sich an Emma fest und diese griff nach ihrer Hand. Sie schaffte es ihr beide Zauberstäbe wegzunehmen. Wie eine Furie versuchte Layla die Zauberstäbe wieder zu bekommen Emma  versuchte sie wegzustoßen. Es gelang ihr schließlich und sie spürte noch wie Laylas Nägel sich schmerzhaft in ihre Wange bohrten.

„Stupor“, schrie Emma und richtete ihren eigenen und Laylas Zauberstab auf ihre ehemalige Freundin.
Die anderen hatten ebenfalls ihre Zauberstäbe ergattert und ein kleiner Kampf brach aus. Emma konnte sehen, dass Malfoy sein Zauberstab auf Ginny richtete, doch bevor er irgendeinen Zauber aussprechen konnte, hatte Emma ihn schon geeschockt. Auch die anderen Slytherins waren schnell ausgeschaltet.

„Gute Arbeit“, lobte Emma die anderen.
Emma sah, dass die anderen ziemlich übel aussahen. Rons Nase blutete, Neville hatte ein blauen Fleck und Ginny einen langen Kratzer im Gesicht. Sie war sich sicher, dass auch sie mehrere Kratzer im Gesicht haben musste.
Auf jeden Fall schmerzte ihre Wange ziemlich. Aber das war jetzt nicht so wichtig.

„Wir sollten Harry und Hermine suchen“, sagte Ginny.
„Wo könnten die beiden mit Umbridge hingegangen sein? Immerhin denkt sie doch, dass sich dort eine Waffe verbirgt?“
„Der verbotene Wald“, schlug Emma vor, „er wäre gut, um eine theorethische Waffe zu verstecken. Kein Schüler sollte da hereingehen. Ich bin mir sicher, dass Hermine sie dahin lotsen würde.“
„Es wäre ein Anfang“, meinte Neville, auch wenn er bei den Gedanken in den Wald zu gehen nicht sehr glücklich aussah.

Emma hob Herminnes und Harrys Zauberstab auf und machte sich dann zusammen mit Ron, Ginny, Luna und Neville auf dem Weg zum Verbotenen Wald. Bevor sie losgingen legte die Slytherin Laylas Zauberstab zu dessen Besitzerin.
Emma lag mit ihrer Vermutung richtig.  Auf halben Weg zum Verbotenen Wald trafen sie auch schon auf Harry und Hermine.

„Wie seid ihr daraus gekommen?“, fragte Harry verblüfft.
„Hast du wirklich geglaubt, wir könnten es mit den Slytherins nicht aufnehmen? Immerhin hast du uns unterrichtet“, meinte Ginny.
Emma gab Harry und Hermine ihre Zauberstäbe zurück.
„Was habt ihr mit Umbridge gemacht?“, wollte die Slytherin wissen.
„Wurde von einer Herde Zentauren mitgenommen“, antwortete Harry.
„Was hast du in dem Feuer erfahren, Harry?“, fragte Ron, „Ist Sirius in Sicherheit?“
Harrys Gesicht erstarrte. Das war kein gutes Zeichen.
„Nein. Voldemort hat ihn und ich bin sicher, dass Sirius noch am Leben ist, aber ich habe keine Ahnung, wie wir nach London kommen sollen, um ihn zu helfen.“

Das war wirklich ein Problem. Emma zerbrach sich den Kopf auf der Suche nach einer Lösung. Flohnetzwerk war auszuschließen, keiner von ihnen konnte apparieren und Harrys Besen war eingesperrt.
„Naja, wir müssen eben fliegen, oder?“, sagte Luna.
„Okay“, erwiderte Harry ärgerlich, „Erstens tun ‚wir‘ überhaupt nichts, falls du dich selbst dazu zählst, und zweitens ist Ron der Einzige mit einem Besen, der nicht von einem Sicherheitstroll bewacht wird, also..“
„Ich habe einen Besen“, unterbrach Ginny.
„Schon, aber du kommst nicht mit“, warf Ron ein.
„Entschuldige mal, aber mir ist es genauso wichtig wie dir, was mit Sirius passiert“, wand Ginny ein.
„Du bist zu…“, setzte Harry an.
„Wenn du jetzt sagen willst sie ist zu jung, dann lass dir etwas Besseres einfallen Harry.“ Emma blickte ihn durchdringend an. „Sie ist genauso alt wie ich und wenn du auch nur vorschlägst, dass ich hier bleiben soll verhex ich dich.“
Harry seufzte.
„Mit dir ist es etwas anderes. Du beherrscht Zauber, die weit über dem Niveau eines Viertklässlers sind. Ginny…“
„Wir waren doch alle zusammen in der DA“, sagte Neville, „Dabei ging es doch darum gegen Du-weißt-schon-wen zu Kämpfen, oder? Und dies ist jetzt unsere erste echte Chance. Wir sollten mitkommen und helfen.“
Bei den Gedanken Neville und Luna mitzunehmen war Emma nicht sehr wohl. Beide waren keine herausragenden Zauberer und wenn es hart auf hart kommen würde, so wusste sie nicht, ob die beiden sich ausreichend verteidigen konnten. Es wäre gut möglich, dass sie im Nachhinein eher eine Last als Hilfe sein würden. Ginny war etwas besser, aber auch bei ihr würde sich Emma besser fühlen, wenn sie hier in Sicherheit bleiben würde.

„Ach, das spielt keine Rolle.“ Harry sah frustriet aus. „weil wir immer noch nicht wissen wie wir dahinkommen sollen.“
„Wir fliegen natürlich“, meinte Luna und zeigte dann in Richtung des Verbotenen Waldes.
Emma sah in die Richtung, konnte jedoch nichts sehen. Verwirrt sah sie zu Harry, doch der schien erstaunt zu sein.

„Ja“, flüsterte er.
„Was ist da?“, wollte Emma wissen.
„Thestrale“, antwortete Harry leise
Emma hatte schon von diesen Tieren gehört. Sie konnten nur von Menschen gesehen werden, die bereits den Tod gesehen haben. Es sollten Pferdeähnliche Kreaturen sein, die mit einer Art von Flügeln ausgestattet waren und sehr gut darin waren ihre Ziele zu finden.

„Wie viele?“, fragte Emma.
„Nur zwei.“
„Nun, wir brauchen vier“, meinte Hermine mit entschlossenen Blick und deutete auf Harry, Ron, Emma und sich selbst.
„Fünf, Hermine.“ Ginny sah sie mit finsternen Blick an.
„Ich glaube eigentlich sind wir sieben“, sagte Luna ruhig, „und es kommen auch schon weitere.“

Die Ravenclaw deutete wieder zu der Stelle, an der die Thestrale stehen mussten. Emma wusste, dass Thestrale von dem Geruch von Blut angelockt wurden. Wenn sie sich die anderen so ansah, war es nicht weiter verwunderlich, dass noch mehr von diesen Tieren hinzukamen.
„Von mir aus. Nehmt euch eins und dann los.“
Harry ging, wie Emma nur vermuten konnte, auf einen Thestral zu und setzte sich vorsichtig auf.
Die anderen, bis auf Luna, blieben wie angewurzelt stehen. Emma konnte die Kreaturen nicht sehen, wie sollte sie sich also auf eine von ihnen setzten?

„Komm ich helfe dir“, sagte Luna.
Auch wenn Emma nicht ganz wohl bei der Sache war, folgte sie der Ravenclaw und kletterte mit ihrer Hilfe auf einen Thestral.
Anschließend ging Luna auch zu den anderen und half diesen.
Es war ein komisches Gefühl. Emma konnte das Tier spüren, doch wenn sie hinabblickte sah sie nichts. Es sah so aus als würde sie in der Luft schweben.

„Also, Zaubereiministerium, Besuchereingang, London. Wenn ihr wisst wo es lang geht“, sagte Harry unsicher.
Es passierte einen Moment lang nichts und dann setzte sich Emma in Bewegung. Sie spürte den Flügelschlag und klammerte sich an den unsichtbaren Thestral fest. Es war ein wirklich unangenehmes Gefühl auf den Rücken eines Tieres, welches sie nicht sehen konnte,  immer höher zu fliegen.

*☆*

Das war es wieder mit dem Kapitel. Es würde mich sehr freuen, wenn ihr mir schreibt,  wie ihr es findet :)
Wie fandet ihr den Ausbruch? Wie denkt ihr werden die Geschehnisse im Ministerium ablaufen?

Es würde mich super freuen, wenn ihr die Geschichte bewertet. Sowas hilft wirklich weiter und motiviert dazu Viel zu schreiben :)

Alles wird anders - Wie alles begannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt