Aussichtslos

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Emma konnte ihr Herz in ihrer Brust immer schneller schlagen spüren. Angst verbreitete sich in ihren Körper. Verzehrte sie von innen nach außen. Den Zauberstab umklammerte sie noch stärker.
Aus dem Nichts tauchten ein Dutzend schwarze Gestalten auf und umzingelten sie. Jeder von ihnen hatte eine Kapuze auf, durch der man nur die Augen sehen konnte. Todesser. Mit den Zauberstäben zielten sie direkt auf Emma und ihre Freunde.
Sie hatten keine Chance. Es waren zu vielen. Verdammt. Emma wusste doch, dass das alles hier nicht mit rechten Dingen zuging.

„Gib sie mir, Potter“, wiederholte die eiskalte Stimme.
„Ich will wissen, wo Sirius ist“, rief Harry und Emma hörte eine Spur Verzweiflung in seiner Stimme.
„Ich will wissen wo Sirius ist“, äffte ihn eine schrille Frauenstimme nach und lachte ihn aus.
„Hast du wirklich geglaubt, was du gesehen hast ist wahr?“, blaffte die Frauenstimme.
Emma spürte, wie sich Ginny und Hermine, die neben ihr standen, versteiften. Sie selbst war angespannt. Jeder Muskel in ihrem Körper machte sich bereit, für das was jetzt kommen würde.
Wenn sie Glück hatte würde sie es im Falle des Falls schaffen vier der Todesser außer Gefecht zu setzen. Vielleicht ermöglichte sie es so immerhin ihren Freunden zu fliehen.
Verzweiflung packte Emma aus. Unbeschadet würde sie hier nicht wegkommen.
„Macht nichts“, murmelte Harry, „Noch nicht.“

Ein schreckliches Lachen, welches dafür sorgte, dass Emma eine Gänsehaut bekam, kam von der Frau.
„Hört ihr ihn? Gibt den anderen Kindern Anweisungen, als ob er vorhätte gegen uns zu kämpfen.“
Das werden wir, dachte Emma. Auch wenn es wenig Hoffnung gab. Sie würde nicht kampflos aufgeben.
„Ich weiß, dass Sirius hier ist. Ich weiß, dass ihr ihn habt!“, schrie Harry die Todesser an.
Nun fingen alle Todesser an zu lachen. Das Lachen hallte in der ganzen Halle wieder und wurde so noch lauter, als es wahrscheinlich eigentlich war.
„Es ist an der Zeit, dass du den Unterschied zwischen Leben und Träumen begreifst, Potter“, sagte der erste Todesser und ging auf sie zu. Er trug keine Maske und Emma erkannte die blonden Haare und die grauen Augen sofort. Das war Draco Malfoy in ausgewachsener Form. Mit Sicherheit war es sein Vater. „Jetzt gib mir die Prophezeihung!“

Emma sah flüchtig zu der Glaskugel in Harrys Hand. Es war also eine Prophezeiung. Und sie betraf Harry und Du-weißt-schon-wen.
Sie musste wichtig sein. Vielleicht zeigte sie den Ausgang des Krieges und einen Weg, wie man ihn gewinnen konnte. Egal was, Emma war sich sicher, dass es sehr schlecht sein würde, wenn sie in die Hände von Du-weißt-schon-wen fallen würde.
„Du musst überzeugt werden? Sehr schön…nehmt die Kleinste!“, sagte Malfoys Vater bedrohlich.
Emma schubste Ginny sofort in die Mitte der anderen und stellte sich vor ihr. Niemand würde ihr etwas antun. Das würde sie nicht zulassen. Solange sie kämpfen konnte, würde sie alles tun, um ihre Freunde zu beschützen.

„Sie werden das hier zerschlagen müssen, wenn Sie auch nur einen von uns angreifen wollen. Ich glaube nicht, dass Ihr Boss sich besonders freuen wird, wenn Sie ohne es zurückkommen, stimmt´s?“, sagte Harry und deutete auf die Glaskugel.
Die Frau, welche vorhin noch so gegackert hatte, machte einen Schritt vorwärts und Emma konnte ihr entsetztes Gesicht sehen. Ein Gesicht, welches sie schon einmal gesehen hatte. Sie erinnerte sich noch genau an den Bericht im Tagespropheten über die ausgebrochenen Todesser. Die Frau war eine von ihnen: Bellatrix Lestrange.
„Nun, um was für eine Prophezeihung geht es hier überhaupt. Weshalb will Voldemort sie haben?“, fragte Harry nun etwas sicherer, da er wusste, dass die Todesser nichts unternehmen würden, solange sie Angst davor hatten, dass die Prophezeiung zu Bruch gehen könnte.
„Du wagst es seinen Namen auszusprechen“, zischte Bellatrix und erhob ihren Zauberstab. Diese Frau war der Wahnsinn in Person.

Ein anderer Todesser hielt sie allerdings davon ab einen Fluch auf Harry zu jagen. Emma war sich sicher, dass sie dies andernfalls mit größtem Vergnügen gemacht hätte.
„Dumbledore hat dir nie gesagt, dass der Grund für deine Narbe, tief im Innern der Mysteriumsabteilung verborgen liegt?“, fragte Malfoys Vater mit einer ruhigen Stimme. Emma sah Harry entsetzt an, doch bevor sie etwas sagen konnte stupste Hermine sie an.
„Regal zerschmettern, wenn Harry ‚Jetzt‘ sagt“, flüsterte sie leise.
Emma nickte und erzählte Ginny so leise wie möglich von dem Plan. Es war ein Versuch wert. Die Todesser wären von den herunterfallenden Kugeln abgelenkt und sie konnten versuchen zu fliehen. Ein Schimmer der Hoffnung entflammte in Emmas Herz. Vielleicht würden sie es ja doch hier raus schaffen.
„Jemand hat also eine Prophezeihung über mich und Voldemort gemacht“, fragte Harry, „Und warum hat er sie nicht selbst geholt?“
„Sie selbst holen“, kreischte Bellatrix, wie eine Verrückte, „Der Dunkle Lord soll sich den Auroren offenbaren, wo sie doch seine Rückkehr zu hübsch ignorieren?“
„Also hat er euch dazu gebracht, die schmutzige Arbeit zu erledigen?“, sagte Harry.
„Der Dunkle Lord weiß, dass du nicht….“, setzte ein Todesser an, doch wurde er von Harrys Schrei unterbrochen.

Alles wird anders - Wie alles begannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt