Zwischen Bewunderung und Hass

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Im Schloss wurde Emma seit ihrer Rückkehr vom Ministerium angestarrt. Sie hasste es. Die Slytherin wollte einfach nur in Ruhe gelassen werden. Einige Schüler kamen auf sie zu und beglückwünschten sie, während andere sie beleidigten. Dies traf vor allem auf einige Slytherins zu. So war Draco Malfoy im Gemeinschaftsraum der Slytherins auf sie zugekommen und hatte ihr gedroht. Sie würde dafür büßen, dass sein Vater wegen ihr und den anderen in Askaban war. Wie sich herausstellte waren noch weitere Familienangehörige einiger Slytherins im Ministerium gewesen und nun festgenommen. Zu Emmas Entsetzten war unter den Todessern auch der Vater von Layla gewesen. Die Slytheirn hatte geahnt, dass Laylas Familie möglicherweise in solche Dinge verstrickt war, doch nun den Beweis zu sehen war erschreckend. Hasserfüllter als vorher starrte Layla nun immer Emma an. Sie wollte auch einmal auf sie losgehen. Julie hatte sie jedoch zurückgehalten. Diese wusste auch nicht, dass Laylas Vater ein Todesser war und war sichtlich geschockt darüber. Sie erzählte Emma, dass auch sie Angst hatte, dass Layla sich in etwas verrennen würde.

Anthony, John und Julie waren auf Emmas Seite. Sie waren stolz darauf, dass ihre Freundin ein paar Todesser besiegen konnte und verteidigten Emma vor jedem, der anders darüber dachte. Der Slytherin bedeutete das sehr viel. Die Erinnerungen an die Nacht im Ministerium waren immer noch da und quälten sie. Fast jede Nacht hatte sie einen Albtraum. Entweder sie wurde gefoltert oder Du-weißt-schon-wer griff sie beinahe an.

Doch mit der Hilfe ihrer Freunde, war es ihr, wenn auch nur langsam, möglich alles zu verarbeiten.
Nick versuchte Emma auch zu unterstützen und man merkte ihm an, dass er für Emma mehr sein wollte als nur ein normaler Freund.  Er hatte sie sogar kurz nach den Geschehnissen im Ministerium gefraft, ob Emma es noch für möglich halten würde, dass aus den beiden wieder ein Paar wird.  Aus diesem Grund erzählte die Slytherin ihm, dass sie im Moment noch nicht bereit war wieder eine Beziehung einzugehen und erstmal etwas Zeit für sich brauchte. Es waren einfach zu viele Dinge in einer zu kurzen Zeit passiert. Nick war darüber etwas enttäuscht, wollte aber weiterhin als Freund für Emma da sein. Auch wenn es manchmal etwas seltsam war, so war die Slytherin doch trotzdem froh ihn als Freund zu haben.

Von den Schülern, die nicht in Slytherin waren, wurde Emma nun immer angelächelt und gegrüßt. Keiner schien ihr mehr zu misstrauen. Es war ihr noch nicht ganz geheuer so behandelt zu werden und ihr wurde klar, dass es ihr nicht wichtig war, wie die anderen Schüler, mit denen sie nichts zu tun hatte, über sie dachten. Für Emma zählte nur, was ihre Freunde dachten und sowohl die Gryffindors, als auch die Slytherins hielten zu ihr.

Während Emma sich dank ihrer Freunde von den Geschehnissen erholte, zog sich Harry immer mehr zurück. Ihn hatte die Nacht im Ministerium am meisten zugesetzt. Er war noch von Trauer erfüllt und wollte niemanden an sich ran lassen. Emma hatte schon des Öfteren versucht mit ihm zu reden, doch er blockte ab und sobald man Sirius erwähnte schien Harry einzufallen, dass er noch unbedingt irgendwo hin musste. Er wollte einfach nicht darüber sprechen. Doch lange konnte er dem nicht mehr aus dem Weg gehen. Am Montagmorgen sollte die Beerdigung des Mannes sein und spätestens an dem Tag wird sich Harry seiner Trauer stellen müssen.

Die Gryffindors hatten ihr bisher noch nicht erzählt, weshalb Harry aufgrund eines Traumes unbedingt ins Ministerium wollte und angesichts der Tatsache, dass Harrys Pate gerade erst gestorben ist, hatte sie bisher nicht nachgebohrt. Doch sie nahm sich fest vor, auf ihre Fragen eine Antwort zu bekommen.

Am Sonntagmorgen war Emma im Krankenflügel. Ron und Hermine lagen immer noch dort und sie wollte den beiden einen Besuch abstatten. Harry saß ebenfalls dort und unterhielt sich leise mit Hermine.

„Guten Morgen ihr drei", sagte Emma.

Ron war noch halb im Schlaf, doch Hermine und Harry begrüßten die Slytherin mit einem Lächeln. Auch wenn das von Harry etwas gezwungen aussah.
„Ihr könnt euch nicht vorstellen, was gerade bei den Slytherins los ist. Ich glaube die Hälfte von ihnen würde mich ab liebsten töten." Emma seufzte.
„Ich kann mir vorstellen, dass es nicht leicht ist", sagte Hermine mitfühlend und legte ihre Hand auf Emmas Arm.
„Zum Glück habe ich Anthony, John und Julie. Ohne die drei würde ich es da drin nicht aushalten", Emma stockte kurz. Sie war sich nicht sicher, ob dies der richtige Moment dafür war. Aber andererseits wusste sie nicht, ob dafür jemals der richtige Moment kam.

Alles wird anders - Wie alles begannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt