Ein legendärer Abgang

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Einen Tag später läutete es für Emma zur letzten Stunde. Zusammen mit Anthony und John ging sie in die Bibliothek. Dies war etwas sehr ungewöhnliches für die Slytherin. Sie konnte sich nicht an das letzte Mal erinnern, als sie mit den beiden Jungs hier war. Keiner von beiden konnte diesen Ort leiden.

Doch standen ihre Prüfungen bevor und wenn die beiden bestehen wollten mussten sie jetzt einmal einen Schlag reinhauen. Emma hat ihnen angeboten sie zu unterstützen. Also saßen sie jetzt dort und ihre Verwandlungsbücher waren vor ihnen ausgebreitet.

„Ich verstehe das nicht, Emma. Wohin verschwindet ein Gegenstand, wenn man ihn verschwinden lässt?", las Anthony vor, „Diese Frage macht keinen Sinn. Wenn ich etwas verschwinden lasse ist es doch nirgendwo."
Er sah sie verzweifelt an.
„Naja, er geht es Nicht-Sein", antwortete Emma.
Anthony sah sie an als wäre sie verrückt geworden.
„Ins Nicht-Sein? Wie gesagt es macht keinen Sinn."

BAAM.

Emma zuckte vor Schreck zusammen.
„Was war das?", fragte John.

Die Slytherin hatte eine Ahnung. Es war fünf Uhr und somit startete nun Fred und Georges Ablenkungsmanöver. Das konnten sie sich nicht entgehen lassen.

„Kommt, lasst uns gucken, was da los ist", sagte Emma zu den Jungs.
Alle drei sprangen auf und begaben sich in die Richtung des Lärms. Dort angekommen machten sie große Augen. Fred und George hatten einen Schulkorridor in einen verdammten Sumpf verwandelt. Die Wände waren vom grünen Moos überzogen, von den Decken hingen Lianen und der Boden, naja war ein verdammter Sumpf.

Emma musste grinsen, dass war einfach genial. Neben sich hörte sie Anthony und John lachen.

„Wer hat das denn gemacht? Dem würde ich gerne einen Orden verleihen", presste Anthony unter Gelächter heraus.
„Ich bin mal auf Umbridge Gesicht gespannt. Das wird göttlich", lachte John.
Emma sah sich um und fand die Übeltäter in einer Ecke. Die Slytherin lief auf die beiden zu.
„Ihr seid einfach nur genial", lobte sie die Zwillinge.
„Sag uns etwas Neues", meinte George grinsend.

Immer mehr Schüler versammelten sich und schließlich hörte man die verhasste Stimme.

„Was zur Hölle ist hier los? Lasst mich durch", schrie Umbridge.
Man konnte ihrem Atem stocken hören, als sie das Ausmaß der Katastrophe sah.
„Pass auf Emma jetzt beginnt Phase zwei. Am besten lässt du dich jetzt nicht mit uns blicken", verkündete Fred und zwinkerte ihr zu.
Diesen Rat nahm Emma ernst und gesellte sich wieder zu ihren Slytherinfreunden.
„WER WAR DAS?", schrie Umbridge.

Ihr Gesicht glühte vor Zorn. Ihr Blick fiel auf die Weasley Zwillinge, die sich vor Lachen nicht mehr halten konnten.

„Ihr!", rief sie und deutete mit einem ihrer kleinen Finger auf die Weasleys.
„Filch holen sie mit DAS Formular für die Bestrafungen", gebot sie dem Hausmeister.
„Warum sind wir nur immer diejenigen die zuerst verdächtigt werden, Fred?", frage George an seinen Bruder gewandt.
„Keine Ahnung, George. Weil sonst niemand auf so eine geniale Idee kommen würde wahrscheinlich."

Die Zwillinge grinsten sich an. Umbridge kam auf sie zu und drängte sie damit noch mehr in die Ecke.
„So! Sie halten es also für witzig, einen Schulkorridor in einen Sumpf zu verwandeln?", fragte sie mit ihrer schrecklichen Krötenstimme.
„Ziemlich witzig, ja", sagte Fred und blickte sie ohne eine Spur Angst in den Augen zu Umbridge.

Filch kam zurück mit einem ekelhaften Freunde in seinen Augen.

„Ich habe das Formular, Schulleiterin. Ich habe das Formular und meine Peitschen warten...oh, lassen Sie es mich jetzt tun."
Dieser Mann war einfach widerlich. Er wollte sich an dem Leid anderer ergötzen. War überglücklich bei der Vorstellung, jemanden körperlichen Schaden anzurichten. Er ekelte Emma einfach nur an.
„Sehr gut, Argus", sagte Umbridge, „Sie beide werden gleich erfahren, was mit Missetätern in meiner Schule passiert."

In Umbridge Augen lag Erregung. Widerlich, war das einzige, was Emma dazu einfiel. Die passte wirklich gut mit dem Hausmeister zusammen. Er musste die neue Schulleiterin vergöttern. Wie kann man nur zu einem solchen Menschen werden, fragte sich die Slytherin.

„Wissen Sie was", entgegnete Fred, „Das glaube ich nicht."
Emma war gespannt, was die beiden geplant hatten. Kampflos würden die Zwillinge sich sicher nicht ergeben.
„George", fuhr Fred fort, „ich glaube, wir sind zu alt geworden für eine Ganztagsschule."
„Ja, das Gefühl habe ich auch", sagte George locker.
„Wird Zeit, dass wir unsere Fähigkeiten in der wirklichen Welt ausprobieren, meinst du nicht?", entgegnete Fred.
„Ganz bestimmt."
Beide Weasleys hoben ihre Zauberstäbe.
„Accio Besen"

In der Ferne konnte Emma ein lautes Krachen hören und dann waren die Besen auch schon vor Fred und George. Die beiden stiegen auf die Besen und verabschiedeten sich unter großen Jubelschreien von den Hogwarrsschülern. Sie kündeten an, dass man ihren tragbaren Sumpf nun in ihrem Laden kaufen konnte.

Emma runzelte dabei die Stirn. Wie hatten die beiden es geschafft einen Laden zu eröffnen. Es gab dabei zwei große Hindernisse die ihr einfielen. Zum einen waren sie die ganze Zeit in Hogwarts, woher hatten sie sich die Zeit genommen. Zum anderen wusste Emma, dass die Familie Weasley nicht zu den reichsten Zaubererfamilien gehörte, also woher hatten die beiden das Geld einen Laden zu eröffnen?

Fred und George flogen mit einem letzten Winken weg. Das musste wohl der beste Abgang gewesen sein, den Hogwarts je gesehen hatte. Zusammen mit den anderen Schülern klatschte die Slytherin wie wild in die Hände.

„Ich muss zugeben, das war echt Hammer", meinte Anthony neben ihr.
Er und John klatschten und jubelten ebenfalls für die Zwillinge.

Emmas Blick fiel auf Harry. Er hatte es also sicher geschafft sein Gespräch zu führen. Neben ihm standen Ron, der begeistert seinen Brüdern hinterher sah, und Hermine, die dort mit verschränkten Armen und missbilligen Blick stand.

„Ich bin gleich wieder da", sagte Emma zu den Slytherins, „ihr könnt euch schon mal auf den Rückweg in die Bibliothek machen. Wir treffen uns dann dort."
Sie machte sich auf den Weg zu den Gryffindors. Die Schüler zerstreuten sich wieder in alle Richtungen und Umbridge stapfte wutentbrannt in ihr Büro.

„Das war genial, oder?", fragte Emma.

„Mehr als genial", antwortete Ron.
„Sie werden echt Probleme bekommen", nörgelte Hermine.
Emma verdrehte die Augen.
„Werde mal etwas lockerer Hermine", sagte die Slytherin und erntete einen bösen Blick. Dann wandte sie sich Harry zu.
„Hat alles geklappt?"
„Ja, ich habe mit Sirius geredet."
„Und konnte er dich beruhigen?"
Harry nickte.

„Das freut mich", sagte Emma lächelnd, „Ich muss leider los. Anthony und John warten in der Bibliothek. Ich helfen ihnen für die Prüfungen zu lernen."

„Das sollten wir auch mal machen", meinte Hermine.
Harry und Ron sahen sie genervt an.
Mit einem Lächeln machte sich Emma auf den Weg. Eins war nach diesem Tag klar. So schnell würde man die Weasley-Zwillinge nicht vergessen.

Alles wird anders - Wie alles begannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt