Wanting Grace

Chapter 1

Cole

Heute war mit Abstand der schlimmste Tag meines Lebens. Langsam öffnete ich ein Auge, schloss es jedoch sofort wieder um weiter schlafen zu können.
Erfolglos, denn mein Wecker klingelte weiter. Es war 6:30 Uhr und ich fragte mich warum mein Wecker die Unverschämtheit besaß, mich mitten in der Nacht zu wecken.
Es dauerte ein bisschen bis ich zu der Erkenntnis kam, dass heute Montag war und die Schule wieder anfing.

Stöhnend wälzte ich mich hin und her und quälte mich schließlich aus dem Bett.
Im Halbschlaf stellte ich mich unter die Dusche um wach zu werden. Danach zog ich mich um und begutachtete mich im Spiegel. Grinsend sah ich mich an und fuhr durch mein perfekt sitzendes Haar. Danach nahm ich meinem Rucksack und fuhr zur Schule.

Natürlich bemerkte ich die Blicke der Mädchen, die sich natürlich sofort auf mich zogen. Als Kapitän des Football Teams war ich ziemlich begehrt und es gab kein Mädchen, dass nicht mit mir zusammen sein wollte.
Lässig zwinkerte ich einer Brünette zu, die mich mit großen Augen ansah und lief dann zu meinen Jungs.
Erstmal wurde ich natürlich ordentlich begrüßt und ich musste zugeben, es tat gut alle endlich wiederzusehen.

Nach den ersten beiden Unterrichtsstunden, ging ich mit meinem Team schonmal den Trainingsplan durch. Wir trainierten so gut wie immer fünfmal die Woche und hatten an den meisten Wochenenden Spiele. Teilweise war es manchmal echt stressig, aber ich liebte Football über alles. Ich hatte schon als kleines Kind immer mit meinem Dad gespielt.

"O'Bryan!", ertönte es hinter mir.

Ich brauchte mich nicht umdrehen, um zu wissen, wer hinter mir stand.
Es gab eine Sache, vielmehr eine Person, die ich noch mehr verabscheute als Schule. Schon als ich ihn das erste Mal gesehen hatte, hatte ich ihn gehasst.
Dylan Collins, Kapitän des Rugby Teams und das größte Arschloch, das die Welt je betreten hatte.

"Wird jetzt extra hart gearbeitet? Wo ihr doch letztes Mal so knapp verloren habt. Aber keine Sorge, ich bin mir sicher, dass es dieses Mal klappen wird.", sagte er in einem sarkastischem Tonfall und lachte schelmisch.

Ich verdrehte die Augen. Am liebsten würde ich dem Kerl eine verpassen, aber das letzte Mal, als ich so eine Aktion gebracht hatte, wurde ich für zwei Spiele gesperrt.
Letztes Jahr wurden wir bei den Nationalmeisterschaften nur zweiter, da wir das Finale knapp verloren.

Dylan und sein Rugby Team dagegen, wurden Nationalmeister und bildeten sich darauf jetzt viel zu viel ein.

"Zieh einfach ab, Dylan.", seufzte Matt, einer meiner Teamkameraden.

"Liegt euch die Niederlage immer noch im Magen oder warum seid ihr so mies drauf?", stichelte er weiter.

"Eigentlich ging es uns gut, aber das war bevor du und deine Freunde uns die Stimmung versaut hast.", gab ich ihm zu verstehen und nahm meinen Rucksack, "Kommt, gehen wir irgendwohin, wo ich sein Gesicht nicht ertragen muss."

Als Kapitän war es meine Aufgabe für Disziplin zu sorgen, wenn der Coach nicht in der Nähe war. Wären wir zwei Minuten länger dageblieben, hätte es wahrscheinlich mal wieder in einer Schlägerei geendet und darauf konnte ich am ersten Schultag echt verzichten.

"Weicheier!", rief Oscar, ein Junge mit einer viel zu großen Klappe, aus Dylans Team.

"Hört einfach nicht hin.", befahl ich meinem Team, "Wir werden denen schon noch zeigen, wo ihr Platz ist, aber nicht heute."

Ich drehte mich noch einmal um und sah, wie Dylan und sein Team bereits mit ein paar Cheerleadern flirtete und seufzte.

Viele Sportler an unserer Schule waren Single, da sie überhaupt keine Zeit für eine Beziehung hatten. Ich gehörte zu der Sorte, die gerne Abwechslung hatte. Ich wollte mich nicht auf ein Mädchen festlegen, denn für mich wurde jedes Mädchen nach ein paar Tagen langweilig.

"Wir haben jetzt Geschichte.", stöhnte Ethan, mein bester Freund und verzog das Gesicht.

"Solange ich nicht im selben Kurs wie Dylan sitze, ist es eigentlich vielmehr ein Segen. Dann muss ich sein Gesicht wenigstens nicht ertragen.", sagte ich und wir mussten lachen.