Wanting Grace

Chapter 15

Grace

"Weißt du eigentlich, wie viele Mädchen sich wünschen würden, dass Dylan Collins sie fragt, ob sie auf ein Rugbyspiel von ihm kommen?", rief Bella und sah mich an, als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank.

"Anscheinend ziemlich viele. Die halbe Schule hat mir in Gedanken schon eine Zielscheibe auf den Rücken gemalt. Dabei mag ich Dylan überhaupt nicht! Und ich bin sicher er mag mich auch nicht, er macht sich nur einen Spaß daraus, mir das Leben schwerer zu machen.", erklärte ich und nippte an meinem Bananenshake.

Es waren schon über zwei Wochen vergangen, seit ich an diese Schule gekommen war und ich hatte endlich eine Freundin gefunden. Bella und ich hatten uns im Geschichtsunterricht angefreundet und sie war wirklich ein so lieber  Mensch. Wir hatten ziemlich viel gemeinsam und waren sogar ungefähr gleich groß- oder klein in unserem Fall.
Bella hatte langes, blondes Haar und grüne Augen, die intensiv leuchteten.
Wir saßen zusammen in einem kleinen Café, dass ganz in der von meinem Haus war.

"Wie kannst du Dylan nicht mögen? Er ist so unglaublich heiß! Ich jedenfalls, würde ihn sofort heiraten."

Ich verzog angewidert das Gesicht.
"Nur über meine Leiche! Aber ich wollte dich eigentlich fragen, ob du mitkommen willst."

"Eigentlich wollte ich am Samstag zum Football Spiel gehen. Du weißt schon, weil mein Bruder spielt."

"Oh.", sagte ich enttäuscht. Na toll, jetzt konnte ich mich alleine zum Affen machen.

"Aber weißt du, so etwas lasse ich mir doch nicht entgehen! Ich bin dabei.", sagte sie grinsend.

"Bella, du bist ein Engel!", rief ich und sah sie dankbar an.

"Ich weiß.", sagte sie grinsend. "Hast du danach noch Zeit?"

"Ja.", sagte ich ohne nachzudenken.
"Oder doch nicht."

"Hä wie jetzt?"

"Ich muss dir noch etwas beichten.", sagte ich kleinlaut. "Nicht nur Dylan hat mich gefragt, ob ich zu seinem Spiel kommen will."

"Wer noch?", wollte Bella wissen und sah mich neugierig an.

"Cole.", sagte ich.

"O'Bryan?", fragte sie ungläubig und ich nickte.

"Machst du Witze?", rief sie so laut, dass sich die Leute neben uns umdrehten.
"Grace, du bist gerade mal zwei Wochen auf dieser Schule und hast schon Verabredungen mit den zwei begehrtesten Jungen der Schule?"

"Ich schätze schon.", sagte ich schulterzuckend.

"Du kannst froh sein, dass du mich als Freundin gefunden hast. Sobald das hier die Runde macht, werden dich alle Mädchen hassen.", erklärte sie mir.

"Da bin ich aber beruhigt, dass du mich nicht hasst.", sagte ich und warf ihr einen Luftkuss zu.
"Zu meiner Verteidigung muss ich aber sagen, dass ich niemals zu Dylans Rugbyspiel gegangen wäre, wenn es nicht wegen einer Wette gewesen wäre und ich hätte auch niemals Cole zugesagt, wenn wir nicht zu Joe's Cream and Pie gegangen wären. Denn diesem Essen kann ich einfach nicht widerstehen und erst recht nicht,wenn ich es auch noch gratis bekomme!"

"Also willst du mir weismachen, dass du nur wegen einer Wette und gutem Essen mit den zwei angesagtesten Jungen der ganzen Schule ausgehst?", fragte Bella lachend.

"Ich gehe nicht mit ihnen aus.", stellte ich klar.
"Nach diesem Wochenende haben sie hoffentlich endgültig die Nase voll von mir und lassen mich in Ruhe."

"Vielleicht wollen sie ja auch mehr von dir.", vermutete Bella und sah mich schmunzelnd an.

"Machst du Witze?", fragte ich lachend.
"Die beiden sind so arrogant und selbstverliebt, die brauchen jemanden, der ihnen den ganzen Tag vorschwärmt, wie toll sie sind und ansonsten die Klappe hält, weil jede weitere Konversation ihren winzigen IQ überschreiten könnte. Dafür bin ich wirklich nicht die richtige Person. Wenn ich den beiden meine Meinung sage, gucken die mich immer an, als käme ich von einem anderen Planenten."

Daraufhin fing Bella an loszuprusten und bekam sich gar nicht mehr ein vor lachen.
"Wahrscheinlich hast du recht. Die beiden hatten soweit ich mich erinnern kann, noch nie eine Freundin. Ich wette, sie wollen sich nicht an eine Beziehung binden. Letztes Jahr haben sich eine Mädchen ziemlich ins Zeug gelegt, um mehr daraus zu machen, aber am Ende hat es dann doch nur ein paar mehr Nächte ergeben."

"Wieso mögen sich die beiden eigentlich nicht?", fragte ich. "Immer wenn sie sich auf einem Fleck befinden, habe ich das Gefühl, dass sie am liebsten aufeinander losgehen würden."

"Das weiß eigentlich keiner so richtig. Mein Bruder ist ja mit Cole befreundet und der meinte, dass die zwei sich einfach von Anfang an gehasst haben."

"Sie haben sich quasi gesehen und gehasst? Also anstatt Liebe auf den ersten Blick, war es bei den beiden Hass auf den ersten Blick?", fragte ich und Bella nickte.

"Ich schätze, dass es ein reiner Machtkampf ist. Beide sind schließlich Kapitän ihrer Mannschaft. Sie wollen in allem besser als der andere sein. Irgendwie ist das schon kindisch, aber irgendwie auch heiß.", seufzte Bella und starrte verträumt in die Luft.

"Gab es denn schonmal Stress um ein Mädchen?", rutschte es mir heraus und ich wusste noch nicht mal warum ich diese Frage gestellt hatte, denn eigentlich interessierte mich das Liebesleben der beiden überhaupt nicht.

"Nein. Die Mädchen an unsere Schule sind, so blöd es sich auch anhört, in zwei Hälften aufgeteilt. Es gibt diejenigen, die es mit den Footballern treiben und es gibt diejenigen, die die Rugbyspieler bevorzugen. Und wenn doch mal ein Mädchen aus der Reihe springt, wird es fast schon als Verräterin gebrandmarkt.", erklärte sie.

"Ernsthaft?", fragte ich ungläubig. Wie behindert war das den bitte?
"Und welcher Hälfte gehörst du an?"

"Gar keiner.", sagte Bella lachend. "Ich bin niemand, der von einem Bett zum nächsten springt. Aber letztes Jahr war ich mit einem Rugbyspieler zusammen."

Ich konnte ihren finstern Gesichtsausdruck nicht übersehen.

"War?"

"Ja, war.Mein Ex-Freund hat mich letztes Jahr mit einem dieser hohlen Betthässchen betrogen. Glaub mir, die Sommerferien waren der reinste Horror. Ich habe nur geheult und bin tagelang in meinem Zimmer geblieben."

"Mistkerl.", sagte ich und da ich merkte, dass sie noch nicht über ihn hinweg war, wechselte ich schnell das Thema.
"Sind die zwei Mannschaften denn so verfeindet?",

"Naja, mögen tun sie sich nicht. Es hat auch schonmal ein paar Auseinandersetzungen gegeben, glaub mir. Mein Bruder kam schon öfter mit einem blauen Auge nach Hause und das kam nicht von einer gegnerischen Mannschaft."

"Jungs können manchmal so dämlich sein.", sagte ich kopfschüttelnd und Bella stimmte mir zu.

Plötzlich klingelte mein Handy und ich schlug mir mit der Hand gegen den Kopf. Mist, ich hatte ganz vergessen, dass wir heute die Nachbarschaft eingeladen hatten um uns mit allen bekannt zu machen. Wir waren ja schließlich neu.

"Sorry, aber ich muss los.", sagte ich und stand auf. "Wir sehen uns morgen."

Zum Abschied umarmte ich Bella und sprintete dann so schnell es ging nach Hause.

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Misspretty1