Besessen

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Emma wusste, dass ihre Situation aussichtslos war. Es gab nichts, was sie noch machen konnte. Sie sah direkt in die Augen der verrückten Todesserin, die nun ein triumphierendes Grinsen aufgesetzt hatte.
„Jetzt bekommst du zu spüren, was für Konsequenzen es hat sich mit mir anzulegen“, sagte die Todesserin.
Angst breitete sich in Emma aus. Doch sie würde nicht nachgeben. Wenn sie jetzt sterben würde, dann  mit erhobenem Haupt.
„Crucio!“
Der Fluch kam direkt auf die Slytherin zugeschossen und diesmal gab es kein entrinnen.
Der Schmerz kam sofort. Jemand schnitt sie auf. Es war schrecklich. Jeder Zentimeter ihrer Haut wurde von Nadeln durchbohrt. Keine Stelle wurde ausgelassen. Und als wären die Nadeln nicht genug, wurde sie auch noch aufgespießt. Von innen nach außen. Sie konnte spüren, wie ihr Körper sich entzweite, wieder zusammensetzte, nur um sich wieder zu entzweien.
Emma schrie so laut sie konnte, hatte aber das Gefühl, dass kein Laut über ihre Lippen kam. Sie  krümmte sich im Versuch ihren Körper zusammenzuhalten. Aber es klappte einfach nicht. Sie konnte nicht anderes Wahrnehmen als den Schmerz und ein grelles Lachen.
Lass mich einfach sterben, dachte die Slytherin. Bitte es soll aufhören.
Und dann wurde ihr flehen erhört. Sie wurde nicht mehr aufgespießt und auch die Nadeln waren verschwunden. Immer noch war alles etwas verschwommen, aber die Umrisse wurden langsam klarer. Emma bemerkte eine Träne, die ihre Wange herunter glitt. Ihr ganzer Körper zitterte.
Bellatrix lachte. Sie ergötzte sich an dem Schmerz. Nein, diesen Triumph darf sie nicht haben. Emma würde es nicht zulassen. Angestrengt versuchte sie sich zusammenzureißen, aber ihr Körper wollte nicht so recht. Er rührte sich einfach nicht.

Wieder richtete die Todesserin den Zauberstab auf Emma. Keine Folter mehr, bitte. Das war alles, woran Emma denken konnte.
Und ihr flehen wurde erhört. In dem Moment, als Bellatrix einen Fluch sprechen wollte, knallten die Türen auf und mehrere Zauberer stürmten herein.
Überrascht wandte sich Bellatrix von Emma ab und sah zu den Neuankömmlingen. Die Slytherin nutzte die Gelegenheit, die sich ihr bot und kroch zu ihrem Zauberstab.
Die Erleichterung, die sie verspürte, als sie das Stück Holz erreichte und fest in ihre Hand schloss war unglaublich. Jetzt konnte sie wieder kämpfen. Sie war nicht mehr so verletzbar.
Immer noch leicht zitternd wartete Emma auf einen Angriff, doch der blieb aus. Die Todesser und auch Bellatrix waren nun in Kämpfen mit den Neuankömmlingen verwickelt.
Emma hatte kurz gedacht, dass es sich um Ministeriumsangestellte handeln musste, doch dann erkannte sie zwei ihrer ehemaligen Lehrer: Remus Lupin und Mad-Eye Moody. Beide waren sicherlich nicht beim Ministerium angestellt. Auch erkannte sie Sirius Black. Was machten diese Zauberer hier und woher wussten sie, dass Todesser hier waren?
Auch egal. Emma war ihnen unglaublich dankbar, dass sie hier waren. Wer weiß, was sonst noch mit ihr passiert wäre.

Ihre Augen suchten den Raum an und sie erblickte Harry und Neville. Geduckt ging sie auf die beiden zu und wich dabei ein paar Flüchen aus.
„Alles okay mit euch“, fragte Harry und sah seine Freunde besorgt an.
Neville nickte und Emma tat es ihm nach einem kurzen Zögern nach. Okay war sie sicherlich nicht. Die Erinnerung an den Cruciatus Fluch waren dafür viel zu klar. Und der pochender Schmerz in ihrer linken Hand führte auch nicht gerade dazu, dass es ihr besser ging. Aber jetzt war nicht die Zeit sich darüber zu beschweren. Sie musste jetzt einfach damit leben und weiterkämpfen. Den Schmerz ignorieren, auch wenn es ihr schwer fiel.
„Was ist mit Ron?“ Harry sah Emma besorgt an.
„Als ich gegangen bin, hat er immer noch gegen das Gehirn gekämpft, aber es sah so als würde er es loswerden.“
Erleichtert atmete Harry auf.

„Wir sollten Schutz…“, setzte Emma an, doch kam nicht dazu den Satz zu Ende zu sprechen.
Der Boden neben ihr explodierte, als ein Fluch ihn traf. Von der Wucht des Fluches wurde Emma zur Seite gestoßen. Hart schlug sie auf dem Boden auf und spürte Augenblicklich ein brennen an dem linken Ellbogen und ihrer linken Hüfte. Das war das letzte, was sie jetzt gebraucht hatte. Es war nicht genug, dass ihre Hand sich so anfühlte, als würde sie jemand wieder und wieder zerschmettern. Nein, jetzt fühlten sich ihr Ellbogen und ihre Hüfte auch noch so an, als würde jemand sie in Flammen halten.
Ein Blick auf ihren Ellbogen zeigte Emma, dass er komplett aufgeschürft war. Das Blut tropfte hinaus. Ihre Hüfte sah mit Sicherheit nicht besser aus.

Alles wird anders - Wie alles begannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt