Cole
"Gehst du nochmal mit den Jungs aufs Feld?", fragte mein Vater während des Abendessens und ich schüttelte den Kopf. Mein Vater hatte mir schon einen Football in die Hand gedrückt, bevor ich laufen konnte. Dafür war ich ihm sehr dankbar, denn ich liebte den Sport wirklich sehr. Allerdings hatte mein Vater früher einmal selbst Football gespielt, hatte seine Karriere jedoch aufgrund von diversen Verletzungen aufgeben müssen. Heute war er ein erfolgreicher Filmproduzent und sah es als seine Pflicht aus mir den perfekten Footballspieler zu machen. Sein- und somit auch mein ganzes Leben drehte sich um Football. Er kaufte mir die teuerste Ausrüstung, heuerte die besten Trainer an und sponserte nebenbei noch mein ganzes Footballteam.
"Aber ihr habt doch ein wichtiges Spiel?", wunderte sich mein Vater und ich verdrehte innerlich die Augen. Mein Vater kontrollierte mein Leben, als wäre es sein eigenes.
"Ich spiele morgen nicht mit. Außerdem habe ich heute etwas anderes vor.", sagte ich und nahm einen Schluck Wasser.
"Etwas wichtigeres als Football? Wie kommt es, dass du morgen nicht mitspielst?", hakte mein Vater nach und ich stöhnte auf. Es hatte keinen Sinn, es zu verleugnen. Früher oder später würde er sowieso dahinter kommen.
"Meine schulischen Leistungen sind im Moment nicht so wie sie sein sollten und wenn sie sich nicht ändern, kann ich nicht mehr im Team mitspielen. Aber keine Sorge, ich-"
"Wie bitte?" Mein Vater legte sein Handy weg und starrte mich ungläubig und zugleich geschockt an.
"Wieso hast du uns nichts davon erzählt? Wir müssen dir eine gute Nachhilfe besorgen.", schaltete sich meine Mutter ein.
"Er ist ein O'Bryan. Er braucht keine Nachhilfe!", fuhr mein Vater meine Mutter ein.
"Es ist keine große Sache.", sagte ich schulterzuckend, "Außerdem habe ich mir schon eine Nachhilfe besorgt."
In diesem Moment klingelte es und ich schaute auf die Uhr.
"Wenn man vom Teufel spricht, dass müsste sie sein.", sagte ich und wollte aufstehen, doch mein Vater befahl mir, sitzen zu bleiben.
"Cole, dir ist bewusst, dass ich-das wir einen Ruf zu verlieren haben. Enttäusch mich nicht!"
"An der Tür wartete ein Mädchen.", sagte unser Dienstmädchen, "Sie will zu Cole."
"Ich habe nicht vor dich zu enttäuschen, Vater. Es sind einfach nur ein paar schlechte Noten, die ich bald wieder in den Griff bekommen werde.", sagte ich genervt, "Wenn ihr mich jetzt entschuldigt."
Gerade als ich aufstehen wollte, ergriff mein Vater das Wort.
"Clara, seien sie doch so lieb und bitten das Mädchen rein. Cole hat sicher nichts dagegen, uns die junge Dame vorzustellen.", sagte er und zwinkerte mir zu. Genervt ließ ich mich zurück in meinen Stuhl fallen. Ein paar Sekunden später trat Grace in den Raum und blickte sich scheu um. Wahrscheinlich hatten sie das viel zu große Haus , die teuren Autos und das Personal eingeschüchtert.
"Sie sind also Coles Nachhilfelehrerin.", stellte mein Vater weniger überzeugt fest und musterte sie streng. Ich schämte mich jetzt schon für ihn. Er konnte Gäste nicht mal mehr begrüßen.
"Ich heiße Grace.", stellte sie sich vor und gab meinen Eltern die Hand.
"Setz dich doch kurz zu uns.", bot meine Mutter an und lächelte.
Grace sah mich unsicher an und ich formte ein lautloses "sorry" mit meinem Lippen.
"Gehen Sie auch auf die Dawn High?", fragte mein Vater und sah sie mit durchdringendem Blick an.
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Wanting Grace
Teen Fiction"Gib mir drei Monate, danach wird sie mir zu Füßen liegen. Wenn nicht O'Bryan, dann überlasse ich dir das Spielfeld." "Drei? Wetten wir, dass Ich höchstens zwei Monate brauche um sie für mich zu gewinnen! Du kannst schonmal einpacken, Collins. Die W...