Chapter 12

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Cole

Nervös ließ ich meinen Blick durch die Menge schweifen. Es war Mittagspause, aber ich hatte keine Zeit um etwas zu essen.

"Grace, Grace!", rief ich, als ich sie endlich entdeckt hatte und lief zu ihrem Tisch. Sie saß mit ein paar anderen Leuten zusammen, die mich verdutzt ansahen.

"Was willst du?", fragte sie und sah mich genervt an. Wie konnte es sein, dass ich sie nervte? Ich war so ungefähr das Beste, dass Mädchen sich wünschen konnten und normalerweise fühlte sich jeder, mit dem ich sprach, geehrt

"Hör zu, ich schreibe gleich einen Test und ich brauche nochmal kurz deine Hilfe.", erklärte ich.

"Aber wir haben doch gar nicht Powi.",wunderte Grace sich.

"Ich weiß, aber ich wurde doch für das nächste Spiel gesperrt. Das ist aber so wichtig, dass mein Coach einen Deal mit unserem Lehrer gemacht hat. Wenn ich den Test gut bestehe, darf ich mitspielen."

"Und warum sollte ich dir helfen?", fragte sie, während einer der Freundinnen ihr etwas zuflüsterte, was sie nur mit einem Augenrollen erwiderte.

"Naja, du bist meine Nachhilfelehrerin und ich dachte, dass-"

"Du brauchst Nachhilfe?", unterbrach mich eine Stimme, die ich hasste wie die Pest.
"Und du gibst ihm welche?"

Dylan stand auf einmal auf der anderen Seite neben Grace und lachte höhnisch. Die Augen von Graces Freundinnen wurden immer größer.

"Was willst du, Collins?", knurrte ich.

"Nichts von dir.", erwiderte er gelassen und wendete sich zu Grace. "Nochmal wegen Bio-"

"Für den Fall, dass du es noch nicht bemerkt hast, ich rede gerade mit Grace!", unterbrach ich ihn.

"Für den Fall, dass du es noch nicht bemerkt hast, dass ist mir völlig egal."

"Wir tragen ja gleich vor und mir ist aufgefallen, dass wir das hier vergessen haben zu erwähnen.", fuhr er dreist fort und die Wut flammte in mir auf.

"Geht's noch?", rief ich aufgeregt.

"Zieh ab, O'Bryan.", seufzte Dylan. "Lern lieber noch ein bisschen, damit du nicht durchfällst."

"Tu du uns lieber den Gefallen und verschone uns mit deiner Anwesenheit. Von der ganzen Dämlichkeit wird mir nämlich schlecht!", zischte ich.

"Dämlichkeit? Ich bin ja wohl nicht derjenige mit Nachhilfe.", rief er lachend. "Und ganz im Ernst", er wendete sich an Grace und ihre Freunde, "meine Anwesenheit ist doch wohl alles andere als schlimm oder? Ich will nur sichergehen, dass wir unser Referat gut machen."

Ein Mädchen nickte zustimmend, doch die anderen starrten ihn nur wie erstarrt an.

"Ach bitte, jetzt tu nicht einen auf Unschuldslamm. Wir alle wissen-"

"Was ist verdammt nochmal euer Problem!?", schalte sich Grace plötzlich ein und stand wütend auf. "Wie alt seid ihr bitte? Fünf oder was! Es ist mir sowas von egal, wie du diesen Test schreibst, oder wie unser Referat gleich läuft! Ich bin raus hier!"

Wütend stapfte sie aus der Cafeteria und alle schauten ihr verblüfft nach.
Dieses Mädchen hatte Pfeffer. Was anderes fiel mir dazu nicht ein.

"Das war wohl nichts.", unterbrach Dylan meine Gedanken und grinste.

"Was meinst du?", fragte ich und starrte ihn wütend an. Am liebsten würde ich auf ihn losgehen, aber dann würde ich das Spiel am Wochenende vergessen können.

"Sie steht nicht auf Typen wie dich."

"Sondern?"

"Auf Typen wie mich. Wer tut das nicht?", fragte er provozierend.

"Falls du es vergessen hast, sie hat dich gerade genauso sitzen lassen.", erinnerte ich ihn.

"Ansichtssache.", sagte er und lächelte höhnisch.

"Gib mir drei Monate, danach wird sie mir zu Füßen liegen. Wenn nicht Collins, dann überlasse ich dir das Spielfeld."

"Drei? Wetten wir, dass ich höchstens zwei Monate brauche um sie für mich zu gewinnen! Du kannst schonmal einpacken, O'Bryan. Die Wette habe ich so gut wie gewonnen!"

"Abgemacht.", sagte ich und ignorierte die Hand, die Dylan mir zusteckte.
Als nächstes klingelte es und mir fiel der Test wieder ein.
Schnell griff ich meinen Rucksack und machte mich auf den Weg zum Raum, den mir der Lehrer gesagt hatte. Dylan würdigte ich keinen Blickes mehr.

Wanting GraceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt