Auf dem Weg nach Hause

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Am nächsten Morgen packte Emma ihre letzten Sachen zusammen und verriegelte ihren Koffer. Jetzt war es endgültig. Sie würde heute Abend nicht mehr hier im Schlafsaal schlafen, sondern zu Hause in ihrem Zimmer.
„Kommst du mit runter, Ems?", fragte Julie und sah die Slytherin mich hochgezogenen Brauen an.
„Ja...ich komme."

Mit einem letzten Blick zu ihrem Bett verließ sie den Schlafsaal. Bis zum nächsten September würde sie nicht mehr herkommen. Ihren Koffer ließ Emma hier stehen. Er würde zum Bahnhof gebracht werden.

In der großen Halle gesellten sich Julie und Emma zu Anthony und John. Beide schienen ziemlich gute Laune zu haben und verkündeten während des Frühstücks einen Witz nach dem anderen.
Emma konnte sich noch nicht ganz entscheiden, ob sie sich freute oder nicht. Ein Teil von ihr war total aufgeregt und wollte unbedingt wieder zu ihren Eltern. Und ein anderer Teil wollte hier bleiben, wo sie zaubern konnte und wo sie ihre besten Freunde hatte.

Nach dem Frühstück machten sich die Slytherins schon auf den Weg zum Zug und dort angekommen suchten sich Emma, Julie, John und Anthony ein Abteil für sich. Zum Glück fanden sie noch ein leeres Abteil.

„Wir müssen uns in den Ferien unbedingt sehen", sagte Julie.
„Auf jeden Fall", sagte Anthony zustimmend.
„Ihr könntet zu uns kommen", meinte John, „Meine Eltern haben mit Sicherheit nichts dagegen."
Emma musste Lächeln. Es würde toll sein ihre Freunde in den Ferien zu sehen, dachte Emma. Es konnte sonst ziemlich schnell einsam werden. Sie hatte zwar ihre Eltern, aber keine wirklichen Freunde zu Hause. Wie denn auch, wenn sie die meiste Zeit ihres Lebens in Hogwarts verbrachte?

Zu ihren alten Muggelfrunde, mir denen sie damals die Schule besuchte, hatte sie keinen Kontakt mehr seitdem sie in Hogwarts war. Auch wenn sie es sich damals vorgenommen hatten. Doch waren sie jung und wie es so schön hieß ‚Aus den Augen aus den Sinn'. In dem ersten Sommer nach Hogwarts hatte Emma noch vereinzelt etwas mit ihnen gemacht, musste allerdings feststellen, dass sie nicht mehr dazu gehörte.

Die einzige gleichaltrige bei ihr zu Hause, mit der sie ab und zu etwas machen konnte, war ihre Cousine Hannah. Und manchmal beschlich Emma das Gefühl, dass diese nur etwas mit der Slytherin machte, weil ihre Tante dies so wollte.
„Das einzige Problem, welches wir lösen müssten wäre, wie wir zu dir kommen", überlegte Emma laut.
Ihre Freunde sahen sie an, als wäre die Antwort auf ihre Frage offensichtlch.
„Ihr könnt doch einfach zu mir flohen", sagte John.

Emma biss sich auf die Lippen. Für Zauberer gab es natürlich diese Wege, um schnell große Distanzen zu überwinden, doch vergaßen ihre Freunde, dass Emmas Eltern keine Zauberer waren.

„Nun...das wird schwierig...Unser Haus ist nicht ans Flohnetzwerk angeschlossen...Muggelhäuser werden generell nicht angeschlossen, wisst ihr", murmelte Emma.
John schlug sich mit einer Hand an die Stirn.
„Das hatte ich komplett vergessen."
„Die Muggel können einen echt leid tun", mumelte Anthony, „stellt euch vor ihr würdet Stunden brauchen, um irgendwo hinzukommen."
„Das brauch ich mir nicht vorzustellen", sagte Emma leise, „also was machen wir jetzt?"
„Hmm...wir könnten uns in der Winkelgasse treffen statt bei John. Da müssen wir ja sowieso hin, um die Schulsachen zu besorgen." Julie lächelte Emma mitleidig an.

Die Laune der Slytherin wurde etwas schlechter. Bis zu dem Tag, an dem sie ihre Liste für die benötigten Schuljahre bekommen würde, würde mit Sicherheit mindestens ein Monat vergehen. Das war ein Monat, in dem sie niemanden aus der magischen Welt zu Gesicht bekommen würde.

„Ja...ich denke das ist gut", flüsterte Emma.
„Emma mir fällt gerade ein...", erzählte Julie laut, „...dass du ja in den Ferien Geburtstag hast. Wir müssen an dem Tag unbedingt etwas machen!"
„Das wäre toll." Emma strahlte Julie an.
Die Slytherin hatte am 10. Juli Geburtstag und diesen bisher immer nur mit ihrer Familie gefeiert. Ihn mit Freunden zu feiern wäre wirklich schön.
„Super", meinte Anthony, „dann müssen wir nur noch einen Weg finden, wie wir zu dir kommen können. Aber ich denke da wird uns schon etwas einfallen."

Alles wird anders - Wie alles begannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt